Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.Spanien. a) BARCLAYUS, La Comtesse d' AUNOY, LE- TI, JOURDAN, die Lettres Persannes und ande- re schildern den Spanier sehr lächerlich ab, VAYRAC vertheidiget sie tom. I. im discurs preliminaire. P. LA- BAT in seiner voyage d' Espagne et d' Italie, tom. I. erzählt noch viel von ihren Mänteln, Degen und Brillen, von der Weiber andar tapada, warum kei- ner Jacob helßt, kein Ochse, Capaun und Hammel leicht gegessen wird. b) Von ihren Stiergefechten Ann. d' Esp. tom. IV. p. 1. c) Von der beschrieenen Antipathie handelt De la Mothe le Vayer, Gundling, Frankenstein und Baile. Doctor CARLOS GARZIA in der opposi- tion des deux grands Iuminaires de la terre aus dem Spanischen übersetzt, a Cambray. 12. giebt auch sein Urtheil davon, aber sehr läppisch. §. 16. Der Spanier ist zur Tiefsinnigkeit geneigt, a) Lob des natürlicheu Verstandes der Spanier aus den Lehrr. Nachr II. 125, und aus ihrer alten Geschicklichkeit, in Staatssachen zu negociiren. b) Die beyde Seneca, Lucanus, Martialis, Quin- tilianus, Columella waren Spanier. c)
Spanien. a) BARCLAYUS, La Comteſſe d’ AUNOY, LE- TI, JOURDAN, die Lettres Perſannes und ande- re ſchildern den Spanier ſehr laͤcherlich ab, VAYRAC vertheidiget ſie tom. I. im discurs preliminaire. P. LA- BAT in ſeiner voyage d’ Espagne et d’ Italie, tom. I. erzaͤhlt noch viel von ihren Maͤnteln, Degen und Brillen, von der Weiber andar tapada, warum kei- ner Jacob helßt, kein Ochſe, Capaun und Hammel leicht gegeſſen wird. b) Von ihren Stiergefechten Ann. d’ Esp. tom. IV. p. 1. c) Von der beſchrieenen Antipathie handelt De la Mothe le Vayer, Gundling, Frankenſtein und Baile. Doctor CARLOS GARZIA in der oppoſi- tion des deux grands Iuminaires de la terre aus dem Spaniſchen uͤberſetzt, à Cambray. 12. giebt auch ſein Urtheil davon, aber ſehr laͤppiſch. §. 16. Der Spanier iſt zur Tiefſinnigkeit geneigt, a) Lob des natuͤrlicheu Verſtandes der Spanier aus den Lehrr. Nachr II. 125, und aus ihrer alten Geſchicklichkeit, in Staatsſachen zu negociiren. b) Die beyde Seneca, Lucanus, Martialis, Quin- tilianus, Columella waren Spanier. c)
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Spanien.
a) BARCLAYUS, La Comteſſe d’ AUNOY, LE-
TI, JOURDAN, die Lettres Perſannes und ande-
re ſchildern den Spanier ſehr laͤcherlich ab, VAYRAC
vertheidiget ſie tom. I. im discurs preliminaire. P. LA-
BAT in ſeiner voyage d’ Espagne et d’ Italie, tom. I.
erzaͤhlt noch viel von ihren Maͤnteln, Degen und
Brillen, von der Weiber andar tapada, warum kei-
ner Jacob helßt, kein Ochſe, Capaun und Hammel
leicht gegeſſen wird.
b) Von ihren Stiergefechten Ann. d’ Esp. tom. IV.
p. 1.
c) Von der beſchrieenen Antipathie handelt De
la Mothe le Vayer, Gundling, Frankenſtein und
Baile. Doctor CARLOS GARZIA in der oppoſi-
tion des deux grands Iuminaires de la terre aus
dem Spaniſchen uͤberſetzt, à Cambray. 12. giebt auch
ſein Urtheil davon, aber ſehr laͤppiſch.
§. 16.
Der Spanier iſt zur Tiefſinnigkeit geneigt,
und wuͤrde es daher in Wiſſenſchaften eben ſo
weit bringen, als ſeine Vorfahren, wenn er
nicht die Vernunft unter den Gehorſam ſeines
tyranniſchen Glaubens gefangen nehmen muͤßte.
Selbſt in der allgemeinen Finſterniß der mittlern
Zeiten war in dem Saraceniſchen Spanien mehr
Licht der Gelehrſamkeit, als jetzt auf allen 22 chriſt-
lichen Univerſitaͤten.
a) Lob des natuͤrlicheu Verſtandes der Spanier
aus den Lehrr. Nachr II. 125, und aus ihrer alten
Geſchicklichkeit, in Staatsſachen zu negociiren.
b) Die beyde Seneca, Lucanus, Martialis, Quin-
tilianus, Columella waren Spanier.
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