Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Schweden.
§. 20.

Der jetzt regierende König Friedrich, ein
Sohn Carls Landgrafen von Hessen-Cassel und
Mariä Amaliä Prinzeßinn von Curland, ist
gebohren 1676. Seine andere Gemahlinn, Ul-
rica Eleonora, Carls
XI. von Schweden jün-
gere Tochter, und nach Carls XII. Tode er-
wählte Königinn von Schweden übertrug ihm
nach einer jährigen Regierung die Krone 1720.
Weil er ohne Erben lebt, so haben sich die
Schweden in der Person des Herzogs von Hol-
stein und bißherigen Bischofs von Eutin, A-
dolph Friedrichs,
1743. einen Thronfolger er-
wählt, welcher sich 1744. mit der Preußischen
Prinzeßinn Louise Ulrica vermählet, und durch
Erzielung der beyden Prinzen Gustavs und
Carls seinem Hause den Schwedischen Thron
gesichert hat.

§. 21.

Der König titulirt sich: Friedrich von
Gottes Gnaden König in Schweden, der Go-
then und Wenden, Großfürst von Finnland.

a) Jn den ältesten Zeiten nennten sich die Schwe-
dische Regenten Könige von Upsal.
b) Auch eine Zeitlang Herren von Lappland, wor-
über so wohl als über den Titul: der Gothen und Wen-
den König, mit Dänemark Streit entstanden.
c) Die Schwedische Titulatur ist wegen der ver-
schiedenen Conqveten und königlichen Familien bestän-
digen
U 3
Schweden.
§. 20.

Der jetzt regierende Koͤnig Friedrich, ein
Sohn Carls Landgrafen von Heſſen-Caſſel und
Mariaͤ Amaliaͤ Prinzeßinn von Curland, iſt
gebohren 1676. Seine andere Gemahlinn, Ul-
rica Eleonora, Carls
XI. von Schweden juͤn-
gere Tochter, und nach Carls XII. Tode er-
waͤhlte Koͤniginn von Schweden uͤbertrug ihm
nach einer jaͤhrigen Regierung die Krone 1720.
Weil er ohne Erben lebt, ſo haben ſich die
Schweden in der Perſon des Herzogs von Hol-
ſtein und bißherigen Biſchofs von Eutin, A-
dolph Friedrichs,
1743. einen Thronfolger er-
waͤhlt, welcher ſich 1744. mit der Preußiſchen
Prinzeßinn Louiſe Ulrica vermaͤhlet, und durch
Erzielung der beyden Prinzen Guſtavs und
Carls ſeinem Hauſe den Schwediſchen Thron
geſichert hat.

§. 21.

Der Koͤnig titulirt ſich: Friedrich von
Gottes Gnaden Koͤnig in Schweden, der Go-
then und Wenden, Großfuͤrſt von Finnland.

a) Jn den aͤlteſten Zeiten nennten ſich die Schwe-
diſche Regenten Koͤnige von Upſal.
b) Auch eine Zeitlang Herren von Lappland, wor-
uͤber ſo wohl als uͤber den Titul: der Gothen und Wen-
den Koͤnig, mit Daͤnemark Streit entſtanden.
c) Die Schwediſche Titulatur iſt wegen der ver-
ſchiedenen Conqveten und koͤniglichen Familien beſtaͤn-
digen
U 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0323" n="309"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Schweden.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 20.</head><lb/>
            <p>Der jetzt regierende Ko&#x0364;nig <hi rendition="#fr">Friedrich,</hi> ein<lb/>
Sohn <hi rendition="#fr">Carls</hi> Landgrafen von He&#x017F;&#x017F;en-Ca&#x017F;&#x017F;el und<lb/><hi rendition="#fr">Maria&#x0364; Amalia&#x0364;</hi> Prinzeßinn von Curland, i&#x017F;t<lb/>
gebohren 1676. Seine andere Gemahlinn, <hi rendition="#fr">Ul-<lb/>
rica Eleonora, Carls</hi> <hi rendition="#aq">XI.</hi> von Schweden ju&#x0364;n-<lb/>
gere Tochter, und nach <hi rendition="#fr">Carls</hi> <hi rendition="#aq">XII.</hi> Tode er-<lb/>
wa&#x0364;hlte Ko&#x0364;niginn von Schweden u&#x0364;bertrug ihm<lb/>
nach einer ja&#x0364;hrigen Regierung die Krone 1720.<lb/>
Weil er ohne Erben lebt, &#x017F;o haben &#x017F;ich die<lb/>
Schweden in der Per&#x017F;on des Herzogs von Hol-<lb/>
&#x017F;tein und bißherigen Bi&#x017F;chofs von <hi rendition="#fr">Eutin, A-<lb/>
dolph Friedrichs,</hi> 1743. einen Thronfolger er-<lb/>
wa&#x0364;hlt, welcher &#x017F;ich 1744. mit der Preußi&#x017F;chen<lb/>
Prinzeßinn <hi rendition="#fr">Loui&#x017F;e Ulrica</hi> verma&#x0364;hlet, und durch<lb/>
Erzielung der beyden Prinzen <hi rendition="#fr">Gu&#x017F;tavs</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Carls</hi> &#x017F;einem Hau&#x017F;e den Schwedi&#x017F;chen Thron<lb/>
ge&#x017F;ichert hat.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 21.</head><lb/>
            <p>Der Ko&#x0364;nig <hi rendition="#fr">titulirt</hi> &#x017F;ich: Friedrich von<lb/>
Gottes Gnaden Ko&#x0364;nig in Schweden, der Go-<lb/>
then und Wenden, Großfu&#x0364;r&#x017F;t von Finnland.</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Jn den a&#x0364;lte&#x017F;ten Zeiten nennten &#x017F;ich die Schwe-<lb/>
di&#x017F;che Regenten Ko&#x0364;nige von Up&#x017F;al.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">b)</hi> Auch eine Zeitlang Herren von Lappland, wor-<lb/>
u&#x0364;ber &#x017F;o wohl als u&#x0364;ber den Titul: der Gothen und Wen-<lb/>
den Ko&#x0364;nig, mit Da&#x0364;nemark Streit ent&#x017F;tanden.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">c)</hi> Die Schwedi&#x017F;che Titulatur i&#x017F;t wegen der ver-<lb/>
&#x017F;chiedenen Conqveten und ko&#x0364;niglichen Familien be&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U 3</fw><fw place="bottom" type="catch">digen</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[309/0323] Schweden. §. 20. Der jetzt regierende Koͤnig Friedrich, ein Sohn Carls Landgrafen von Heſſen-Caſſel und Mariaͤ Amaliaͤ Prinzeßinn von Curland, iſt gebohren 1676. Seine andere Gemahlinn, Ul- rica Eleonora, Carls XI. von Schweden juͤn- gere Tochter, und nach Carls XII. Tode er- waͤhlte Koͤniginn von Schweden uͤbertrug ihm nach einer jaͤhrigen Regierung die Krone 1720. Weil er ohne Erben lebt, ſo haben ſich die Schweden in der Perſon des Herzogs von Hol- ſtein und bißherigen Biſchofs von Eutin, A- dolph Friedrichs, 1743. einen Thronfolger er- waͤhlt, welcher ſich 1744. mit der Preußiſchen Prinzeßinn Louiſe Ulrica vermaͤhlet, und durch Erzielung der beyden Prinzen Guſtavs und Carls ſeinem Hauſe den Schwediſchen Thron geſichert hat. §. 21. Der Koͤnig titulirt ſich: Friedrich von Gottes Gnaden Koͤnig in Schweden, der Go- then und Wenden, Großfuͤrſt von Finnland. a) Jn den aͤlteſten Zeiten nennten ſich die Schwe- diſche Regenten Koͤnige von Upſal. b) Auch eine Zeitlang Herren von Lappland, wor- uͤber ſo wohl als uͤber den Titul: der Gothen und Wen- den Koͤnig, mit Daͤnemark Streit entſtanden. c) Die Schwediſche Titulatur iſt wegen der ver- ſchiedenen Conqveten und koͤniglichen Familien beſtaͤn- digen U 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/323
Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/323>, abgerufen am 21.11.2024.