Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Elektrische Batterie und Lateralexplosion.
ges ausgehoben. Die Anzahl der Gewichte muß mit der
Stärke der Explosion im Verhältniß stehen.

135. Versuch.

Fig. 66. a ist ein isolirter Stab, der eine geladene
Flasche d beynahe berühret, b ein anderer isolirter Stab,
nahe an den vorigen und in gerader Linie mit demselben
gestellet. Man entlade die Flasche durch den Auslader
e, von welchem eine Kette herabhängt, welche den Boden
der Flasche nicht berühret, so wird der Stab b einen elek-
trischen Funken erhalten, welcher ihn aber fast in eben
demselben Augenblicke wieder verläßt, indem auch die
feinsten daran gehangenen Fäden durch diesen Funken
nicht elektrisiret werden.

Diese elektrische Erscheinung, welche sich ganz aus-
serhalb der Verbindung der entladenen Flasche äußert,
heist die Lateralexplosion.

Wenn man kleine Stücken Kork oder andere leichte
Körper in die Nähe einer geladenen Flasche oder Batterie
bringet, so werden sie bey der Entladung nach allen Rich-
tungen vom Mittelpunkte der Explosion aus von ihrer
Stelle getrieben werden; und je stärker die Explosion ist,
desto weiter werden sie verschoben. Es ist daher nicht zu
verwundern, daß schwere Körper durch starke Blitze bis
auf beträchtliche Entfernungen fortgeschoben werden. D.
Priestley vermuthet, daß diese Art von Lateralwirkung
durch die Luft verursachet werde, welche aus der Stelle,
durch die der elektrische Schlag gehet, vertrieben wird.

Diese Lateralwirkung in der Nachbarschaft eines
Schlags äußert sich nicht allein, wenn der Schlag zwi-
schen zweyen Stücken Metall in freyer Luft entstehet, son-
dern auch, wenn er durch Drath gehet, der nicht stark ge-
nug ist, ihn vollkommen zu leiten. Je dünner der Drath,
und je stärker die Schmelzung ist, desto heftiger ist auch
die Zerstreuung leichter Körper um denselben herum.

Elektriſche Batterie und Lateralexploſion.
ges auſgehoben. Die Anzahl der Gewichte muß mit der
Stärke der Exploſion im Verhältniß ſtehen.

135. Verſuch.

Fig. 66. a iſt ein iſolirter Stab, der eine geladene
Flaſche d beynahe berühret, b ein anderer iſolirter Stab,
nahe an den vorigen und in gerader Linie mit demſelben
geſtellet. Man entlade die Flaſche durch den Auslader
e, von welchem eine Kette herabhängt, welche den Boden
der Flaſche nicht berühret, ſo wird der Stab b einen elek-
triſchen Funken erhalten, welcher ihn aber faſt in eben
demſelben Augenblicke wieder verläßt, indem auch die
feinſten daran gehangenen Fäden durch dieſen Funken
nicht elektriſiret werden.

Dieſe elektriſche Erſcheinung, welche ſich ganz auſ-
ſerhalb der Verbindung der entladenen Flaſche äußert,
heiſt die Lateralexploſion.

Wenn man kleine Stücken Kork oder andere leichte
Körper in die Nähe einer geladenen Flaſche oder Batterie
bringet, ſo werden ſie bey der Entladung nach allen Rich-
tungen vom Mittelpunkte der Exploſion aus von ihrer
Stelle getrieben werden; und je ſtärker die Exploſion iſt,
deſto weiter werden ſie verſchoben. Es iſt daher nicht zu
verwundern, daß ſchwere Körper durch ſtarke Blitze bis
auf beträchtliche Entfernungen fortgeſchoben werden. D.
Prieſtley vermuthet, daß dieſe Art von Lateralwirkung
durch die Luft verurſachet werde, welche aus der Stelle,
durch die der elektriſche Schlag gehet, vertrieben wird.

Dieſe Lateralwirkung in der Nachbarſchaft eines
Schlags äußert ſich nicht allein, wenn der Schlag zwi-
ſchen zweyen Stücken Metall in freyer Luft entſtehet, ſon-
dern auch, wenn er durch Drath gehet, der nicht ſtark ge-
nug iſt, ihn vollkommen zu leiten. Je dünner der Drath,
und je ſtärker die Schmelzung iſt, deſto heftiger iſt auch
die Zerſtreuung leichter Körper um denſelben herum.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0113" n="93"/><fw type="header" place="top">Elektri&#x017F;che Batterie und Lateralexplo&#x017F;ion.</fw> ges au&#x017F;gehoben. Die Anzahl der Gewichte muß mit der<lb/>
Stärke der Explo&#x017F;ion im Verhältniß &#x017F;tehen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>135. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Fig. 66. a i&#x017F;t ein i&#x017F;olirter Stab, der eine geladene<lb/>
Fla&#x017F;che d beynahe berühret, b ein anderer i&#x017F;olirter Stab,<lb/>
nahe an den vorigen und in gerader Linie mit dem&#x017F;elben<lb/>
ge&#x017F;tellet. Man entlade die Fla&#x017F;che durch den Auslader<lb/>
e, von welchem eine Kette herabhängt, welche den Boden<lb/>
der Fla&#x017F;che nicht berühret, &#x017F;o wird der Stab b einen elek-<lb/>
tri&#x017F;chen Funken erhalten, welcher ihn aber fa&#x017F;t in eben<lb/>
dem&#x017F;elben Augenblicke wieder verläßt, indem auch die<lb/>
fein&#x017F;ten daran gehangenen Fäden durch die&#x017F;en Funken<lb/>
nicht elektri&#x017F;iret werden.</p>
            <p>Die&#x017F;e elektri&#x017F;che Er&#x017F;cheinung, welche &#x017F;ich ganz au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erhalb der Verbindung der entladenen Fla&#x017F;che äußert,<lb/>
hei&#x017F;t die Lateralexplo&#x017F;ion.</p>
            <p>Wenn man kleine Stücken Kork oder andere leichte<lb/>
Körper in die Nähe einer geladenen Fla&#x017F;che oder Batterie<lb/>
bringet, &#x017F;o werden &#x017F;ie bey der Entladung nach allen Rich-<lb/>
tungen vom Mittelpunkte der Explo&#x017F;ion aus von ihrer<lb/>
Stelle getrieben werden; und je &#x017F;tärker die Explo&#x017F;ion i&#x017F;t,<lb/>
de&#x017F;to weiter werden &#x017F;ie ver&#x017F;choben. Es i&#x017F;t daher nicht zu<lb/>
verwundern, daß &#x017F;chwere Körper durch &#x017F;tarke Blitze bis<lb/>
auf beträchtliche Entfernungen fortge&#x017F;choben werden. D.<lb/>
Prie&#x017F;tley vermuthet, daß die&#x017F;e Art von Lateralwirkung<lb/>
durch die Luft verur&#x017F;achet werde, welche aus der Stelle,<lb/>
durch die der elektri&#x017F;che Schlag gehet, vertrieben wird.</p>
            <p>Die&#x017F;e Lateralwirkung in der Nachbar&#x017F;chaft eines<lb/>
Schlags äußert &#x017F;ich nicht allein, wenn der Schlag zwi-<lb/>
&#x017F;chen zweyen Stücken Metall in freyer Luft ent&#x017F;tehet, &#x017F;on-<lb/>
dern auch, wenn er durch Drath gehet, der nicht &#x017F;tark ge-<lb/>
nug i&#x017F;t, ihn vollkommen zu leiten. Je dünner der Drath,<lb/>
und je &#x017F;tärker die Schmelzung i&#x017F;t, de&#x017F;to heftiger i&#x017F;t auch<lb/>
die Zer&#x017F;treuung leichter Körper um den&#x017F;elben herum.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0113] Elektriſche Batterie und Lateralexploſion. ges auſgehoben. Die Anzahl der Gewichte muß mit der Stärke der Exploſion im Verhältniß ſtehen. 135. Verſuch. Fig. 66. a iſt ein iſolirter Stab, der eine geladene Flaſche d beynahe berühret, b ein anderer iſolirter Stab, nahe an den vorigen und in gerader Linie mit demſelben geſtellet. Man entlade die Flaſche durch den Auslader e, von welchem eine Kette herabhängt, welche den Boden der Flaſche nicht berühret, ſo wird der Stab b einen elek- triſchen Funken erhalten, welcher ihn aber faſt in eben demſelben Augenblicke wieder verläßt, indem auch die feinſten daran gehangenen Fäden durch dieſen Funken nicht elektriſiret werden. Dieſe elektriſche Erſcheinung, welche ſich ganz auſ- ſerhalb der Verbindung der entladenen Flaſche äußert, heiſt die Lateralexploſion. Wenn man kleine Stücken Kork oder andere leichte Körper in die Nähe einer geladenen Flaſche oder Batterie bringet, ſo werden ſie bey der Entladung nach allen Rich- tungen vom Mittelpunkte der Exploſion aus von ihrer Stelle getrieben werden; und je ſtärker die Exploſion iſt, deſto weiter werden ſie verſchoben. Es iſt daher nicht zu verwundern, daß ſchwere Körper durch ſtarke Blitze bis auf beträchtliche Entfernungen fortgeſchoben werden. D. Prieſtley vermuthet, daß dieſe Art von Lateralwirkung durch die Luft verurſachet werde, welche aus der Stelle, durch die der elektriſche Schlag gehet, vertrieben wird. Dieſe Lateralwirkung in der Nachbarſchaft eines Schlags äußert ſich nicht allein, wenn der Schlag zwi- ſchen zweyen Stücken Metall in freyer Luft entſtehet, ſon- dern auch, wenn er durch Drath gehet, der nicht ſtark ge- nug iſt, ihn vollkommen zu leiten. Je dünner der Drath, und je ſtärker die Schmelzung iſt, deſto heftiger iſt auch die Zerſtreuung leichter Körper um denſelben herum.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/113
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/113>, abgerufen am 23.11.2024.