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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Dragun

Wird durch Zerreissen der Wurzeln vermehrt/ gehört mit unter die Salat-Kräuter / wird auch wohl an Fische gekocht.

Balsam/ Krausemüntze (mentha)

Wird ebenmässig durch die Wurzeln vermehrt.

Ist mancherley Art/ zahm und wild/ die zahme/ so wohl spitzige als krause / ist die beste/ will gerne im offnen und am feuchten Ort stehen: Blühet im Julio, thut demisch wachen Magen/ dem Schlucken/ dem schwachen Häupte/ aussen und innerlich gebraucht/ sehr gut/ das Wasser wird den kleinen Kindern/ wann sie Bauchweh haben/ mit Nutzen gegeben.

Betonien/ (Betonica)

Ist ein Medicinisch Kraut/ so sie einmahl im Gatten ist/ kan sie durch Zerreissen der Wurtzlen leicht vermehret werden/ die Blätter werden in Meel und Butter gebraten/ als Salbey.

Antonius Musa, Kaysers Augusti Medicus hat ein gantzes Buch von diesem schönen Kraut geschrieben/ dann es dem Haupte/ der Leber/ der Miltze/ der Brust und Mutter gut thut: In Haupt-Wunden ist das Pflaster/ so hierauß gemacht wird / berühmt genug.

Erdbeere/ (fraga)

Pflantzt man in gute fette Erde einen Fuß von einander/ hecken sich alsdann mehr als zuviel/ deß Winters bedeckt sie mit Pferd- oder Kuhe-Mist/ damit sie im Majo und Junio desto besser tragen. Werden am besten mit Wein und Zucker vor und nicht nach der Mahlzeit genossen.

Das Erdbeeren Kraut (fragaria) wird im Mund Wasser/ den Mund zu kühlen / diensamst gebraucht/ die Erdbeeren kühlen und feuchten: Brandtwein über Erdbeeren getruncken/ thut im Stein gut: Sonsten weil sie leichtlich im Magen verderben/ sollen sie ohne Wein und Zucker nicht genossen werden.

In vollem Liecht stecket abermahls bey truckenem Wetter grosse und Türckische Bonen/ grabet aber ein 3. oder 4. Tage zuvor das Erdreich mit gutem altem Mist wohl umb/ gehen sie in vierzehen Tagen nicht auff/ (denn sie verfaulen leichtlich) so pflanzet andere in dieselbige stätte/ da sie außgeblieben sind.

Dragun

Wird durch Zerreissen der Wurzeln vermehrt/ gehört mit unter die Salat-Kräuter / wird auch wohl an Fische gekocht.

Balsam/ Krausemüntze (mentha)

Wird ebenmässig durch die Wurzeln vermehrt.

Ist mancherley Art/ zahm und wild/ die zahme/ so wohl spitzige als krause / ist die beste/ will gerne im offnen und am feuchten Ort stehen: Blühet im Julio, thut demisch wachen Magen/ dem Schlucken/ dem schwachen Häupte/ aussen und innerlich gebraucht/ sehr gut/ das Wasser wird den kleinen Kindern/ wann sie Bauchweh haben/ mit Nutzen gegeben.

Betonien/ (Betonica)

Ist ein Medicinisch Kraut/ so sie einmahl im Gatten ist/ kan sie durch Zerreissen der Wurtzlen leicht vermehret werden/ die Blätter werden in Meel und Butter gebraten/ als Salbey.

Antonius Musa, Kaysers Augusti Medicus hat ein gantzes Buch von diesem schönen Kraut geschrieben/ dann es dem Haupte/ der Leber/ der Miltze/ der Brust und Mutter gut thut: In Haupt-Wunden ist das Pflaster/ so hierauß gemacht wird / berühmt genug.

Erdbeere/ (fraga)

Pflantzt man in gute fette Erde einen Fuß von einander/ hecken sich alsdann mehr als zuviel/ deß Winters bedeckt sie mit Pferd- oder Kuhe-Mist/ damit sie im Majo und Junio desto besser tragen. Werden am besten mit Wein und Zucker vor und nicht nach der Mahlzeit genossen.

Das Erdbeeren Kraut (fragaria) wird im Mund Wasser/ den Mund zu kühlen / diensamst gebraucht/ die Erdbeeren kühlen und feuchten: Brandtwein über Erdbeeren getruncken/ thut im Stein gut: Sonsten weil sie leichtlich im Magen verderben/ sollen sie ohne Wein und Zucker nicht genossen werden.

In vollem Liecht stecket abermahls bey truckenem Wetter grosse und Türckische Bonen/ grabet aber ein 3. oder 4. Tage zuvor das Erdreich mit gutem altem Mist wohl umb/ gehen sie in vierzehen Tagen nicht auff/ (denn sie verfaulen leichtlich) so pflanzet andere in dieselbige stätte/ da sie außgeblieben sind.

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        <p>Balsam/ Krausemüntze (mentha)</p>
        <p>Wird ebenmässig durch die Wurzeln vermehrt.</p>
        <p>Ist mancherley Art/ zahm und wild/ die zahme/ so wohl spitzige als krause /                      ist die beste/ will gerne im offnen und am feuchten Ort stehen: Blühet im                      Julio, thut demisch wachen Magen/ dem Schlucken/ dem schwachen Häupte/ aussen                      und innerlich gebraucht/ sehr gut/ das Wasser wird den kleinen Kindern/ wann                      sie Bauchweh haben/ mit Nutzen gegeben.</p>
        <p>Betonien/ (Betonica)</p>
        <p>Ist ein Medicinisch Kraut/ so sie einmahl im Gatten ist/ kan sie durch                      Zerreissen der Wurtzlen leicht vermehret werden/ die Blätter werden in Meel und                      Butter gebraten/ als Salbey.</p>
        <p>Antonius Musa, Kaysers Augusti Medicus hat ein gantzes Buch von diesem schönen                      Kraut geschrieben/ dann es dem Haupte/ der Leber/ der Miltze/ der Brust und                      Mutter gut thut: In Haupt-Wunden ist das Pflaster/ so hierauß gemacht wird /                      berühmt genug.</p>
        <p>Erdbeere/ (fraga)</p>
        <p>Pflantzt man in gute fette Erde einen Fuß von einander/ hecken sich alsdann mehr                      als zuviel/ deß Winters bedeckt sie mit Pferd- oder Kuhe-Mist/ damit sie im                      Majo und Junio desto besser tragen. Werden am besten mit Wein und Zucker vor und                      nicht nach der Mahlzeit genossen.</p>
        <p>Das Erdbeeren Kraut (fragaria) wird im Mund Wasser/ den Mund zu kühlen /                      diensamst gebraucht/ die Erdbeeren kühlen und feuchten: Brandtwein über                      Erdbeeren getruncken/ thut im Stein gut: Sonsten weil sie leichtlich im Magen                      verderben/ sollen sie ohne Wein und Zucker nicht genossen werden.</p>
        <p>In vollem Liecht stecket abermahls bey truckenem Wetter grosse und Türckische                      Bonen/ grabet aber ein 3. oder 4. Tage zuvor das Erdreich mit gutem altem Mist                      wohl umb/ gehen sie in vierzehen Tagen nicht auff/ (denn sie verfaulen                      leichtlich) so pflanzet andere in dieselbige stätte/ da sie außgeblieben                      sind.</p>
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[102/0136] Dragun Wird durch Zerreissen der Wurzeln vermehrt/ gehört mit unter die Salat-Kräuter / wird auch wohl an Fische gekocht. Balsam/ Krausemüntze (mentha) Wird ebenmässig durch die Wurzeln vermehrt. Ist mancherley Art/ zahm und wild/ die zahme/ so wohl spitzige als krause / ist die beste/ will gerne im offnen und am feuchten Ort stehen: Blühet im Julio, thut demisch wachen Magen/ dem Schlucken/ dem schwachen Häupte/ aussen und innerlich gebraucht/ sehr gut/ das Wasser wird den kleinen Kindern/ wann sie Bauchweh haben/ mit Nutzen gegeben. Betonien/ (Betonica) Ist ein Medicinisch Kraut/ so sie einmahl im Gatten ist/ kan sie durch Zerreissen der Wurtzlen leicht vermehret werden/ die Blätter werden in Meel und Butter gebraten/ als Salbey. Antonius Musa, Kaysers Augusti Medicus hat ein gantzes Buch von diesem schönen Kraut geschrieben/ dann es dem Haupte/ der Leber/ der Miltze/ der Brust und Mutter gut thut: In Haupt-Wunden ist das Pflaster/ so hierauß gemacht wird / berühmt genug. Erdbeere/ (fraga) Pflantzt man in gute fette Erde einen Fuß von einander/ hecken sich alsdann mehr als zuviel/ deß Winters bedeckt sie mit Pferd- oder Kuhe-Mist/ damit sie im Majo und Junio desto besser tragen. Werden am besten mit Wein und Zucker vor und nicht nach der Mahlzeit genossen. Das Erdbeeren Kraut (fragaria) wird im Mund Wasser/ den Mund zu kühlen / diensamst gebraucht/ die Erdbeeren kühlen und feuchten: Brandtwein über Erdbeeren getruncken/ thut im Stein gut: Sonsten weil sie leichtlich im Magen verderben/ sollen sie ohne Wein und Zucker nicht genossen werden. In vollem Liecht stecket abermahls bey truckenem Wetter grosse und Türckische Bonen/ grabet aber ein 3. oder 4. Tage zuvor das Erdreich mit gutem altem Mist wohl umb/ gehen sie in vierzehen Tagen nicht auff/ (denn sie verfaulen leichtlich) so pflanzet andere in dieselbige stätte/ da sie außgeblieben sind.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/136>, abgerufen am 26.11.2024.