Das magnetische Zurückstoßen entsteht aus der An- häufung der magnetischen Materie, und aus dem Widerstande, den sie bey ihrem Eingange in den Magnet leidet.
Wenn man die beyden gleichnamigen Pole zweener Magnete nahe an einander bringt, und unter eine mit Ei- senfeile bestreute Glastafel legt, so ordnen sich die Feilspäne in krumme Linien, welche von einander zurück und nach den entgegengesetzten Polen zu gehen. Die aus B, Fig. 105 hervorkommende Materie trift gegen D zu Wider- stand an, wird also gezwungen zurück und um ihren eignen Magnet herumzugehen, und so entstehen zween Wirbel, welche einander im Verhältniß der Stärke des durchgehen- den Stroms entgegen wirken.
Man nehme eine stählerne Nadel, und bestreiche sie von dem Ohr an bis zur Spitze fünf oder sechsmal mit dem Nordpole eines Magnetstabs, so wird das Ohr der Nordpol, und die Spitze der Südpol der Nadel wer[d]en.
Das Anziehen und Zurückstossen der Magnete wird durch zwischenstehende Körper nicht gehindert.
Man stecke die Spitze der Nadel in Stahlfeile, so wird sie eine beträchtliche Menge Feilspäne mit sich in die Höhe nehmen. Nun nehme man den Magnetstab in die eine Hand, und die Nadel mit den Feilspänen in die andere, halte beyde mit dem Horizont parallel und so, daß sich die Spitze der Nadel gegen den Südpol des Magnets zu kehret, so wer- den die Feilspäne von der Nadel abfallen; sobald dieß ge- schieht, ziehe man die Nadelspitze aus dem Wirkungskreise des Magnets hinweg, so wird sie dadurch ihre anziehende Kraft verlieren, und keine Stahlfeile mehr anziehen. Wird die Nadel nicht weggenommen, sondern einige Minuten lang 1/2 Zoll weit von dem Stabe ab gehalten, so wird ihre Polarität u[m]gekehrt.
Man hänge eine Anzahl Kugeln aneinander an den Nordpol eines Magnets, und halte den Südpol eines an,
über den Magnetiſmus.
Das magnetiſche Zurückſtoßen entſteht aus der An- häufung der magnetiſchen Materie, und aus dem Widerſtande, den ſie bey ihrem Eingange in den Magnet leidet.
Wenn man die beyden gleichnamigen Pole zweener Magnete nahe an einander bringt, und unter eine mit Ei- ſenfeile beſtreute Glastafel legt, ſo ordnen ſich die Feilſpäne in krumme Linien, welche von einander zurück und nach den entgegengeſetzten Polen zu gehen. Die aus B, Fig. 105 hervorkommende Materie trift gegen D zu Wider- ſtand an, wird alſo gezwungen zurück und um ihren eignen Magnet herumzugehen, und ſo entſtehen zween Wirbel, welche einander im Verhältniß der Stärke des durchgehen- den Stroms entgegen wirken.
Man nehme eine ſtählerne Nadel, und beſtreiche ſie von dem Ohr an bis zur Spitze fünf oder ſechsmal mit dem Nordpole eines Magnetſtabs, ſo wird das Ohr der Nordpol, und die Spitze der Südpol der Nadel wer[d]en.
Das Anziehen und Zurückſtoſſen der Magnete wird durch zwiſchenſtehende Körper nicht gehindert.
Man ſtecke die Spitze der Nadel in Stahlfeile, ſo wird ſie eine beträchtliche Menge Feilſpäne mit ſich in die Höhe nehmen. Nun nehme man den Magnetſtab in die eine Hand, und die Nadel mit den Feilſpänen in die andere, halte beyde mit dem Horizont parallel und ſo, daß ſich die Spitze der Nadel gegen den Südpol des Magnets zu kehret, ſo wer- den die Feilſpäne von der Nadel abfallen; ſobald dieß ge- ſchieht, ziehe man die Nadelſpitze aus dem Wirkungskreiſe des Magnets hinweg, ſo wird ſie dadurch ihre anziehende Kraft verlieren, und keine Stahlfeile mehr anziehen. Wird die Nadel nicht weggenommen, ſondern einige Minuten lang ½ Zoll weit von dem Stabe ab gehalten, ſo wird ihre Polarität u[m]gekehrt.
Man hänge eine Anzahl Kugeln aneinander an den Nordpol eines Magnets, und halte den Südpol eines an,
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über den Magnetiſmus.
Das magnetiſche Zurückſtoßen entſteht aus der An-
häufung der magnetiſchen Materie, und aus
dem Widerſtande, den ſie bey ihrem Eingange
in den Magnet leidet.
Wenn man die beyden gleichnamigen Pole zweener
Magnete nahe an einander bringt, und unter eine mit Ei-
ſenfeile beſtreute Glastafel legt, ſo ordnen ſich die Feilſpäne
in krumme Linien, welche von einander zurück und nach
den entgegengeſetzten Polen zu gehen. Die aus B, Fig.
105 hervorkommende Materie trift gegen D zu Wider-
ſtand an, wird alſo gezwungen zurück und um ihren eignen
Magnet herumzugehen, und ſo entſtehen zween Wirbel,
welche einander im Verhältniß der Stärke des durchgehen-
den Stroms entgegen wirken.
Man nehme eine ſtählerne Nadel, und beſtreiche ſie
von dem Ohr an bis zur Spitze fünf oder ſechsmal mit
dem Nordpole eines Magnetſtabs, ſo wird das Ohr der
Nordpol, und die Spitze der Südpol der Nadel werden.
Das Anziehen und Zurückſtoſſen der Magnete wird
durch zwiſchenſtehende Körper nicht gehindert.
Man ſtecke die Spitze der Nadel in Stahlfeile, ſo wird
ſie eine beträchtliche Menge Feilſpäne mit ſich in die Höhe
nehmen. Nun nehme man den Magnetſtab in die eine Hand,
und die Nadel mit den Feilſpänen in die andere, halte beyde
mit dem Horizont parallel und ſo, daß ſich die Spitze der
Nadel gegen den Südpol des Magnets zu kehret, ſo wer-
den die Feilſpäne von der Nadel abfallen; ſobald dieß ge-
ſchieht, ziehe man die Nadelſpitze aus dem Wirkungskreiſe
des Magnets hinweg, ſo wird ſie dadurch ihre anziehende
Kraft verlieren, und keine Stahlfeile mehr anziehen. Wird
die Nadel nicht weggenommen, ſondern einige Minuten
lang ½ Zoll weit von dem Stabe ab gehalten, ſo wird ihre
Polarität umgekehrt.
Man hänge eine Anzahl Kugeln aneinander an den
Nordpol eines Magnets, und halte den Südpol eines an,
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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/277>, abgerufen am 16.07.2024.
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