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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Atmosphärische Elektricität.
7) Wenn das Wetter feucht und die Elektricität
stark ist, so steigt der Zeiger des Elektrometers, wenn man
einen Funken aus der Schnur gezogen, oder den Knopf
einer belegten Flasche gegen dieselbe gehalten hat, mit
großer Geschwindigkeit wieder an seine Stelle; aber bey
trocknem und warmen Wetter steigt er außerordentlich
langsam.

Aus denen über die Elektricität der Atmosphäre an-
gestellten Beobachtungen erhellet, daß die Natur von der
elektrischen Materie bey Beförderung der Vegetation Ge-
brauch mache.

1) Im Frühling, wenn die Pflanzen zu wachsen
anfangen, fangen auch von Zeit zu Zeit elektrische Wolken
an zu erscheinen, und elektrischen Regen auszugießen.
Die Elektricität der Wolken und des Regens nimmt zu
bis in diejenige Zeit das Herbstes, in welcher die letzten
Früchte eingesammlet werden.
2) Die elektrische Materie versieht das natürliche
Feuer mit derjenigen Feuchtigkeit, durch deren Hülfe es
die Vegetation bewirkt und belebet; sie ist die Triebfeder,
welche die Dünste sammlet, die Wolken bildet, und dann
wieder gebraucht wird, sie zu zerstören und in Regen
aufzulösen.
3) Aus eben diesem Grundsatze läßt sich das Sprich-
wort erklären, daß kein Begießen so fruchtbar sey, als der
Regen. Die Regenwolken wirken durch ihre elektrische
Atmosphäre auf die Pfla nzen, und machen die Oefnungen
und Zwischenräume derselben geschickter, das Wasser auf-
zunehmen, welches mit dieser durchdringenden und aus-
dehnenden Materie imprägnirt ist. Ucberdies ist es auch
sehr natürlich, anzunehmen, daß die positive Elektricität,
welche bey gutem Wetter allezeit die Oberhand hat, zur
Beförderung der Vegetation beytrage, da man dies auch
bey der künstlichen Elektricität in der That so befunden hat.
Atmoſphäriſche Elektricität.
7) Wenn das Wetter feucht und die Elektricität
ſtark iſt, ſo ſteigt der Zeiger des Elektrometers, wenn man
einen Funken aus der Schnur gezogen, oder den Knopf
einer belegten Flaſche gegen dieſelbe gehalten hat, mit
großer Geſchwindigkeit wieder an ſeine Stelle; aber bey
trocknem und warmen Wetter ſteigt er außerordentlich
langſam.

Aus denen über die Elektricität der Atmoſphäre an-
geſtellten Beobachtungen erhellet, daß die Natur von der
elektriſchen Materie bey Beförderung der Vegetation Ge-
brauch mache.

1) Im Frühling, wenn die Pflanzen zu wachſen
anfangen, fangen auch von Zeit zu Zeit elektriſche Wolken
an zu erſcheinen, und elektriſchen Regen auszugießen.
Die Elektricität der Wolken und des Regens nimmt zu
bis in diejenige Zeit das Herbſtes, in welcher die letzten
Früchte eingeſammlet werden.
2) Die elektriſche Materie verſieht das natürliche
Feuer mit derjenigen Feuchtigkeit, durch deren Hülfe es
die Vegetation bewirkt und belebet; ſie iſt die Triebfeder,
welche die Dünſte ſammlet, die Wolken bildet, und dann
wieder gebraucht wird, ſie zu zerſtören und in Regen
aufzulöſen.
3) Aus eben dieſem Grundſatze läßt ſich das Sprich-
wort erklären, daß kein Begießen ſo fruchtbar ſey, als der
Regen. Die Regenwolken wirken durch ihre elektriſche
Atmoſphäre auf die Pfla nzen, und machen die Oefnungen
und Zwiſchenräume derſelben geſchickter, das Waſſer auf-
zunehmen, welches mit dieſer durchdringenden und aus-
dehnenden Materie imprägnirt iſt. Ucberdies iſt es auch
ſehr natürlich, anzunehmen, daß die poſitive Elektricität,
welche bey gutem Wetter allezeit die Oberhand hat, zur
Beförderung der Vegetation beytrage, da man dies auch
bey der künſtlichen Elektricität in der That ſo befunden hat.
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[167/0187] Atmoſphäriſche Elektricität. 7) Wenn das Wetter feucht und die Elektricität ſtark iſt, ſo ſteigt der Zeiger des Elektrometers, wenn man einen Funken aus der Schnur gezogen, oder den Knopf einer belegten Flaſche gegen dieſelbe gehalten hat, mit großer Geſchwindigkeit wieder an ſeine Stelle; aber bey trocknem und warmen Wetter ſteigt er außerordentlich langſam. Aus denen über die Elektricität der Atmoſphäre an- geſtellten Beobachtungen erhellet, daß die Natur von der elektriſchen Materie bey Beförderung der Vegetation Ge- brauch mache. 1) Im Frühling, wenn die Pflanzen zu wachſen anfangen, fangen auch von Zeit zu Zeit elektriſche Wolken an zu erſcheinen, und elektriſchen Regen auszugießen. Die Elektricität der Wolken und des Regens nimmt zu bis in diejenige Zeit das Herbſtes, in welcher die letzten Früchte eingeſammlet werden. 2) Die elektriſche Materie verſieht das natürliche Feuer mit derjenigen Feuchtigkeit, durch deren Hülfe es die Vegetation bewirkt und belebet; ſie iſt die Triebfeder, welche die Dünſte ſammlet, die Wolken bildet, und dann wieder gebraucht wird, ſie zu zerſtören und in Regen aufzulöſen. 3) Aus eben dieſem Grundſatze läßt ſich das Sprich- wort erklären, daß kein Begießen ſo fruchtbar ſey, als der Regen. Die Regenwolken wirken durch ihre elektriſche Atmoſphäre auf die Pfla nzen, und machen die Oefnungen und Zwiſchenräume derſelben geſchickter, das Waſſer auf- zunehmen, welches mit dieſer durchdringenden und aus- dehnenden Materie imprägnirt iſt. Ucberdies iſt es auch ſehr natürlich, anzunehmen, daß die poſitive Elektricität, welche bey gutem Wetter allezeit die Oberhand hat, zur Beförderung der Vegetation beytrage, da man dies auch bey der künſtlichen Elektricität in der That ſo befunden hat.

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/187>, abgerufen am 23.11.2024.