Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Elektrophor.
eine glättere und ebnere Oberfläche annimmt: daher die
Metallplatte besser anpasset.

Mit eben so vielem Vortheile kann man jede Sorte
von Platten, mit Wachstuch, Wachstaffet, Sattin, oder
einem andern nicht allzustarken seidnen Stoff überzogen,
gebrauchen, wenn sie vorher ein wenig erwärmt wird.
Seidne Zeuge sind zu dieser Absicht besser, als baumwol-
lene oder wollene, und beyde besser als leinene. Papier,
Leder, Holz, Elfenbein, Knochen, und alle Arten von
unvollkommnen Leitern kan man in gewissem Grade dazu
geschickt machen, wenn man sie vorher trocknet, und wäh-
rend des Versuchs warm erhält.

Noch einfacher wird der Apparatus, wenn man die
Seide a. an die obere Metallplatte mit dem gläsernen
Handgriffe anbringt, wobey die Marmorplatte oder die
untere unnöthig wird, indem man an ihrer Statt jede
Fläche gebrauchen kann, z. B. eine gemeine hölzerne oder
Marmortafel, wenn sie auch nicht ganz trocken ist, eine
Metallplatte, ein Buch, oder jeden Leiter, der eine ebne
Oberfläche hat.

Es wird überhaupt zu diesen Versuchen nichts weiter
erfordert, als daß die Elektricität, welche aus der einen
Fläche in die andere übergehen will, in der einen Fläche
einigen Widerstand finde, wie man im folgenden deutlich
sehen wird.

Daher ist es gleichgültig, ob die nicht-leitende oder
halb-leitende Schicht auf der einen oder auf der anderen
Fläche liegt; nur dies ist nothwendig, daß beyde auf ein-
ander passen; daher es sehr bequem ist, zwo aneinander
geschliffene Flächen zu gebrauchen, wovon die eine über-
firnißt ist. Zu den gewöhnlichen Versuchen kann man
auch eine einzelne mit Seide überzogene Metallplatte mit
drey seidnen Schnüren, mit welchen sie sich aufheben läßt,
gebrauchen.

Um nun von diesem Apparatus Gebrauch zu ma-
chen, stellt man die obere Metallplatte auf die un-

Vom Elektrophor.
eine glättere und ebnere Oberfläche annimmt: daher die
Metallplatte beſſer anpaſſet.

Mit eben ſo vielem Vortheile kann man jede Sorte
von Platten, mit Wachstuch, Wachstaffet, Sattin, oder
einem andern nicht allzuſtarken ſeidnen Stoff überzogen,
gebrauchen, wenn ſie vorher ein wenig erwärmt wird.
Seidne Zeuge ſind zu dieſer Abſicht beſſer, als baumwol-
lene oder wollene, und beyde beſſer als leinene. Papier,
Leder, Holz, Elfenbein, Knochen, und alle Arten von
unvollkommnen Leitern kan man in gewiſſem Grade dazu
geſchickt machen, wenn man ſie vorher trocknet, und wäh-
rend des Verſuchs warm erhält.

Noch einfacher wird der Apparatus, wenn man die
Seide a. an die obere Metallplatte mit dem gläſernen
Handgriffe anbringt, wobey die Marmorplatte oder die
untere unnöthig wird, indem man an ihrer Statt jede
Fläche gebrauchen kann, z. B. eine gemeine hölzerne oder
Marmortafel, wenn ſie auch nicht ganz trocken iſt, eine
Metallplatte, ein Buch, oder jeden Leiter, der eine ebne
Oberfläche hat.

Es wird überhaupt zu dieſen Verſuchen nichts weiter
erfordert, als daß die Elektricität, welche aus der einen
Fläche in die andere übergehen will, in der einen Fläche
einigen Widerſtand finde, wie man im folgenden deutlich
ſehen wird.

Daher iſt es gleichgültig, ob die nicht-leitende oder
halb-leitende Schicht auf der einen oder auf der anderen
Fläche liegt; nur dies iſt nothwendig, daß beyde auf ein-
ander paſſen; daher es ſehr bequem iſt, zwo aneinander
geſchliffene Flächen zu gebrauchen, wovon die eine über-
firnißt iſt. Zu den gewöhnlichen Verſuchen kann man
auch eine einzelne mit Seide überzogene Metallplatte mit
drey ſeidnen Schnüren, mit welchen ſie ſich aufheben läßt,
gebrauchen.

Um nun von dieſem Apparatus Gebrauch zu ma-
chen, ſtellt man die obere Metallplatte auf die un-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0157" n="137"/><fw place="top" type="header">Vom Elektrophor.</fw> eine glättere und ebnere Oberfläche annimmt: daher die<lb/>
Metallplatte be&#x017F;&#x017F;er anpa&#x017F;&#x017F;et.</p>
            <p>Mit eben &#x017F;o vielem Vortheile kann man jede Sorte<lb/>
von Platten, mit Wachstuch, Wachstaffet, Sattin, oder<lb/>
einem andern nicht allzu&#x017F;tarken &#x017F;eidnen Stoff überzogen,<lb/>
gebrauchen, wenn &#x017F;ie vorher ein wenig erwärmt wird.<lb/>
Seidne Zeuge &#x017F;ind zu die&#x017F;er Ab&#x017F;icht be&#x017F;&#x017F;er, als baumwol-<lb/>
lene oder wollene, und beyde be&#x017F;&#x017F;er als leinene. Papier,<lb/>
Leder, Holz, Elfenbein, Knochen, und alle Arten von<lb/>
unvollkommnen Leitern kan man in gewi&#x017F;&#x017F;em Grade dazu<lb/>
ge&#x017F;chickt machen, wenn man &#x017F;ie vorher trocknet, und wäh-<lb/>
rend des Ver&#x017F;uchs warm erhält.</p>
            <p>Noch einfacher wird der Apparatus, wenn man die<lb/>
Seide a. an die obere Metallplatte mit dem glä&#x017F;ernen<lb/>
Handgriffe anbringt, wobey die Marmorplatte oder die<lb/>
untere unnöthig wird, indem man an ihrer Statt jede<lb/>
Fläche gebrauchen kann, z. B. eine gemeine hölzerne oder<lb/>
Marmortafel, wenn &#x017F;ie auch nicht ganz trocken i&#x017F;t, eine<lb/>
Metallplatte, ein Buch, oder jeden Leiter, der eine ebne<lb/>
Oberfläche hat.</p>
            <p>Es wird überhaupt zu die&#x017F;en Ver&#x017F;uchen nichts weiter<lb/>
erfordert, als daß die Elektricität, welche aus der einen<lb/>
Fläche in die andere übergehen will, in der einen Fläche<lb/>
einigen Wider&#x017F;tand finde, wie man im folgenden deutlich<lb/>
&#x017F;ehen wird.</p>
            <p>Daher i&#x017F;t es gleichgültig, ob die nicht-leitende oder<lb/>
halb-leitende Schicht auf der einen oder auf der anderen<lb/>
Fläche liegt; nur dies i&#x017F;t nothwendig, daß beyde auf ein-<lb/>
ander pa&#x017F;&#x017F;en; daher es &#x017F;ehr bequem i&#x017F;t, zwo aneinander<lb/>
ge&#x017F;chliffene Flächen zu gebrauchen, wovon die eine über-<lb/>
firnißt i&#x017F;t. Zu den gewöhnlichen Ver&#x017F;uchen kann man<lb/>
auch eine einzelne mit Seide überzogene Metallplatte mit<lb/>
drey &#x017F;eidnen Schnüren, mit welchen &#x017F;ie &#x017F;ich aufheben läßt,<lb/>
gebrauchen.</p>
            <p>Um nun von die&#x017F;em Apparatus Gebrauch zu ma-<lb/>
chen, &#x017F;tellt man die obere Metallplatte auf die un-
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0157] Vom Elektrophor. eine glättere und ebnere Oberfläche annimmt: daher die Metallplatte beſſer anpaſſet. Mit eben ſo vielem Vortheile kann man jede Sorte von Platten, mit Wachstuch, Wachstaffet, Sattin, oder einem andern nicht allzuſtarken ſeidnen Stoff überzogen, gebrauchen, wenn ſie vorher ein wenig erwärmt wird. Seidne Zeuge ſind zu dieſer Abſicht beſſer, als baumwol- lene oder wollene, und beyde beſſer als leinene. Papier, Leder, Holz, Elfenbein, Knochen, und alle Arten von unvollkommnen Leitern kan man in gewiſſem Grade dazu geſchickt machen, wenn man ſie vorher trocknet, und wäh- rend des Verſuchs warm erhält. Noch einfacher wird der Apparatus, wenn man die Seide a. an die obere Metallplatte mit dem gläſernen Handgriffe anbringt, wobey die Marmorplatte oder die untere unnöthig wird, indem man an ihrer Statt jede Fläche gebrauchen kann, z. B. eine gemeine hölzerne oder Marmortafel, wenn ſie auch nicht ganz trocken iſt, eine Metallplatte, ein Buch, oder jeden Leiter, der eine ebne Oberfläche hat. Es wird überhaupt zu dieſen Verſuchen nichts weiter erfordert, als daß die Elektricität, welche aus der einen Fläche in die andere übergehen will, in der einen Fläche einigen Widerſtand finde, wie man im folgenden deutlich ſehen wird. Daher iſt es gleichgültig, ob die nicht-leitende oder halb-leitende Schicht auf der einen oder auf der anderen Fläche liegt; nur dies iſt nothwendig, daß beyde auf ein- ander paſſen; daher es ſehr bequem iſt, zwo aneinander geſchliffene Flächen zu gebrauchen, wovon die eine über- firnißt iſt. Zu den gewöhnlichen Verſuchen kann man auch eine einzelne mit Seide überzogene Metallplatte mit drey ſeidnen Schnüren, mit welchen ſie ſich aufheben läßt, gebrauchen. Um nun von dieſem Apparatus Gebrauch zu ma- chen, ſtellt man die obere Metallplatte auf die un-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/157
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/157>, abgerufen am 23.11.2024.