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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Die Käsemutter aber soll je und zu allen Zeiten beym Kühemelcken seyn/ Milch und Raum fleissig bewahren/ gebührliche Käst machen/ Butter schlagen/ und im geringsten/ ohne Geheiß der Haußfrauen nichts davon entfrembden lassen.

Uber dieses soll sie vor ihr unter geben Viehe nicht anders als eine Muter vor ihre Kinder sorgen/ fleissig achtung darauff geben/ daß die Mägde gebührlich Graß eintragen/ und das Vieh recht füttern/ da auch etwas von dem Vieh auffstutzig wird/ soll die Käsemutter solchen bald Rath schaffen/ oder der Haußwirthin bey Zeiten anmelden lassen/ damit Schaden vorkomme/ und durch gebührliche Mittel gewendet werde.

Beneben dem Vieh/ soll sie ihr auch die Gänse-Enten- und Hünerzucht treulich lassen befohlen seyn. In fütterung derselden so viel es sich leiden will/ soll sie berathsam umgehen/ damit nicht mehr Geträyde auf das Federvieh/ in der Fütterung aufgehe/ als es werth ist/ wie offtermal zu geschehen pfleget.

Uber das jenige so der Käsemutter an Hausrathe und Geschirr/ als an Milchtöpffen / Aschen/ Misthaken/ Gabeln/ Schüsseln sc. eingeräumet wird/ soll auch ein Register in ihrem Anzuge gemacht/ und wo was von solchen muthwillig verwarloset worden/ von ihrem Lohn ergäntzet werden. Was aber ohne ihren Willen und Danck zu Boden gangen/ mit solchen wird sie billich verschonet.

An den Orten/ da man nicht eigene Bäcker hält/ soll die Käsemutter beneben einer Magd das Backen mit versorgen/ und mit Meel und Brodte treulich handeln.

Keiner Person auch können in der gantzen Haushaltung/ besser die Säcke/ so man zum Geträydigt benöthiget/ als der Käsemutter vertrauet werden/ denn solche kan diese/ wann sie wandelbar werden/ bessern/ wann sie u[unleserliches Material]ein/ säubern und waschen. Doch sollen solche ihr auch in ihr Inventarium geschrieben werden/ und sie davon Rechenschafft zu geben schuldig seyn.

Summa/ die Käsemutter soll der Hauswirthin Statt und Stelle im

Die Käsemutter aber soll je und zu allen Zeiten beym Kühemelcken seyn/ Milch und Raum fleissig bewahren/ gebührliche Käst machen/ Butter schlagen/ und im geringsten/ ohne Geheiß der Haußfrauen nichts davon entfrembden lassen.

Uber dieses soll sie vor ihr unter geben Viehe nicht anders als eine Muter vor ihre Kinder sorgen/ fleissig achtung darauff geben/ daß die Mägde gebührlich Graß eintragen/ und das Vieh recht füttern/ da auch etwas von dem Vieh auffstutzig wird/ soll die Käsemutter solchen bald Rath schaffen/ oder der Haußwirthin bey Zeiten anmelden lassen/ damit Schaden vorkomme/ und durch gebührliche Mittel gewendet werde.

Beneben dem Vieh/ soll sie ihr auch die Gänse-Enten- und Hünerzucht treulich lassen befohlen seyn. In fütterung derselden so viel es sich leiden will/ soll sie berathsam umgehen/ damit nicht mehr Geträyde auf das Federvieh/ in der Fütterung aufgehe/ als es werth ist/ wie offtermal zu geschehen pfleget.

Uber das jenige so der Käsemutter an Hausrathe und Geschirr/ als an Milchtöpffen / Aschen/ Misthaken/ Gabeln/ Schüsseln sc. eingeräumet wird/ soll auch ein Register in ihrem Anzuge gemacht/ und wo was von solchen muthwillig verwarloset worden/ von ihrem Lohn ergäntzet werden. Was aber ohne ihren Willen und Danck zu Boden gangen/ mit solchen wird sie billich verschonet.

An den Orten/ da man nicht eigene Bäcker hält/ soll die Käsemutter beneben einer Magd das Backen mit versorgen/ und mit Meel und Brodte treulich handeln.

Keiner Person auch können in der gantzen Haushaltung/ besser die Säcke/ so man zum Geträydigt benöthiget/ als der Käsemutter vertrauet werden/ denn solche kan diese/ wann sie wandelbar werden/ bessern/ wann sie u[unleserliches Material]ein/ säubern und waschen. Doch sollen solche ihr auch in ihr Inventarium geschrieben werden/ und sie davon Rechenschafft zu geben schuldig seyn.

Summa/ die Käsemutter soll der Hauswirthin Statt und Stelle im

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[5/0015] Die Käsemutter aber soll je und zu allen Zeiten beym Kühemelcken seyn/ Milch und Raum fleissig bewahren/ gebührliche Käst machen/ Butter schlagen/ und im geringsten/ ohne Geheiß der Haußfrauen nichts davon entfrembden lassen. Uber dieses soll sie vor ihr unter geben Viehe nicht anders als eine Muter vor ihre Kinder sorgen/ fleissig achtung darauff geben/ daß die Mägde gebührlich Graß eintragen/ und das Vieh recht füttern/ da auch etwas von dem Vieh auffstutzig wird/ soll die Käsemutter solchen bald Rath schaffen/ oder der Haußwirthin bey Zeiten anmelden lassen/ damit Schaden vorkomme/ und durch gebührliche Mittel gewendet werde. Beneben dem Vieh/ soll sie ihr auch die Gänse-Enten- und Hünerzucht treulich lassen befohlen seyn. In fütterung derselden so viel es sich leiden will/ soll sie berathsam umgehen/ damit nicht mehr Geträyde auf das Federvieh/ in der Fütterung aufgehe/ als es werth ist/ wie offtermal zu geschehen pfleget. Uber das jenige so der Käsemutter an Hausrathe und Geschirr/ als an Milchtöpffen / Aschen/ Misthaken/ Gabeln/ Schüsseln sc. eingeräumet wird/ soll auch ein Register in ihrem Anzuge gemacht/ und wo was von solchen muthwillig verwarloset worden/ von ihrem Lohn ergäntzet werden. Was aber ohne ihren Willen und Danck zu Boden gangen/ mit solchen wird sie billich verschonet. An den Orten/ da man nicht eigene Bäcker hält/ soll die Käsemutter beneben einer Magd das Backen mit versorgen/ und mit Meel und Brodte treulich handeln. Keiner Person auch können in der gantzen Haushaltung/ besser die Säcke/ so man zum Geträydigt benöthiget/ als der Käsemutter vertrauet werden/ denn solche kan diese/ wann sie wandelbar werden/ bessern/ wann sie u_ ein/ säubern und waschen. Doch sollen solche ihr auch in ihr Inventarium geschrieben werden/ und sie davon Rechenschafft zu geben schuldig seyn. Summa/ die Käsemutter soll der Hauswirthin Statt und Stelle im

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/15>, abgerufen am 21.11.2024.