Gustav Wasa bringt die Krone 1521. auf sein Haupt, und nach glücklich vollendeter Kir- chen-Reformation auch auf seine männliche Nachkommenschaft 1544. Allein seine Theilung des Reichs, die wunderliche Regierung Erichs XIV. und die Papistische Maximen Johannis und seines Sohnes Sigismunds, des Kö- nigs von Polen, verwickeln das Reich in schreck- liche Unruhen, welche endlich CarlIX. und sein Sohn Gustav Adolph dämpfen. Dieser gros- se Held macht die Schwedische Waffen den Russen, welche auf Jngermannland und Liefland renuntiiren, den Polen und dem Kayser furcht- bar, und seine Tochter Christina erwirbt 1645. Jempteland, Herrendalen, die Jnsuln Goth- land und Oesel von Dänemark; und 1648. Vor-Pommern, Bremen, Vehrden und Wiß- mar vom Teutschen Reiche, dankt aber halb aus Furcht und halb freywillig ab, und hülft ihrem Vetter Carl Gustaven dem Zweybrü- cker zur Krone 1654.
§. 4.
Carl Gustav kriegt mit grossem Glück ge- gen Polen und Dänemark. Jenes renunciiret auf Liefland, und dieses muß Schonen, Hal- land, Bleckingen und Bahuslehn abtreten, und die Schweden vom Sundzolle frey erklären. Carl XI. nimt eine grausame Reduction der ver-
äusser-
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Schweden.
§. 3.
Guſtav Waſa bringt die Krone 1521. auf ſein Haupt, und nach gluͤcklich vollendeter Kir- chen-Reformation auch auf ſeine maͤnnliche Nachkommenſchaft 1544. Allein ſeine Theilung des Reichs, die wunderliche Regierung Erichs XIV. und die Papiſtiſche Maximen Johannis und ſeines Sohnes Sigismunds, des Koͤ- nigs von Polen, verwickeln das Reich in ſchreck- liche Unruhen, welche endlich CarlIX. und ſein Sohn Guſtav Adolph daͤmpfen. Dieſer groſ- ſe Held macht die Schwediſche Waffen den Ruſſen, welche auf Jngermannland und Liefland renuntiiren, den Polen und dem Kayſer furcht- bar, und ſeine Tochter Chriſtina erwirbt 1645. Jempteland, Herrendalen, die Jnſuln Goth- land und Oeſel von Daͤnemark; und 1648. Vor-Pommern, Bremen, Vehrden und Wiß- mar vom Teutſchen Reiche, dankt aber halb aus Furcht und halb freywillig ab, und huͤlft ihrem Vetter Carl Guſtaven dem Zweybruͤ- cker zur Krone 1654.
§. 4.
Carl Guſtav kriegt mit groſſem Gluͤck ge- gen Polen und Daͤnemark. Jenes renunciiret auf Liefland, und dieſes muß Schonen, Hal- land, Bleckingen und Bahuslehn abtreten, und die Schweden vom Sundzolle frey erklaͤren. Carl XI. nimt eine grauſame Reduction der ver-
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Schweden.
§. 3.
Guſtav Waſa bringt die Krone 1521. auf
ſein Haupt, und nach gluͤcklich vollendeter Kir-
chen-Reformation auch auf ſeine maͤnnliche
Nachkommenſchaft 1544. Allein ſeine Theilung
des Reichs, die wunderliche Regierung Erichs
XIV. und die Papiſtiſche Maximen Johannis
und ſeines Sohnes Sigismunds, des Koͤ-
nigs von Polen, verwickeln das Reich in ſchreck-
liche Unruhen, welche endlich Carl IX. und ſein
Sohn Guſtav Adolph daͤmpfen. Dieſer groſ-
ſe Held macht die Schwediſche Waffen den
Ruſſen, welche auf Jngermannland und Liefland
renuntiiren, den Polen und dem Kayſer furcht-
bar, und ſeine Tochter Chriſtina erwirbt 1645.
Jempteland, Herrendalen, die Jnſuln Goth-
land und Oeſel von Daͤnemark; und 1648.
Vor-Pommern, Bremen, Vehrden und Wiß-
mar vom Teutſchen Reiche, dankt aber halb
aus Furcht und halb freywillig ab, und huͤlft
ihrem Vetter Carl Guſtaven dem Zweybruͤ-
cker zur Krone 1654.
§. 4.
Carl Guſtav kriegt mit groſſem Gluͤck ge-
gen Polen und Daͤnemark. Jenes renunciiret
auf Liefland, und dieſes muß Schonen, Hal-
land, Bleckingen und Bahuslehn abtreten, und
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Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/311>, abgerufen am 16.02.2025.
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