Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Atmosphärische Elektricität. halten wird. Am Ende des Bindsadens bey T ist eine Stecknadel befestiget. Wenn man diese in den Kork D steckt, so ist das Elektrometer E unisolirt. Will man nun mit diesem Instrumente die Elektricität der Atmosphäre beobachten, so stoße man die Stecknadel T in den Kork D, halte den Stab bey dem untern Ende A, stecke ihn zu ei- nem Fenster im obersten Stockwerke des Hauses heraus, und halte das andere Ende der Röhre mit dem Elektrome- ter so hoch, daß der Stab mit dem Horizont einen Win- kel von 50° - 60° macht. In dieser Stellung halte man das Instrument einige Secunden, ziehe dann an dem Bindfaden bey H, und mache dadurch die Stecknadel von dem Korke D los, wodurch der Bindfaden in die punk- tirte Lage K L fällt, das Elektrometer aber isolirt, und auf die der Elektricität der Atmosphäre entgegengesetzte Art elektrisirt bleibt. Hierauf ziehe man das Elektrometer ins Zimmer, so kann man die Beschaffenheit der Elektricität untersuchen, ohne durch Wind oder Dunkelheit gehindert zu werden. Fig. 81 ist das ebenfalls vom Herrn Cavallo er- Atmoſphäriſche Elektricität. halten wird. Am Ende des Bindſadens bey T iſt eine Stecknadel befeſtiget. Wenn man dieſe in den Kork D ſteckt, ſo iſt das Elektrometer E uniſolirt. Will man nun mit dieſem Inſtrumente die Elektricität der Atmoſphäre beobachten, ſo ſtoße man die Stecknadel T in den Kork D, halte den Stab bey dem untern Ende A, ſtecke ihn zu ei- nem Fenſter im oberſten Stockwerke des Hauſes heraus, und halte das andere Ende der Röhre mit dem Elektrome- ter ſo hoch, daß der Stab mit dem Horizont einen Win- kel von 50° – 60° macht. In dieſer Stellung halte man das Inſtrument einige Secunden, ziehe dann an dem Bindfaden bey H, und mache dadurch die Stecknadel von dem Korke D los, wodurch der Bindfaden in die punk- tirte Lage K L fällt, das Elektrometer aber iſolirt, und auf die der Elektricität der Atmoſphäre entgegengeſetzte Art elektriſirt bleibt. Hierauf ziehe man das Elektrometer ins Zimmer, ſo kann man die Beſchaffenheit der Elektricität unterſuchen, ohne durch Wind oder Dunkelheit gehindert zu werden. Fig. 81 iſt das ebenfalls vom Herrn Cavallo er- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0183" n="163"/><fw place="top" type="header">Atmoſphäriſche Elektricität.</fw> halten wird. Am Ende des Bindſadens bey T iſt eine<lb/> Stecknadel befeſtiget. Wenn man dieſe in den Kork D<lb/> ſteckt, ſo iſt das Elektrometer E uniſolirt. Will man nun<lb/> mit dieſem Inſtrumente die Elektricität der Atmoſphäre<lb/> beobachten, ſo ſtoße man die Stecknadel T in den Kork D,<lb/> halte den Stab bey dem untern Ende A, ſtecke ihn zu ei-<lb/> nem Fenſter im oberſten Stockwerke des Hauſes heraus,<lb/> und halte das andere Ende der Röhre mit dem Elektrome-<lb/> ter ſo hoch, daß der Stab mit dem Horizont einen Win-<lb/> kel von 50° – 60° macht. In dieſer Stellung halte man<lb/> das Inſtrument einige Secunden, ziehe dann an dem<lb/> Bindfaden bey H, und mache dadurch die Stecknadel<lb/> von dem Korke D los, wodurch der Bindfaden in die punk-<lb/> tirte Lage K L fällt, das Elektrometer aber iſolirt, und<lb/> auf die der Elektricität der Atmoſphäre entgegengeſetzte Art<lb/> elektriſirt bleibt. Hierauf ziehe man das Elektrometer ins<lb/> Zimmer, ſo kann man die Beſchaffenheit der Elektricität<lb/> unterſuchen, ohne durch Wind oder Dunkelheit gehindert<lb/> zu werden.</p> <p>Fig. 81 iſt das ebenfalls vom Herrn Cavallo er-<lb/> fundene Regenelektrometer.A B C T iſt eine ſtarke<lb/> Glasröhre, ohngefähr 2½ Schuh lang, an deren Ende<lb/> ein zinnerner Trichter D E angeküttet iſt, welcher einen<lb/> Theil der Rühre vor dem Regen beſchützet. Die äußere<lb/> Oberfläche der Röhre von A bis B iſt mit Siegellak öber-<lb/> zogen, ſo wie auch der Theil, der von dem Trichter bedeckt<lb/> wird. F D iſt ein Stück Rohr, um welches einige meſſin-<lb/> gene Dräthe in verſchiedenen Richtungen geflochten ſind,<lb/> ſo daß ſie leicht etwas Regen auffangen, und doch dem<lb/> Winde nicht Widerſtand thun. Dieſes Stück Rohr iſt an<lb/> die Röhre befeſtiget; aus ihm geht ein dünner Drath<lb/> durch die Röhre hindurch, und iſt mit dem ſtärkern Dra-<lb/> the A G verbunden, der in einem Stück Kork ſteckt, wel-<lb/> ches in das Ende der Röhre A befeſtiget iſt. Das Ende<lb/> G des Drathes A G iſt in einen Ring gebogen, an wel-<lb/> chen man ein empfindliches Korkelektrometer hängen kann. </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [163/0183]
Atmoſphäriſche Elektricität.
halten wird. Am Ende des Bindſadens bey T iſt eine
Stecknadel befeſtiget. Wenn man dieſe in den Kork D
ſteckt, ſo iſt das Elektrometer E uniſolirt. Will man nun
mit dieſem Inſtrumente die Elektricität der Atmoſphäre
beobachten, ſo ſtoße man die Stecknadel T in den Kork D,
halte den Stab bey dem untern Ende A, ſtecke ihn zu ei-
nem Fenſter im oberſten Stockwerke des Hauſes heraus,
und halte das andere Ende der Röhre mit dem Elektrome-
ter ſo hoch, daß der Stab mit dem Horizont einen Win-
kel von 50° – 60° macht. In dieſer Stellung halte man
das Inſtrument einige Secunden, ziehe dann an dem
Bindfaden bey H, und mache dadurch die Stecknadel
von dem Korke D los, wodurch der Bindfaden in die punk-
tirte Lage K L fällt, das Elektrometer aber iſolirt, und
auf die der Elektricität der Atmoſphäre entgegengeſetzte Art
elektriſirt bleibt. Hierauf ziehe man das Elektrometer ins
Zimmer, ſo kann man die Beſchaffenheit der Elektricität
unterſuchen, ohne durch Wind oder Dunkelheit gehindert
zu werden.
Fig. 81 iſt das ebenfalls vom Herrn Cavallo er-
fundene Regenelektrometer.A B C T iſt eine ſtarke
Glasröhre, ohngefähr 2½ Schuh lang, an deren Ende
ein zinnerner Trichter D E angeküttet iſt, welcher einen
Theil der Rühre vor dem Regen beſchützet. Die äußere
Oberfläche der Röhre von A bis B iſt mit Siegellak öber-
zogen, ſo wie auch der Theil, der von dem Trichter bedeckt
wird. F D iſt ein Stück Rohr, um welches einige meſſin-
gene Dräthe in verſchiedenen Richtungen geflochten ſind,
ſo daß ſie leicht etwas Regen auffangen, und doch dem
Winde nicht Widerſtand thun. Dieſes Stück Rohr iſt an
die Röhre befeſtiget; aus ihm geht ein dünner Drath
durch die Röhre hindurch, und iſt mit dem ſtärkern Dra-
the A G verbunden, der in einem Stück Kork ſteckt, wel-
ches in das Ende der Röhre A befeſtiget iſt. Das Ende
G des Drathes A G iſt in einen Ring gebogen, an wel-
chen man ein empfindliches Korkelektrometer hängen kann.
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