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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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In wachsendem Liecht verpflantzet die von denen im Januario oder Februario gesteckten Kernen auff gegangene Bäumlein/ befleissiget euch aber bey derer Umsetzung/ daß die Mutter-Erde daran bleibt/ wartet ihrer dann ferner mit fleissigem Begiessen. In diesem Monat könnet ihr auch die Hecken scheren lassen.

Küchen-Garten.

Darinn könnet ihr noch allerhand im vorigen Monat gedachte Küchen-Kräuter säen.

Schneidet die guten Kräuter ab/ ehe die grosse Hitze kommet/ laßt sie aber nicht in der Sonne trocknen/ dann sie solcher gestalt alle ihre Krafft und Würckung verlieren.

Wann es etwan die gewesene Kälte bißhero nicht zulassen wollen/ so stecket nun Cucumern und Kürbisse in gute Erde. Item/ verpflantzt in wachsendem Liecht die Seleri in einem sehr wohlgemisteten Grund. Item/ Winter-Majoran und Basilgen.

Die rothe Beta

Will einen guten starcken Grund zu ihrem Wachsthum haben/ und wird auf folgende Weise im abnehmenden Mond gesäet: Man macht Reyenweis mit einem Stock kleine Löchlein/ etwa ein Glied deß Fingers tieff/ einer Hand breit von einander / leget in ein iedes Loch zwey oder drey Körnlein; Wann sie nun erwachsen/ und Blätter einer Hand breit gewonnen/ so verziehet sie/ und laßt nur eine Wurtzel in iedem Loch stehen/ die andern pflanzet einen Fuß weit von einander / benehmet ihnen zu erst die kleinen Neben-Wurzeln. Die jenigen aber/ so stehen geblieben/ bringen grössere Wurzeln als die Verpflantzten.

Der Saame wird gleich als von den Mohr-Rüben genommen/ vor dem Winter werden sie neben andern Wurzeln auffgenommen/ und in Keller zum Gebrauch im Sande verwahrt. Sie werden in der Küche mehrentheils/ wann sie gekocht und erkaltet / klein zerschnitten/ mit Baum Oel/ Saltz und Essig zum Salat bereitet. Dero Tugend und Krafft ist den Rohr-Rüben gleich.

In wachsendem Liecht verpflantzet die von denen im Januario oder Februario gesteckten Kernen auff gegangene Bäumlein/ befleissiget euch aber bey derer Umsetzung/ daß die Mutter-Erde daran bleibt/ wartet ihrer dann ferner mit fleissigem Begiessen. In diesem Monat könnet ihr auch die Hecken scheren lassen.

Küchen-Garten.

Darinn könnet ihr noch allerhand im vorigen Monat gedachte Küchen-Kräuter säen.

Schneidet die guten Kräuter ab/ ehe die grosse Hitze kommet/ laßt sie aber nicht in der Sonne trocknen/ dann sie solcher gestalt alle ihre Krafft und Würckung verlieren.

Wann es etwan die gewesene Kälte bißhero nicht zulassen wollen/ so stecket nun Cucumern und Kürbisse in gute Erde. Item/ verpflantzt in wachsendem Liecht die Seleri in einem sehr wohlgemisteten Grund. Item/ Winter-Majoran und Basilgen.

Die rothe Beta

Will einen guten starcken Grund zu ihrem Wachsthum haben/ und wird auf folgende Weise im abnehmenden Mond gesäet: Man macht Reyenweis mit einem Stock kleine Löchlein/ etwa ein Glied deß Fingers tieff/ einer Hand breit von einander / leget in ein iedes Loch zwey oder drey Körnlein; Wann sie nun erwachsen/ und Blätter einer Hand breit gewonnen/ so verziehet sie/ und laßt nur eine Wurtzel in iedem Loch stehen/ die andern pflanzet einen Fuß weit von einander / benehmet ihnen zu erst die kleinen Neben-Wurzeln. Die jenigen aber/ so stehen geblieben/ bringen grössere Wurzeln als die Verpflantzten.

Der Saame wird gleich als von den Mohr-Rüben genommen/ vor dem Winter werden sie neben andern Wurzeln auffgenommen/ und in Keller zum Gebrauch im Sande verwahrt. Sie werden in der Küche mehrentheils/ wann sie gekocht und erkaltet / klein zerschnitten/ mit Baum Oel/ Saltz und Essig zum Salat bereitet. Dero Tugend und Krafft ist den Rohr-Rüben gleich.

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        <p>Küchen-Garten.</p>
        <p>Darinn könnet ihr noch allerhand im vorigen Monat gedachte Küchen-Kräuter                      säen.</p>
        <p>Schneidet die guten Kräuter ab/ ehe die grosse Hitze kommet/ laßt sie aber                      nicht in der Sonne trocknen/ dann sie solcher gestalt alle ihre Krafft und                      Würckung verlieren.</p>
        <p>Wann es etwan die gewesene Kälte bißhero nicht zulassen wollen/ so stecket nun                      Cucumern und Kürbisse in gute Erde. Item/ verpflantzt in wachsendem Liecht die                      Seleri in einem sehr wohlgemisteten Grund. Item/ Winter-Majoran und                      Basilgen.</p>
        <p>Die rothe Beta</p>
        <p>Will einen guten starcken Grund zu ihrem Wachsthum haben/ und wird auf folgende                      Weise im abnehmenden Mond gesäet: Man macht Reyenweis mit einem Stock kleine                      Löchlein/ etwa ein Glied deß Fingers tieff/ einer Hand breit von einander /                      leget in ein iedes Loch zwey oder drey Körnlein; Wann sie nun erwachsen/ und                      Blätter einer Hand breit gewonnen/ so verziehet sie/ und laßt nur eine Wurtzel                      in iedem Loch stehen/ die andern pflanzet einen Fuß weit von einander /                      benehmet ihnen zu erst die kleinen Neben-Wurzeln. Die jenigen aber/ so stehen                      geblieben/ bringen grössere Wurzeln als die Verpflantzten.</p>
        <p>Der Saame wird gleich als von den Mohr-Rüben genommen/ vor dem Winter werden sie                      neben andern Wurzeln auffgenommen/ und in Keller zum Gebrauch im Sande                      verwahrt. Sie werden in der Küche mehrentheils/ wann sie gekocht und erkaltet /                      klein zerschnitten/ mit Baum Oel/ Saltz und Essig zum Salat bereitet. Dero                      Tugend und Krafft ist den Rohr-Rüben gleich.</p>
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[125/0159] In wachsendem Liecht verpflantzet die von denen im Januario oder Februario gesteckten Kernen auff gegangene Bäumlein/ befleissiget euch aber bey derer Umsetzung/ daß die Mutter-Erde daran bleibt/ wartet ihrer dann ferner mit fleissigem Begiessen. In diesem Monat könnet ihr auch die Hecken scheren lassen. Küchen-Garten. Darinn könnet ihr noch allerhand im vorigen Monat gedachte Küchen-Kräuter säen. Schneidet die guten Kräuter ab/ ehe die grosse Hitze kommet/ laßt sie aber nicht in der Sonne trocknen/ dann sie solcher gestalt alle ihre Krafft und Würckung verlieren. Wann es etwan die gewesene Kälte bißhero nicht zulassen wollen/ so stecket nun Cucumern und Kürbisse in gute Erde. Item/ verpflantzt in wachsendem Liecht die Seleri in einem sehr wohlgemisteten Grund. Item/ Winter-Majoran und Basilgen. Die rothe Beta Will einen guten starcken Grund zu ihrem Wachsthum haben/ und wird auf folgende Weise im abnehmenden Mond gesäet: Man macht Reyenweis mit einem Stock kleine Löchlein/ etwa ein Glied deß Fingers tieff/ einer Hand breit von einander / leget in ein iedes Loch zwey oder drey Körnlein; Wann sie nun erwachsen/ und Blätter einer Hand breit gewonnen/ so verziehet sie/ und laßt nur eine Wurtzel in iedem Loch stehen/ die andern pflanzet einen Fuß weit von einander / benehmet ihnen zu erst die kleinen Neben-Wurzeln. Die jenigen aber/ so stehen geblieben/ bringen grössere Wurzeln als die Verpflantzten. Der Saame wird gleich als von den Mohr-Rüben genommen/ vor dem Winter werden sie neben andern Wurzeln auffgenommen/ und in Keller zum Gebrauch im Sande verwahrt. Sie werden in der Küche mehrentheils/ wann sie gekocht und erkaltet / klein zerschnitten/ mit Baum Oel/ Saltz und Essig zum Salat bereitet. Dero Tugend und Krafft ist den Rohr-Rüben gleich.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/159>, abgerufen am 22.11.2024.