Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.durchs Löchlein/ und befeuchtet die eingelegten Zweiger gar bequemlich. Der Spannische Jasmin/ so aus Catalonien kommet/ wird auff wilde Stämmiein ablactirt, kan auch auff solche wilde Stämm/ so einer Tobacks-pfeiffen dicke haben/ ver pfropfft werden. Der wilde Jasmin wird durchs Einlegen erwuchert/ man setzt ihn in Töpffe und pfropffet drauff/ den Winter über muß er in der Stube gehalten werden/ so dann hat man in abgehendem Sommer die besten Blumen darauff. Im April wird er einer Hand breit über der Pfropffung verkröpfft und abgeschnitten/ sprosset aber bald wider auß/ und erlanget dadurch eine Crone. Es ist auch eine gelbe Art/ so den Americanischen an Blumen gleich/ hat aber keinen Geruch/ und kan deß Winters wohl draussen stehen. Noch ist einer mit gelben Blumen/ hat eine Rinde wie Pfriemen/ den kan man auß den Saamen haben / stehet gern in magerer Erde. Uber dem sind noch zweyerley blaue Sorten, der eine mit zerkerbten/ der ander mit unzerkerbten Blättern/ diese tragen etwas kleinere Blumen als der Syringis-Baum/ werden auß der Wurzel-Schößling erzielet/ und können draussen tauren. Ficus Indica. Derer sind zweyerley Sorten, eine hat Blätter einer Hand breit und lang/ der andern Art Blätter sind etwas grösser als ein Reichsthaler/ und diese tragen gelbe Blumen/ und folglich röthliche Früchte/ werden beyde solcher Gestalt fortgepflantzt: Man nimbt gegen Pfingsten ein Blat davon/ läßts ungefehr 4. Wochen ligen/ daß es etwas welck werde/ und setzt es hernacher im zunehmenden Liecht die Helffte tieff in ein Gefäß/ das mit solcher Erde angefüllet/ so dazu erfordert wird/ wie im vorhergehenden 7. Capitel angewiesen/ worinn es leicht Wurzeln und andere neüe Blätter bringen wird. Merck et ihr/ daß etwan an solchem Gewächs die Blätter zu faulen beginnen und anbrüchig werden/ so müsset ihr ihnen stracks dergestalt zu hülffe kommen: Schneidet das Faule biß an den gefunden Orth hinweg/ und bestreuet die Wunde mit geschabter Kreiden oder Aschen/ dadurch wird durchs Löchlein/ und befeuchtet die eingelegtẽ Zweiger gar bequemlich. Der Spannische Jasmin/ so aus Catalonien kommet/ wird auff wilde Stäm̃iein ablactirt, kan auch auff solche wilde Stäm̃/ so einer Tobacks-pfeiffen dicke haben/ ver pfropfft werden. Der wilde Jasmin wird durchs Einlegen erwuchert/ man setzt ihn in Töpffe und pfropffet drauff/ den Winter über muß er in der Stube gehalten werden/ so dann hat man in abgehendem Sommer die besten Blumen darauff. Im April wird er einer Hand breit über der Pfropffung verkröpfft und abgeschnitten/ sprosset aber bald wider auß/ und erlanget dadurch eine Crone. Es ist auch eine gelbe Art/ so den Americanischen an Blumen gleich/ hat aber keinen Geruch/ und kan deß Winters wohl draussen stehen. Noch ist einer mit gelben Blumen/ hat eine Rinde wie Pfriemen/ den kan man auß den Saamen haben / stehet gern in magerer Erde. Uber dem sind noch zweyerley blaue Sorten, der eine mit zerkerbten/ der ander mit unzerkerbten Blättern/ diese tragen etwas kleinere Blumen als der Syringis-Baum/ werden auß der Wurzel-Schößling erzielet/ und können draussen tauren. Ficus Indica. Derer sind zweyerley Sorten, eine hat Blätter einer Hand breit und lang/ der andern Art Blätter sind etwas grösser als ein Reichsthaler/ und diese tragen gelbe Blumen/ und folglich röthliche Früchte/ werden beyde solcher Gestalt fortgepflantzt: Man nimbt gegen Pfingsten ein Blat davon/ läßts ungefehr 4. Wochen ligen/ daß es etwas welck werde/ und setzt es hernacher im zunehmenden Liecht die Helffte tieff in ein Gefäß/ das mit solcher Erde angefüllet/ so dazu erfordert wird/ wie im vorhergehenden 7. Capitel angewiesen/ worinn es leicht Wurzeln und andere neüe Blätter bringen wird. Merck et ihr/ daß etwan an solchem Gewächs die Blätter zu faulen beginnen und anbrüchig werden/ so müsset ihr ihnen stracks dergestalt zu hülffe kommen: Schneidet das Faule biß an den gefunden Orth hinweg/ und bestreuet die Wunde mit geschabter Kreiden oder Aschen/ dadurch wird <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0161" n="127"/> durchs Löchlein/ und befeuchtet die eingelegtẽ Zweiger gar bequemlich. Der Spannische Jasmin/ so aus Catalonien kommet/ wird auff wilde Stäm̃iein ablactirt, kan auch auff solche wilde Stäm̃/ so einer Tobacks-pfeiffen dicke haben/ ver pfropfft werden. Der wilde Jasmin wird durchs Einlegen erwuchert/ man setzt ihn in Töpffe und pfropffet drauff/ den Winter über muß er in der Stube gehalten werden/ so dann hat man in abgehendem Sommer die besten Blumen darauff. Im April wird er einer Hand breit über der Pfropffung verkröpfft und abgeschnitten/ sprosset aber bald wider auß/ und erlanget dadurch eine Crone.</p> <p>Es ist auch eine gelbe Art/ so den Americanischen an Blumen gleich/ hat aber keinen Geruch/ und kan deß Winters wohl draussen stehen. Noch ist einer mit gelben Blumen/ hat eine Rinde wie Pfriemen/ den kan man auß den Saamen haben / stehet gern in magerer Erde.</p> <p>Uber dem sind noch zweyerley blaue Sorten, der eine mit zerkerbten/ der ander mit unzerkerbten Blättern/ diese tragen etwas kleinere Blumen als der Syringis-Baum/ werden auß der Wurzel-Schößling erzielet/ und können draussen tauren.</p> <p>Ficus Indica.</p> <p>Derer sind zweyerley Sorten, eine hat Blätter einer Hand breit und lang/ der andern Art Blätter sind etwas grösser als ein Reichsthaler/ und diese tragen gelbe Blumen/ und folglich röthliche Früchte/ werden beyde solcher Gestalt fortgepflantzt: Man nimbt gegen Pfingsten ein Blat davon/ läßts ungefehr 4. Wochen ligen/ daß es etwas welck werde/ und setzt es hernacher im zunehmenden Liecht die Helffte tieff in ein Gefäß/ das mit solcher Erde angefüllet/ so dazu erfordert wird/ wie im vorhergehenden 7. Capitel angewiesen/ worinn es leicht Wurzeln und andere neüe Blätter bringen wird.</p> <p>Merck et ihr/ daß etwan an solchem Gewächs die Blätter zu faulen beginnen und anbrüchig werden/ so müsset ihr ihnen stracks dergestalt zu hülffe kommen: Schneidet das Faule biß an den gefunden Orth hinweg/ und bestreuet die Wunde mit geschabter Kreiden oder Aschen/ dadurch wird </p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0161]
durchs Löchlein/ und befeuchtet die eingelegtẽ Zweiger gar bequemlich. Der Spannische Jasmin/ so aus Catalonien kommet/ wird auff wilde Stäm̃iein ablactirt, kan auch auff solche wilde Stäm̃/ so einer Tobacks-pfeiffen dicke haben/ ver pfropfft werden. Der wilde Jasmin wird durchs Einlegen erwuchert/ man setzt ihn in Töpffe und pfropffet drauff/ den Winter über muß er in der Stube gehalten werden/ so dann hat man in abgehendem Sommer die besten Blumen darauff. Im April wird er einer Hand breit über der Pfropffung verkröpfft und abgeschnitten/ sprosset aber bald wider auß/ und erlanget dadurch eine Crone.
Es ist auch eine gelbe Art/ so den Americanischen an Blumen gleich/ hat aber keinen Geruch/ und kan deß Winters wohl draussen stehen. Noch ist einer mit gelben Blumen/ hat eine Rinde wie Pfriemen/ den kan man auß den Saamen haben / stehet gern in magerer Erde.
Uber dem sind noch zweyerley blaue Sorten, der eine mit zerkerbten/ der ander mit unzerkerbten Blättern/ diese tragen etwas kleinere Blumen als der Syringis-Baum/ werden auß der Wurzel-Schößling erzielet/ und können draussen tauren.
Ficus Indica.
Derer sind zweyerley Sorten, eine hat Blätter einer Hand breit und lang/ der andern Art Blätter sind etwas grösser als ein Reichsthaler/ und diese tragen gelbe Blumen/ und folglich röthliche Früchte/ werden beyde solcher Gestalt fortgepflantzt: Man nimbt gegen Pfingsten ein Blat davon/ läßts ungefehr 4. Wochen ligen/ daß es etwas welck werde/ und setzt es hernacher im zunehmenden Liecht die Helffte tieff in ein Gefäß/ das mit solcher Erde angefüllet/ so dazu erfordert wird/ wie im vorhergehenden 7. Capitel angewiesen/ worinn es leicht Wurzeln und andere neüe Blätter bringen wird.
Merck et ihr/ daß etwan an solchem Gewächs die Blätter zu faulen beginnen und anbrüchig werden/ so müsset ihr ihnen stracks dergestalt zu hülffe kommen: Schneidet das Faule biß an den gefunden Orth hinweg/ und bestreuet die Wunde mit geschabter Kreiden oder Aschen/ dadurch wird
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