Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.Saamen geschlossen/ gleicher sich den Violen/ und wann solcher reiff geworden/ sihet er wie ein Silber-Groschen. Aquilegia, Ackley. Sind mancherley Geschleckte/ als bunte/ purpur/ blaue/ weisse/ gestirnte Blumen/ sc. Wann sie gesdet/ tragen sie im zweyun Jahr erst Blumen; Die doppelten haben das zarteste Laub. Die geflammten kan man an den Stielen erkennen/ dann derer Atderlein auch geflamme seyn. In Wein oder Bier gesotten/ öffnet sie Leber und Miltz/ und deßwegen in der gelben Sucht fast dienlich. So treibet sie solcher massen das Wasser und die Monat-Zeit/ befördert die Wunden zur Heylung/ und stillet Bauch-Weh: Der Saame ist hier wohl bekannt/ umb die Massern und Pocken außzutreiben/ so er zerquetschet zu einem viertel Loth/ auch wohl/ so er mit warnem Wein gegehen wird. In Mund-Säfften reiniget er das Zahn-Fleisch/ so vom Schorbock angegriffen ist. Cistus. Wird gesäet/ und wenn er drey oder vier Blätlein hat/ in einen Topff gesetzt / gibt ein kleines Bäumlein/ und trägt Blumen wie Erd-Rosen/ deren sind drey oder vier Geschlecht/ als eins mit Salbey-Blätter/ eines mit Lavendel Blättern / ein Männlein und ein Weiblein/ und andere Sorten, der Saame kommet auß Virginien oder Portugal/ wenn es ein Jahr über gestanden/ so gibts hernach eine zierliche Pflantze; Muß im Winter in die Wärme. Jucca gloriosa. Ist eine Pflantze/ so vor zeiten auß Indien kommen/ hat scharpffe bintzige Blätter/ und gibt ein grosses starckes rundes Gewächs/ man setzt sie in Bütten / hat einen grossen Stengel zween oder drey Fuß hoch mit außbrechenden Zweiglein / daran die Blummen abwarts hangen/ die den Litten sehr ähnlich. Sie erfordert einen sonnichten Ort/ gute starcke Erde/ und weil sie keinen Saamen trägt / wird umb diese Zeit die jünge Brüte von den grossen Wurzeln abgesondert/ und in ander Gesch[unleserliches Material] fortgesetzet/ solche junge muß man also sort wider in gute Erde setzen/ im Aufang nur eines Saamen geschlossen/ gleicher sich den Violen/ und wann solcher reiff geworden/ sihet er wie ein Silber-Groschen. Aquilegia, Ackley. Sind mancherley Geschleckte/ als bunte/ purpur/ blaue/ weisse/ gestirnte Blumen/ sc. Wann sie gesdet/ tragen sie im zweyun Jahr erst Blumen; Die doppelten haben das zarteste Laub. Die geflammten kan man an den Stielen erkennen/ dann derer Atderlein auch geflamme seyn. In Wein oder Bier gesotten/ öffnet sie Leber und Miltz/ und deßwegen in der gelben Sucht fast dienlich. So treibet sie solcher massen das Wasser und die Monat-Zeit/ befördert die Wunden zur Heylung/ und stillet Bauch-Weh: Der Saame ist hier wohl bekannt/ umb die Massern und Pocken außzutreiben/ so er zerquetschet zu einem viertel Loth/ auch wohl/ so er mit warnem Wein gegehen wird. In Mund-Säfften reiniget er das Zahn-Fleisch/ so vom Schorbock angegriffen ist. Cistus. Wird gesäet/ und wenn er drey oder vier Blätlein hat/ in einen Topff gesetzt / gibt ein kleines Bäumlein/ und trägt Blumen wie Erd-Rosen/ deren sind drey oder vier Geschlecht/ als eins mit Salbey-Blätter/ eines mit Lavendel Blättern / ein Männlein und ein Weiblein/ und andere Sorten, der Saame kommet auß Virginien oder Portugal/ wenn es ein Jahr über gestanden/ so gibts hernach eine zierliche Pflantze; Muß im Winter in die Wärme. Jucca gloriosa. Ist eine Pflantze/ so vor zeiten auß Indien kommen/ hat scharpffe bintzige Blätter/ und gibt ein grosses starckes rundes Gewächs/ man setzt sie in Bütten / hat einen grossen Stengel zween oder drey Fuß hoch mit außbrechenden Zweiglein / daran die Blummen abwarts hangen/ die den Litten sehr ähnlich. Sie erfordert einen sonnichten Ort/ gute starcke Erde/ und weil sie keinen Saamen trägt / wird umb diese Zeit die jünge Brüte von den grossen Wurzeln abgesondert/ und in ander Gesch[unleserliches Material] fortgesetzet/ solche junge muß man also sort wider in gute Erde setzen/ im Aufang nur eines <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0149" n="115"/> Saamen geschlossen/ gleicher sich den Violen/ und wann solcher reiff geworden/ sihet er wie ein Silber-Groschen.</p> <p>Aquilegia, Ackley.</p> <p>Sind mancherley Geschleckte/ als bunte/ purpur/ blaue/ weisse/ gestirnte Blumen/ sc. Wann sie gesdet/ tragen sie im zweyun Jahr erst Blumen; Die doppelten haben das zarteste Laub. 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In Mund-Säfften reiniget er das Zahn-Fleisch/ so vom Schorbock angegriffen ist.</p> <p>Cistus.</p> <p>Wird gesäet/ und wenn er drey oder vier Blätlein hat/ in einen Topff gesetzt / gibt ein kleines Bäumlein/ und trägt Blumen wie Erd-Rosen/ deren sind drey oder vier Geschlecht/ als eins mit Salbey-Blätter/ eines mit Lavendel Blättern / ein Männlein und ein Weiblein/ und andere Sorten, der Saame kommet auß Virginien oder Portugal/ wenn es ein Jahr über gestanden/ so gibts hernach eine zierliche Pflantze; Muß im Winter in die Wärme.</p> <p>Jucca gloriosa.</p> <p>Ist eine Pflantze/ so vor zeiten auß Indien kommen/ hat scharpffe bintzige Blätter/ und gibt ein grosses starckes rundes Gewächs/ man setzt sie in Bütten / hat einen grossen Stengel zween oder drey Fuß hoch mit außbrechenden Zweiglein / daran die Blummen abwarts hangen/ die den Litten sehr ähnlich. 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Saamen geschlossen/ gleicher sich den Violen/ und wann solcher reiff geworden/ sihet er wie ein Silber-Groschen.
Aquilegia, Ackley.
Sind mancherley Geschleckte/ als bunte/ purpur/ blaue/ weisse/ gestirnte Blumen/ sc. Wann sie gesdet/ tragen sie im zweyun Jahr erst Blumen; Die doppelten haben das zarteste Laub. Die geflammten kan man an den Stielen erkennen/ dann derer Atderlein auch geflamme seyn.
In Wein oder Bier gesotten/ öffnet sie Leber und Miltz/ und deßwegen in der gelben Sucht fast dienlich. So treibet sie solcher massen das Wasser und die Monat-Zeit/ befördert die Wunden zur Heylung/ und stillet Bauch-Weh: Der Saame ist hier wohl bekannt/ umb die Massern und Pocken außzutreiben/ so er zerquetschet zu einem viertel Loth/ auch wohl/ so er mit warnem Wein gegehen wird. In Mund-Säfften reiniget er das Zahn-Fleisch/ so vom Schorbock angegriffen ist.
Cistus.
Wird gesäet/ und wenn er drey oder vier Blätlein hat/ in einen Topff gesetzt / gibt ein kleines Bäumlein/ und trägt Blumen wie Erd-Rosen/ deren sind drey oder vier Geschlecht/ als eins mit Salbey-Blätter/ eines mit Lavendel Blättern / ein Männlein und ein Weiblein/ und andere Sorten, der Saame kommet auß Virginien oder Portugal/ wenn es ein Jahr über gestanden/ so gibts hernach eine zierliche Pflantze; Muß im Winter in die Wärme.
Jucca gloriosa.
Ist eine Pflantze/ so vor zeiten auß Indien kommen/ hat scharpffe bintzige Blätter/ und gibt ein grosses starckes rundes Gewächs/ man setzt sie in Bütten / hat einen grossen Stengel zween oder drey Fuß hoch mit außbrechenden Zweiglein / daran die Blummen abwarts hangen/ die den Litten sehr ähnlich. Sie erfordert einen sonnichten Ort/ gute starcke Erde/ und weil sie keinen Saamen trägt / wird umb diese Zeit die jünge Brüte von den grossen Wurzeln abgesondert/ und in ander Gesch_ fortgesetzet/ solche junge muß man also sort wider in gute Erde setzen/ im Aufang nur eines
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