Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.ten und oben mit kleinen Säcklin von zarten waichen Hünerfedern gemacht/ wendet sie darnach zu etlich malen umb/ Im achtzehenden badet man sie/ und im ein und zweynzigsten hilfft man den jungen Hünlein die Schalen durchboren. Man kans auch auf andere nachfolgende weis also machen: Am selbigen Tag/ wann man will die die Gluckhänne über Eyer setzen/ im fall du nicht wollst so wol die Tage als Eyer mercken/ und doch gleichwol wissen/ wie lange du die Eyer untergelegt hast/ soltu gleich so vil anderer Eyer nemmen/ als du der Gluckhännen unter gelegt hast/ und sie auf ein Säcklin mit klein gereutertem Hünerkath außgefüllt/ in reinen weichen Federn/ gleich als in ein Vogelnest / mit der Spitz über sich gekehrt/ setzen/ darnach mit andern Federn und Säcklin / von gemeldtem Kott gemacht/ also zudecken/ daß kein Ey das ander anrühre. Laß sie nachmals also bleiben. Nach drey oder vier Tagen soltu alsdann die Eyer alle Tag einmal sanfftiglich/ daß sie nicht brechen/ umbwenden. Darnach wann die Hüner anfallen nach zwantzig Tagen die Eyer durchboren/ must du ihnen dasselbig helffen/ und die jungen Piplen einer andern Hennen/ welche ohne das wenig Hünlein hat/ zuführen. Aber wie es mit allen diesen Künsten beschaffen / so gehet doch die Natur in allen Dingen vor. Man kan sonst wol zu wegen bringen/ daß die Hüner/ so wol den Winter/ als den Sommer durch/ Eyer legen/ wann man ihnen Kleyen mit gedörrten Nesselblättern und Samen vermenget/ zu essen gibt. Die Mayerin/ wann sie die Eyer zu verkauffen gedenckt/ soll sie dieselbigen auch wissen zum Vorrath lang frisch zu behalten; so lehren nun die Alten/ daß man sie im Winter warm und bedeckt in Sprewer und gehackt Stro/ und im Sommer frisch in die Kleyen legen soll. Aber ich halt (doch auff anderer Verbesserung) das Widerspil/ Dann die Sprewer ist frischer/ und die Kleyen warm und hitzig: zu dem so b[unleserliches Material]chen die Eyer auch allwegen eher/ wann man sie Sommerszeit in Kleyen behalten thut. ten und oben mit kleinen Säcklin von zarten waichen Hünerfedern gemacht/ wendet sie darnach zu etlich malen umb/ Im achtzehenden badet man sie/ und im ein und zweynzigsten hilfft man den jungen Hünlein die Schalen durchboren. Man kans auch auf andere nachfolgende weis also machen: Am selbigen Tag/ wann man will die die Gluckhänne über Eyer setzen/ im fall du nicht wollst so wol die Tage als Eyer mercken/ und doch gleichwol wissen/ wie lange du die Eyer untergelegt hast/ soltu gleich so vil anderer Eyer nemmen/ als du der Gluckhännen unter gelegt hast/ und sie auf ein Säcklin mit klein gereutertem Hünerkath außgefüllt/ in reinen weichen Federn/ gleich als in ein Vogelnest / mit der Spitz über sich gekehrt/ setzen/ darnach mit andern Federn und Säcklin / von gemeldtem Kott gemacht/ also zudecken/ daß kein Ey das ander anrühre. Laß sie nachmals also bleiben. Nach drey oder vier Tagen soltu alsdann die Eyer alle Tag einmal sanfftiglich/ daß sie nicht brechen/ umbwenden. Darnach wann die Hüner anfallen nach zwantzig Tagen die Eyer durchboren/ must du ihnen dasselbig helffen/ und die jungen Piplen einer andern Hennen/ welche ohne das wenig Hünlein hat/ zuführen. Aber wie es mit allen diesen Künsten beschaffen / so gehet doch die Natur in allen Dingen vor. Man kan sonst wol zu wegen bringen/ daß die Hüner/ so wol den Winter/ als den Sommer durch/ Eyer legen/ wann man ihnen Kleyen mit gedörrten Nesselblättern und Samen vermenget/ zu essen gibt. Die Mayerin/ wann sie die Eyer zu verkauffen gedenckt/ soll sie dieselbigen auch wissen zum Vorrath lang frisch zu behalten; so lehren nun die Alten/ daß man sie im Winter warm und bedeckt in Sprewer und gehackt Stro/ und im Sommer frisch in die Kleyen legen soll. Aber ich halt (doch auff anderer Verbesserung) das Widerspil/ Dann die Sprewer ist frischer/ und die Kleyen warm und hitzig: zu dem so b[unleserliches Material]chen die Eyer auch allwegen eher/ wann man sie Som̃erszeit in Kleyen behalten thut. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0164" n="145"/> ten und oben mit kleinen Säcklin von zarten waichen Hünerfedern gemacht/ wendet sie darnach zu etlich malen umb/ Im achtzehenden badet man sie/ und im ein und zweynzigsten hilfft man den jungen Hünlein die Schalen durchboren.</p> <p>Man kans auch auf andere nachfolgende weis also machen: Am selbigen Tag/ wann man will die die Gluckhänne über Eyer setzen/ im fall du nicht wollst so wol die Tage als Eyer mercken/ und doch gleichwol wissen/ wie lange du die Eyer untergelegt hast/ soltu gleich so vil anderer Eyer nemmen/ als du der Gluckhännen unter gelegt hast/ und sie auf ein Säcklin mit klein gereutertem Hünerkath außgefüllt/ in reinen weichen Federn/ gleich als in ein Vogelnest / mit der Spitz über sich gekehrt/ setzen/ darnach mit andern Federn und Säcklin / von gemeldtem Kott gemacht/ also zudecken/ daß kein Ey das ander anrühre. Laß sie nachmals also bleiben. Nach drey oder vier Tagen soltu alsdann die Eyer alle Tag einmal sanfftiglich/ daß sie nicht brechen/ umbwenden. Darnach wann die Hüner anfallen nach zwantzig Tagen die Eyer durchboren/ must du ihnen dasselbig helffen/ und die jungen Piplen einer andern Hennen/ welche ohne das wenig Hünlein hat/ zuführen. Aber wie es mit allen diesen Künsten beschaffen / so gehet doch die Natur in allen Dingen vor.</p> <p>Man kan sonst wol zu wegen bringen/ daß die Hüner/ so wol den Winter/ als den Sommer durch/ Eyer legen/ wann man ihnen Kleyen mit gedörrten Nesselblättern und Samen vermenget/ zu essen gibt.</p> <p>Die Mayerin/ wann sie die Eyer zu verkauffen gedenckt/ soll sie dieselbigen auch wissen zum Vorrath lang frisch zu behalten; so lehren nun die Alten/ daß man sie im Winter warm und bedeckt in Sprewer und gehackt Stro/ und im Sommer frisch in die Kleyen legen soll. Aber ich halt (doch auff anderer Verbesserung) das Widerspil/ Dann die Sprewer ist frischer/ und die Kleyen warm und hitzig: zu dem so b<gap reason="illegible"/>chen die Eyer auch allwegen eher/ wann man sie Som̃erszeit in Kleyen behalten thut.</p> </div> </body> </text> </TEI> [145/0164]
ten und oben mit kleinen Säcklin von zarten waichen Hünerfedern gemacht/ wendet sie darnach zu etlich malen umb/ Im achtzehenden badet man sie/ und im ein und zweynzigsten hilfft man den jungen Hünlein die Schalen durchboren.
Man kans auch auf andere nachfolgende weis also machen: Am selbigen Tag/ wann man will die die Gluckhänne über Eyer setzen/ im fall du nicht wollst so wol die Tage als Eyer mercken/ und doch gleichwol wissen/ wie lange du die Eyer untergelegt hast/ soltu gleich so vil anderer Eyer nemmen/ als du der Gluckhännen unter gelegt hast/ und sie auf ein Säcklin mit klein gereutertem Hünerkath außgefüllt/ in reinen weichen Federn/ gleich als in ein Vogelnest / mit der Spitz über sich gekehrt/ setzen/ darnach mit andern Federn und Säcklin / von gemeldtem Kott gemacht/ also zudecken/ daß kein Ey das ander anrühre. Laß sie nachmals also bleiben. Nach drey oder vier Tagen soltu alsdann die Eyer alle Tag einmal sanfftiglich/ daß sie nicht brechen/ umbwenden. Darnach wann die Hüner anfallen nach zwantzig Tagen die Eyer durchboren/ must du ihnen dasselbig helffen/ und die jungen Piplen einer andern Hennen/ welche ohne das wenig Hünlein hat/ zuführen. Aber wie es mit allen diesen Künsten beschaffen / so gehet doch die Natur in allen Dingen vor.
Man kan sonst wol zu wegen bringen/ daß die Hüner/ so wol den Winter/ als den Sommer durch/ Eyer legen/ wann man ihnen Kleyen mit gedörrten Nesselblättern und Samen vermenget/ zu essen gibt.
Die Mayerin/ wann sie die Eyer zu verkauffen gedenckt/ soll sie dieselbigen auch wissen zum Vorrath lang frisch zu behalten; so lehren nun die Alten/ daß man sie im Winter warm und bedeckt in Sprewer und gehackt Stro/ und im Sommer frisch in die Kleyen legen soll. Aber ich halt (doch auff anderer Verbesserung) das Widerspil/ Dann die Sprewer ist frischer/ und die Kleyen warm und hitzig: zu dem so b_ chen die Eyer auch allwegen eher/ wann man sie Som̃erszeit in Kleyen behalten thut.
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