Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Schweden.
§. 33

Schweden hat sich allezeit nach seinen ei-
genen und einheimischen Gesetzen gerichtet. Kö-
nig Christoph von Bayern ließ solche sam-
meln und publiciren 1442. Carl IX. verbesserte
sie 1608. und Gustav Adolph 1618. Carl XI. ließ
selbige seit 1686. revidiren, aber die nachfolgen-
de Kriege hinderten den Fortgang dieses heilsa-
men Werks, biß es unter König Friedrichen
aufs neue vorgenommen, und glücklich zu Stan-
de gebracht wurde. Dieses neue Schwedische
Gesetzbuch (Sweriges Rikes Lag) ist auf den
Reichstägen zu Stockholm 1731 und 1734. un-
tersucht, darauf von allen Ständen bewilliget
und angenommen, von dem Könige bestätiget
und 1736. publiciret worden.

a) Von den alten Schwedischen Gesetzen siehe
WEXIONIUM, lib. V. cap. 8. p. 266. und Hr.
Hofr. BUDERI bibliothecam iuris, cap. VI. §. 7.
p.
101.
b) Das neue Gesetzbuch ist unter folgendem Titul
ins La einische übersetzt: Codex legum Suecicarum
ex Suetico sermone in Latinum versus a CHRI-
STIANO KOENIG,
Holmiae
1736. 4.
§. 34.

Die Städte und Bauerndistricte haben
ihre Untergerichte, von welchen an die 12. Land-
oder Provincial-Gerichte, von diesen aber an
die 3. höchste so genannte Hofgerichte, als das

Schwe-
Schweden.
§. 33

Schweden hat ſich allezeit nach ſeinen ei-
genen und einheimiſchen Geſetzen gerichtet. Koͤ-
nig Chriſtoph von Bayern ließ ſolche ſam-
meln und publiciren 1442. Carl IX. verbeſſerte
ſie 1608. und Guſtav Adolph 1618. Carl XI. ließ
ſelbige ſeit 1686. revidiren, aber die nachfolgen-
de Kriege hinderten den Fortgang dieſes heilſa-
men Werks, biß es unter Koͤnig Friedrichen
aufs neue vorgenommen, und gluͤcklich zu Stan-
de gebracht wurde. Dieſes neue Schwediſche
Geſetzbuch (Sweriges Rikes Lag) iſt auf den
Reichstaͤgen zu Stockholm 1731 und 1734. un-
terſucht, darauf von allen Staͤnden bewilliget
und angenommen, von dem Koͤnige beſtaͤtiget
und 1736. publiciret worden.

a) Von den alten Schwediſchen Geſetzen ſiehe
WEXIONIUM, lib. V. cap. 8. p. 266. und Hr.
Hofr. BUDERI bibliothecam iuris, cap. VI. §. 7.
p.
101.
b) Das neue Geſetzbuch iſt unter folgendem Titul
ins La einiſche uͤberſetzt: Codex legum Suecicarum
ex Suetico ſermone in Latinum verſus a CHRI-
STIANO KOENIG,
Holmiae
1736. 4.
§. 34.

Die Staͤdte und Bauerndiſtricte haben
ihre Untergerichte, von welchen an die 12. Land-
oder Provincial-Gerichte, von dieſen aber an
die 3. hoͤchſte ſo genannte Hofgerichte, als das

Schwe-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0333" n="319"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Schweden.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 33</head><lb/>
            <p>Schweden hat &#x017F;ich allezeit nach &#x017F;einen ei-<lb/>
genen und einheimi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;etzen</hi> gerichtet. Ko&#x0364;-<lb/>
nig Chri&#x017F;toph von Bayern ließ &#x017F;olche &#x017F;am-<lb/>
meln und publiciren 1442. Carl <hi rendition="#aq">IX.</hi> verbe&#x017F;&#x017F;erte<lb/>
&#x017F;ie 1608. und Gu&#x017F;tav Adolph 1618. Carl <hi rendition="#aq">XI.</hi> ließ<lb/>
&#x017F;elbige &#x017F;eit 1686. revidiren, aber die nachfolgen-<lb/>
de Kriege hinderten den Fortgang die&#x017F;es heil&#x017F;a-<lb/>
men Werks, biß es unter Ko&#x0364;nig Friedrichen<lb/>
aufs neue vorgenommen, und glu&#x0364;cklich zu Stan-<lb/>
de gebracht wurde. Die&#x017F;es neue Schwedi&#x017F;che<lb/>
Ge&#x017F;etzbuch (<hi rendition="#aq">Sweriges Rikes Lag</hi>) i&#x017F;t auf den<lb/>
Reichsta&#x0364;gen zu Stockholm 1731 und 1734. un-<lb/>
ter&#x017F;ucht, darauf von allen Sta&#x0364;nden bewilliget<lb/>
und angenommen, von dem Ko&#x0364;nige be&#x017F;ta&#x0364;tiget<lb/>
und 1736. publiciret worden.</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Von den alten Schwedi&#x017F;chen Ge&#x017F;etzen &#x017F;iehe<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">WEXIONIUM</hi>, lib. V. cap. 8. p.</hi> 266. und Hr.<lb/>
Hofr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">BUDERI</hi> bibliothecam iuris, cap. VI. §. 7.<lb/>
p.</hi> 101.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">b)</hi> Das neue Ge&#x017F;etzbuch i&#x017F;t unter folgendem Titul<lb/>
ins La eini&#x017F;che u&#x0364;ber&#x017F;etzt: <hi rendition="#aq">Codex legum Suecicarum<lb/>
ex Suetico &#x017F;ermone in Latinum ver&#x017F;us a <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">CHRI-</hi><lb/>
STIANO KOENIG,</hi> Holmiae</hi> 1736. 4.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 34.</head><lb/>
            <p>Die Sta&#x0364;dte und Bauerndi&#x017F;tricte haben<lb/>
ihre Untergerichte, von welchen an die 12. Land-<lb/>
oder Provincial-Gerichte, von die&#x017F;en aber an<lb/>
die 3. ho&#x0364;ch&#x017F;te &#x017F;o genannte Hofgerichte, als das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Schwe-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[319/0333] Schweden. §. 33 Schweden hat ſich allezeit nach ſeinen ei- genen und einheimiſchen Geſetzen gerichtet. Koͤ- nig Chriſtoph von Bayern ließ ſolche ſam- meln und publiciren 1442. Carl IX. verbeſſerte ſie 1608. und Guſtav Adolph 1618. Carl XI. ließ ſelbige ſeit 1686. revidiren, aber die nachfolgen- de Kriege hinderten den Fortgang dieſes heilſa- men Werks, biß es unter Koͤnig Friedrichen aufs neue vorgenommen, und gluͤcklich zu Stan- de gebracht wurde. Dieſes neue Schwediſche Geſetzbuch (Sweriges Rikes Lag) iſt auf den Reichstaͤgen zu Stockholm 1731 und 1734. un- terſucht, darauf von allen Staͤnden bewilliget und angenommen, von dem Koͤnige beſtaͤtiget und 1736. publiciret worden. a) Von den alten Schwediſchen Geſetzen ſiehe WEXIONIUM, lib. V. cap. 8. p. 266. und Hr. Hofr. BUDERI bibliothecam iuris, cap. VI. §. 7. p. 101. b) Das neue Geſetzbuch iſt unter folgendem Titul ins La einiſche uͤberſetzt: Codex legum Suecicarum ex Suetico ſermone in Latinum verſus a CHRI- STIANO KOENIG, Holmiae 1736. 4. §. 34. Die Staͤdte und Bauerndiſtricte haben ihre Untergerichte, von welchen an die 12. Land- oder Provincial-Gerichte, von dieſen aber an die 3. hoͤchſte ſo genannte Hofgerichte, als das Schwe-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/333
Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/333>, abgerufen am 21.11.2024.