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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Eilftes Capitel.
158. Versuch.

Er isolirte in horizontaler Stellung eine Glasplatte
von einem Schuh Durchmesser, rieb sie, setzte die obere
Platte auf die gewöhnliche Art auf, und erhielt eine Reihe
schwacher Funken, einen nach dem andern; doch mußte
er, wenn Funken entstehen sollten, den Finger eine Zeit-
lang auf der obern Platte liegen lassen. Wenn er die
Glasplatte nicht mit Glas, sondern mit Siegellak oder Pech
isolirte, so fand er die Funken allezeit stärker. Aus die-
sem Versuche schließt er, daß zu der Hervorbringung der
Wirkungen dieses Instruments die untere Platte nicht nö-
thig sey, und daß es, wenn auch diese fehlet, dennoch
alle seine Eigenschaften behalte.

159. Versuch.

Er rieb die Oberfläche eines Harzelektrophors, stellte
die Metallplatte darauf, und hob sie eine kleine Zeit her-
nach mit dem isolirenden Handgrif auf, ohne sie vorher
mit dem Finger zu berühren. Sie gab in diesem Zustan-
de keinen Funken, zeigte auch nicht das geringste Anzie-
hen oder Zurückstoßen; woraus erhellet, daß der Elektro-
phor die Metallplatte nicht elektrisiren könne, wenn sie nicht
von einem Körper berührt wird, der ihr Elektricität geben,
oder diese von ihr annehmen kan.

160. Versuch.

Man stelle die Metallplatte auf einen geriebenen
Elektrophor, und bringe den Finger daran, so wird sich
zwischen beyden ein Funken zeigen. Da nun die elektrische
Materie niemals als ein Funken erscheint, ausser wenn sie
plötzlich und mit Gewalt aus einem Körper in den andern
übergeht, und da die Metallplatte keine elektrischen Er-
scheinungen zeigt, wenn sie nicht vorher von einem Leiter
ist berührt worden, so können wir hieraus schließen, daß
der Elektrophor die obere Platte nur alsdann elektrisire,

Eilftes Capitel.
158. Verſuch.

Er iſolirte in horizontaler Stellung eine Glasplatte
von einem Schuh Durchmeſſer, rieb ſie, ſetzte die obere
Platte auf die gewöhnliche Art auf, und erhielt eine Reihe
ſchwacher Funken, einen nach dem andern; doch mußte
er, wenn Funken entſtehen ſollten, den Finger eine Zeit-
lang auf der obern Platte liegen laſſen. Wenn er die
Glasplatte nicht mit Glas, ſondern mit Siegellak oder Pech
iſolirte, ſo fand er die Funken allezeit ſtärker. Aus die-
ſem Verſuche ſchließt er, daß zu der Hervorbringung der
Wirkungen dieſes Inſtruments die untere Platte nicht nö-
thig ſey, und daß es, wenn auch dieſe fehlet, dennoch
alle ſeine Eigenſchaften behalte.

159. Verſuch.

Er rieb die Oberfläche eines Harzelektrophors, ſtellte
die Metallplatte darauf, und hob ſie eine kleine Zeit her-
nach mit dem iſolirenden Handgrif auf, ohne ſie vorher
mit dem Finger zu berühren. Sie gab in dieſem Zuſtan-
de keinen Funken, zeigte auch nicht das geringſte Anzie-
hen oder Zurückſtoßen; woraus erhellet, daß der Elektro-
phor die Metallplatte nicht elektriſiren könne, wenn ſie nicht
von einem Körper berührt wird, der ihr Elektricität geben,
oder dieſe von ihr annehmen kan.

160. Verſuch.

Man ſtelle die Metallplatte auf einen geriebenen
Elektrophor, und bringe den Finger daran, ſo wird ſich
zwiſchen beyden ein Funken zeigen. Da nun die elektriſche
Materie niemals als ein Funken erſcheint, auſſer wenn ſie
plötzlich und mit Gewalt aus einem Körper in den andern
übergeht, und da die Metallplatte keine elektriſchen Er-
ſcheinungen zeigt, wenn ſie nicht vorher von einem Leiter
iſt berührt worden, ſo können wir hieraus ſchließen, daß
der Elektrophor die obere Platte nur alsdann elektriſire,

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[128/0148] Eilftes Capitel. 158. Verſuch. Er iſolirte in horizontaler Stellung eine Glasplatte von einem Schuh Durchmeſſer, rieb ſie, ſetzte die obere Platte auf die gewöhnliche Art auf, und erhielt eine Reihe ſchwacher Funken, einen nach dem andern; doch mußte er, wenn Funken entſtehen ſollten, den Finger eine Zeit- lang auf der obern Platte liegen laſſen. Wenn er die Glasplatte nicht mit Glas, ſondern mit Siegellak oder Pech iſolirte, ſo fand er die Funken allezeit ſtärker. Aus die- ſem Verſuche ſchließt er, daß zu der Hervorbringung der Wirkungen dieſes Inſtruments die untere Platte nicht nö- thig ſey, und daß es, wenn auch dieſe fehlet, dennoch alle ſeine Eigenſchaften behalte. 159. Verſuch. Er rieb die Oberfläche eines Harzelektrophors, ſtellte die Metallplatte darauf, und hob ſie eine kleine Zeit her- nach mit dem iſolirenden Handgrif auf, ohne ſie vorher mit dem Finger zu berühren. Sie gab in dieſem Zuſtan- de keinen Funken, zeigte auch nicht das geringſte Anzie- hen oder Zurückſtoßen; woraus erhellet, daß der Elektro- phor die Metallplatte nicht elektriſiren könne, wenn ſie nicht von einem Körper berührt wird, der ihr Elektricität geben, oder dieſe von ihr annehmen kan. 160. Verſuch. Man ſtelle die Metallplatte auf einen geriebenen Elektrophor, und bringe den Finger daran, ſo wird ſich zwiſchen beyden ein Funken zeigen. Da nun die elektriſche Materie niemals als ein Funken erſcheint, auſſer wenn ſie plötzlich und mit Gewalt aus einem Körper in den andern übergeht, und da die Metallplatte keine elektriſchen Er- ſcheinungen zeigt, wenn ſie nicht vorher von einem Leiter iſt berührt worden, ſo können wir hieraus ſchließen, daß der Elektrophor die obere Platte nur alsdann elektriſire,

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/148>, abgerufen am 23.11.2024.