Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Eilftes Capitel.
isolirte Maaß, so entsteht ein Funken zwischen beyden, und
die Elektricität vertheilt sich unter beyde nach dem Ver-
hältniß ihrer Capacitäten. Nun senke man den isolirten
Cylinder auf den Boden des Maaßes herab, so giebt er
demselben die Elektricität, die er von ihm bekommen hatte,
wieder, und man bemerkt an ihm, wenn er herausge-
nommen wird, nicht das geringste Merkmal einer Elek-
kricität.

172. Versuch.

Man verbinde ein Paar Korkkugeln mit einem iso-
lirten metallenen Gefäß, in welchem eine metallene Kette
liegt, und hebe die Kette mit einem seidnen Faden in die
Höhe, so wird das Auseinandergehen der Kugeln immer
schwächer werden, je mehr man die Kette erhebt, und aus-
einanderziehet. Man sieht hieraus, daß die Elektricität
geschwächt, und ihre Dichtigkeit vermindert wird, je mehr
sie sich von der Oberfläche des Gefäßes gegen die ausge-
breitete Kette verbreitet. Dies bestätigt sich auch dadurch,
daß die Kugeln wieder auseinanderfahren, wenn man die
Kette im Gefäße niederleget. Dieser Versuch giebt eine
leichte Erklärung von vielen Phänomenen der atmosphä-
rischen Elektricität, z. B. warum die Dämpfe des elektri-
sirten Wassers so wenig Elektricität zeigen, und warum
die Elektricität einer Wolke durch die Zusammendrückung
oder Verdichtung derselben stärker wird.

173. Versuch.

Man reibe einen Streif weißen Flanell oder ein seid-
nes Band, ziehe so viel Funken aus demselben, als man
erhalten kann und lege oder rolle es alsdann zusammen,
so wird es unter dieser Gestalt noch stark elektrisch seyn,
Funken geben, und Lichtbüschel ausströmen.

Eilftes Capitel.
iſolirte Maaß, ſo entſteht ein Funken zwiſchen beyden, und
die Elektricität vertheilt ſich unter beyde nach dem Ver-
hältniß ihrer Capacitäten. Nun ſenke man den iſolirten
Cylinder auf den Boden des Maaßes herab, ſo giebt er
demſelben die Elektricität, die er von ihm bekommen hatte,
wieder, und man bemerkt an ihm, wenn er herausge-
nommen wird, nicht das geringſte Merkmal einer Elek-
kricität.

172. Verſuch.

Man verbinde ein Paar Korkkugeln mit einem iſo-
lirten metallenen Gefäß, in welchem eine metallene Kette
liegt, und hebe die Kette mit einem ſeidnen Faden in die
Höhe, ſo wird das Auseinandergehen der Kugeln immer
ſchwächer werden, je mehr man die Kette erhebt, und aus-
einanderziehet. Man ſieht hieraus, daß die Elektricität
geſchwächt, und ihre Dichtigkeit vermindert wird, je mehr
ſie ſich von der Oberfläche des Gefäßes gegen die ausge-
breitete Kette verbreitet. Dies beſtätigt ſich auch dadurch,
daß die Kugeln wieder auseinanderfahren, wenn man die
Kette im Gefäße niederleget. Dieſer Verſuch giebt eine
leichte Erklärung von vielen Phänomenen der atmoſphä-
riſchen Elektricität, z. B. warum die Dämpfe des elektri-
ſirten Waſſers ſo wenig Elektricität zeigen, und warum
die Elektricität einer Wolke durch die Zuſammendrückung
oder Verdichtung derſelben ſtärker wird.

173. Verſuch.

Man reibe einen Streif weißen Flanell oder ein ſeid-
nes Band, ziehe ſo viel Funken aus demſelben, als man
erhalten kann und lege oder rolle es alsdann zuſammen,
ſo wird es unter dieſer Geſtalt noch ſtark elektriſch ſeyn,
Funken geben, und Lichtbüſchel ausſtrömen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0154" n="134"/><fw place="top" type="header">Eilftes Capitel.</fw> i&#x017F;olirte Maaß, &#x017F;o ent&#x017F;teht ein Funken zwi&#x017F;chen beyden, und<lb/>
die Elektricität vertheilt &#x017F;ich unter beyde nach dem Ver-<lb/>
hältniß ihrer Capacitäten. Nun &#x017F;enke man den i&#x017F;olirten<lb/>
Cylinder auf den Boden des Maaßes herab, &#x017F;o giebt er<lb/>
dem&#x017F;elben die Elektricität, die er von ihm bekommen hatte,<lb/>
wieder, und man bemerkt an ihm, wenn er herausge-<lb/>
nommen wird, nicht das gering&#x017F;te Merkmal einer Elek-<lb/>
kricität.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>172. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man verbinde ein Paar Korkkugeln mit einem i&#x017F;o-<lb/>
lirten metallenen Gefäß, in welchem eine metallene Kette<lb/>
liegt, und hebe die Kette mit einem &#x017F;eidnen Faden in die<lb/>
Höhe, &#x017F;o wird das Auseinandergehen der Kugeln immer<lb/>
&#x017F;chwächer werden, je mehr man die Kette erhebt, und aus-<lb/>
einanderziehet. Man &#x017F;ieht hieraus, daß die Elektricität<lb/>
ge&#x017F;chwächt, und ihre Dichtigkeit vermindert wird, je mehr<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich von der Oberfläche des Gefäßes gegen die ausge-<lb/>
breitete Kette verbreitet. Dies be&#x017F;tätigt &#x017F;ich auch dadurch,<lb/>
daß die Kugeln wieder auseinanderfahren, wenn man die<lb/>
Kette im Gefäße niederleget. Die&#x017F;er Ver&#x017F;uch giebt eine<lb/>
leichte Erklärung von vielen Phänomenen der atmo&#x017F;phä-<lb/>
ri&#x017F;chen Elektricität, z. B. warum die Dämpfe des elektri-<lb/>
&#x017F;irten Wa&#x017F;&#x017F;ers &#x017F;o wenig Elektricität zeigen, und warum<lb/>
die Elektricität einer Wolke durch die Zu&#x017F;ammendrückung<lb/>
oder Verdichtung der&#x017F;elben &#x017F;tärker wird.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>173. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Man reibe einen Streif weißen Flanell oder ein &#x017F;eid-<lb/>
nes Band, ziehe &#x017F;o viel Funken aus dem&#x017F;elben, als man<lb/>
erhalten kann und lege oder rolle es alsdann zu&#x017F;ammen,<lb/>
&#x017F;o wird es unter die&#x017F;er Ge&#x017F;talt noch &#x017F;tark elektri&#x017F;ch &#x017F;eyn,<lb/>
Funken geben, und Lichtbü&#x017F;chel aus&#x017F;trömen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0154] Eilftes Capitel. iſolirte Maaß, ſo entſteht ein Funken zwiſchen beyden, und die Elektricität vertheilt ſich unter beyde nach dem Ver- hältniß ihrer Capacitäten. Nun ſenke man den iſolirten Cylinder auf den Boden des Maaßes herab, ſo giebt er demſelben die Elektricität, die er von ihm bekommen hatte, wieder, und man bemerkt an ihm, wenn er herausge- nommen wird, nicht das geringſte Merkmal einer Elek- kricität. 172. Verſuch. Man verbinde ein Paar Korkkugeln mit einem iſo- lirten metallenen Gefäß, in welchem eine metallene Kette liegt, und hebe die Kette mit einem ſeidnen Faden in die Höhe, ſo wird das Auseinandergehen der Kugeln immer ſchwächer werden, je mehr man die Kette erhebt, und aus- einanderziehet. Man ſieht hieraus, daß die Elektricität geſchwächt, und ihre Dichtigkeit vermindert wird, je mehr ſie ſich von der Oberfläche des Gefäßes gegen die ausge- breitete Kette verbreitet. Dies beſtätigt ſich auch dadurch, daß die Kugeln wieder auseinanderfahren, wenn man die Kette im Gefäße niederleget. Dieſer Verſuch giebt eine leichte Erklärung von vielen Phänomenen der atmoſphä- riſchen Elektricität, z. B. warum die Dämpfe des elektri- ſirten Waſſers ſo wenig Elektricität zeigen, und warum die Elektricität einer Wolke durch die Zuſammendrückung oder Verdichtung derſelben ſtärker wird. 173. Verſuch. Man reibe einen Streif weißen Flanell oder ein ſeid- nes Band, ziehe ſo viel Funken aus demſelben, als man erhalten kann und lege oder rolle es alsdann zuſammen, ſo wird es unter dieſer Geſtalt noch ſtark elektriſch ſeyn, Funken geben, und Lichtbüſchel ausſtrömen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/154
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/154>, abgerufen am 23.11.2024.