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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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sie die junge Impflin/ oder Pflantzen / benagen allerhand Gartenkräuter/ die junge Weinstöck/ oder das junge Holtz in den Reben.

Den Früchten thun die Gänß sehr einen grossen Schaden/ sonderlich wann sie in Halmen schiessen: dann sie dieselbigen nicht allein abnagen und befressen / sondern auch mit ihrem schädlichen Kott beschmeissen und verderben. Solchen unraht erfähret man sonderlich in den Landen/ da sich die wilden Gänß (dann sie verreysen eben so wol als die Kränche) hauffenweis versammlen / sonderlich aber in Holland/ Hennegau/ Artois, und sonsten. Daselbst sihet man gemeinlich/ daß sie fast auff eine halbe Tagreys weit die Früchte abfressen / verwülen/ und verderben. Die zahme Gänß thun eben so wol grossen Schaden/ wann man ihnen nicht wehren lasst/ als sonst die wilden: dann sie rauffen nicht allein die junge Frücht/ sampt der Wurtzel auß der Erden/ sondern sie verderben auch das Erdrich mit ihrem Kott/ also/ daß es nachmals eine lange Zeit nichts tragen/ noch etwas darauff wachsen kan.

Die weisse und die graue Gänß und Gänßrecht seynd allwegen die besten/ die getheilte aber/ oder die gesprengte einer mittelmässigen art.

Eine Ganß leget dreymal Eyer im Jahr/ wann man sie nicht laßt brütlen. Welches auch vil nutzer ist/ dann daß man sie brütlen lasse: Dann die Hüner pflegen die junge Gänßlin besser zu nehren und weyden/ und mit grössern hauffen zu führen / dann die Gäns selbst: Und etliche Gäns legen offt jedesmal biß in die zwölff Eyer/ oder zu Zeiten mehr. Etliche legen zum erstenmal fünff Eyer/ darnach vier/ zum letzten nur drey. Solches geschicht aber von dem ersten Tag deß Merzens biß zu dem letzten deß Brachmonats. Diser Vogel vergißt auch der Stelle nicht/ da er das erste mal seine Eyer gelegt hat. Auch da man will/ setzt er sich widerumb an dasselbig Ort/ und legt Eyer/ und brütelts auch daselbs auß. Es ist nicht rathsam/ daß man die Gäns anderswo/ dann in ihrem eigenen Stall lasse Eyer legen. Darum soll man sie eingeschlossen und eingesperrt halten/ so offt sie legen wöllen.

sie die junge Impflin/ oder Pflantzen / benagen allerhand Gartenkräuter/ die junge Weinstöck/ oder das junge Holtz in den Reben.

Den Früchten thun die Gänß sehr einen grossen Schaden/ sonderlich wann sie in Halmen schiessen: dann sie dieselbigen nicht allein abnagen und befressen / sondern auch mit ihrem schädlichen Kott beschmeissen und verderben. Solchen unraht erfähret man sonderlich in den Landen/ da sich die wilden Gänß (dann sie verreysen eben so wol als die Kränche) hauffenweis versam̃len / sonderlich aber in Holland/ Hennegau/ Artois, und sonsten. Daselbst sihet man gemeinlich/ daß sie fast auff eine halbe Tagreys weit die Früchte abfressen / verwülen/ und verderben. Die zahme Gänß thun eben so wol grossen Schaden/ wann man ihnen nicht wehren lasst/ als sonst die wilden: dann sie rauffen nicht allein die junge Frücht/ sampt der Wurtzel auß der Erden/ sondern sie verderben auch das Erdrich mit ihrem Kott/ also/ daß es nachmals eine lange Zeit nichts tragen/ noch etwas darauff wachsen kan.

Die weisse und die graue Gänß und Gänßrecht seynd allwegen die besten/ die getheilte aber/ oder die gesprengte einer mittelmässigen art.

Eine Ganß leget dreymal Eyer im Jahr/ wann man sie nicht laßt brütlen. Welches auch vil nutzer ist/ dann daß man sie brütlen lasse: Dann die Hüner pflegen die junge Gänßlin besser zu nehren und weyden/ und mit grössern hauffen zu führen / dann die Gäns selbst: Und etliche Gäns legen offt jedesmal biß in die zwölff Eyer/ oder zu Zeiten mehr. Etliche legen zum erstenmal fünff Eyer/ darnach vier/ zum letzten nur drey. Solches geschicht aber von dem ersten Tag deß Merzens biß zu dem letzten deß Brachmonats. Diser Vogel vergißt auch der Stelle nicht/ da er das erste mal seine Eyer gelegt hat. Auch da man will/ setzt er sich widerumb an dasselbig Ort/ und legt Eyer/ und brütelts auch daselbs auß. Es ist nicht rathsam/ daß man die Gäns anderswo/ dann in ihrem eigenen Stall lasse Eyer legen. Darum soll man sie eingeschlossen und eingesperrt halten/ so offt sie legen wöllen.

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[151/0170] sie die junge Impflin/ oder Pflantzen / benagen allerhand Gartenkräuter/ die junge Weinstöck/ oder das junge Holtz in den Reben. Den Früchten thun die Gänß sehr einen grossen Schaden/ sonderlich wann sie in Halmen schiessen: dann sie dieselbigen nicht allein abnagen und befressen / sondern auch mit ihrem schädlichen Kott beschmeissen und verderben. Solchen unraht erfähret man sonderlich in den Landen/ da sich die wilden Gänß (dann sie verreysen eben so wol als die Kränche) hauffenweis versam̃len / sonderlich aber in Holland/ Hennegau/ Artois, und sonsten. Daselbst sihet man gemeinlich/ daß sie fast auff eine halbe Tagreys weit die Früchte abfressen / verwülen/ und verderben. Die zahme Gänß thun eben so wol grossen Schaden/ wann man ihnen nicht wehren lasst/ als sonst die wilden: dann sie rauffen nicht allein die junge Frücht/ sampt der Wurtzel auß der Erden/ sondern sie verderben auch das Erdrich mit ihrem Kott/ also/ daß es nachmals eine lange Zeit nichts tragen/ noch etwas darauff wachsen kan. Die weisse und die graue Gänß und Gänßrecht seynd allwegen die besten/ die getheilte aber/ oder die gesprengte einer mittelmässigen art. Eine Ganß leget dreymal Eyer im Jahr/ wann man sie nicht laßt brütlen. Welches auch vil nutzer ist/ dann daß man sie brütlen lasse: Dann die Hüner pflegen die junge Gänßlin besser zu nehren und weyden/ und mit grössern hauffen zu führen / dann die Gäns selbst: Und etliche Gäns legen offt jedesmal biß in die zwölff Eyer/ oder zu Zeiten mehr. Etliche legen zum erstenmal fünff Eyer/ darnach vier/ zum letzten nur drey. Solches geschicht aber von dem ersten Tag deß Merzens biß zu dem letzten deß Brachmonats. Diser Vogel vergißt auch der Stelle nicht/ da er das erste mal seine Eyer gelegt hat. Auch da man will/ setzt er sich widerumb an dasselbig Ort/ und legt Eyer/ und brütelts auch daselbs auß. Es ist nicht rathsam/ daß man die Gäns anderswo/ dann in ihrem eigenen Stall lasse Eyer legen. Darum soll man sie eingeschlossen und eingesperrt halten/ so offt sie legen wöllen.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/170>, abgerufen am 29.11.2024.