Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.IM Weyer/ oder im Teichlin/ welchen wir oben mitten in dem Hof zu machen befohlen haben/ mag man Enten und dergleichen Wasservögel halten und auffziehen. Doch soll man nahe darbey auch ein sonders Wetterdächlin/ machen lassen/ darunter solch Geflügel deß Nachts bleiben und sich halten möge. Sonst bedarff es keines eigenen Unkostens/ noch sonderer Wartung/ dises Geflüges halben/ Allein daß man fleissig zusehe/ daß sie entweders von den Katzen oder Wißlen/ Falcken/ Geyern und Schlangen (dann diß Ungeziefer ist den Enten fast auffsetzig) nicht geschädigt oder gefressen werden. Ihr Essen/ als allerhand Körnlin/ Hülsen/ Frucht/ Sprewer/ soll man ihnen ins Wasser werffen/ und wo sie hin und her in nächstbeyligende Gewässer gehen wöllen/ soll man ihnen keines wegs wehren. Es ist nicht von nöthen/ daß man die Enten sonderlich verhütet/ dann sie gehen nicht sonders gerne in die Gärten. Sie machen ihnen selbs ihr Räst/ darinnen sie Eyer legen/ und ihre Jungen außbrütlen. Die fürnemste Sorge/ die man bey den Enten haben muß/ ist allein dise/ daß man sonderlich die wilde Antvögel zum Weyer und ihrer gewohnlichen Pfitze/ wider zukommen gewöhne. Darnach daß man ihre Eyer an dem Staden samle/ und einer zamen Hennen/ darmit sie zam werden/ außzubrütlen unterlege. Dann die Jungen so darvon kommen und also erzogen seyn/ werden allezeit viel besser dann die andern. Wann man die wilden Enten fahen/ und heimlich oder zahm machen will/ so soll man Weintrusen/ oder Höffen/ oder schwartzen Wein nehmen/ und an das Ort schütten lassen/ da man sie vorhin gemeinlich mit Traubenkörner/ Saurteig und Mehl vermischt/ geätzt hat/ wann sie dann truncken seyn/ so soll man sie fahen. Oder man nehme ein gut theil Bilsenwurtzel und Samen/ werff sie beyde in ein Becken voll Wassers/ laß es Tag und Nacht darinn weichen/ thu darnach Weitzen darzu/ und laß sie mit einander so lang kochen und sieden/ biß sie geschwöllen: Schütte darnach solchen Brey IM Weyer/ oder im Teichlin/ welchen wir oben mitten in dem Hof zu machen befohlen haben/ mag man Enten und dergleichen Wasservögel halten und auffziehen. Doch soll man nahe darbey auch ein sonders Wetterdächlin/ machen lassen/ darunter solch Geflügel deß Nachts bleiben und sich halten möge. Sonst bedarff es keines eigenen Unkostens/ noch sonderer Wartung/ dises Geflüges halben/ Allein daß man fleissig zusehe/ daß sie entweders von den Katzen oder Wißlen/ Falcken/ Geyern und Schlangen (dann diß Ungeziefer ist den Enten fast auffsetzig) nicht geschädigt oder gefressen werden. Ihr Essen/ als allerhand Körnlin/ Hülsen/ Frucht/ Sprewer/ soll man ihnen ins Wasser werffen/ und wo sie hin und her in nächstbeyligende Gewässer gehen wöllen/ soll man ihnen keines wegs wehren. Es ist nicht von nöthen/ daß man die Enten sonderlich verhütet/ dann sie gehen nicht sonders gerne in die Gärten. Sie machen ihnen selbs ihr Räst/ darinnen sie Eyer legen/ und ihre Jungen außbrütlen. Die fürnemste Sorge/ die man bey den Enten haben muß/ ist allein dise/ daß man sonderlich die wilde Antvögel zum Weyer und ihrer gewohnlichen Pfitze/ wider zukommen gewöhne. Darnach daß man ihre Eyer an dem Staden samle/ und einer zamen Hennen/ darmit sie zam werden/ außzubrütlen unterlege. Dann die Jungen so darvon kommen und also erzogen seyn/ werden allezeit viel besser dann die andern. Wann man die wilden Enten fahen/ und heimlich oder zahm machen will/ so soll man Weintrusen/ oder Höffen/ oder schwartzen Wein nehmen/ und an das Ort schütten lassen/ da man sie vorhin gemeinlich mit Traubenkörner/ Saurteig und Mehl vermischt/ geätzt hat/ wann sie dann truncken seyn/ so soll man sie fahen. Oder man nehme ein gut theil Bilsenwurtzel und Samen/ werff sie beyde in ein Becken voll Wassers/ laß es Tag und Nacht darinn weichen/ thu darnach Weitzen darzu/ und laß sie mit einander so lang kochen und sieden/ biß sie geschwöllen: Schütte darnach solchen Brey <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0174" n="145"/> <p>IM Weyer/ oder im Teichlin/ welchen wir oben mitten in dem Hof zu machen befohlen haben/ mag man Enten und dergleichen Wasservögel halten und auffziehen. Doch soll man nahe darbey auch ein sonders Wetterdächlin/ machen lassen/ darunter solch Geflügel deß Nachts bleiben und sich halten möge. Sonst bedarff es keines eigenen Unkostens/ noch sonderer Wartung/ dises Geflüges halben/ Allein daß man fleissig zusehe/ daß sie entweders von den Katzen oder Wißlen/ Falcken/ Geyern und Schlangen (dann diß Ungeziefer ist den Enten fast auffsetzig) nicht geschädigt oder gefressen werden.</p> <p>Ihr Essen/ als allerhand Körnlin/ Hülsen/ Frucht/ Sprewer/ soll man ihnen ins Wasser werffen/ und wo sie hin und her in nächstbeyligende Gewässer gehen wöllen/ soll man ihnen keines wegs wehren. Es ist nicht von nöthen/ daß man die Enten sonderlich verhütet/ dann sie gehen nicht sonders gerne in die Gärten. Sie machen ihnen selbs ihr Räst/ darinnen sie Eyer legen/ und ihre Jungen außbrütlen. Die fürnemste Sorge/ die man bey den Enten haben muß/ ist allein dise/ daß man sonderlich die wilde Antvögel zum Weyer und ihrer gewohnlichen Pfitze/ wider zukommen gewöhne. Darnach daß man ihre Eyer an dem Staden samle/ und einer zamen Hennen/ darmit sie zam werden/ außzubrütlen unterlege. Dann die Jungen so darvon kommen und also erzogen seyn/ werden allezeit viel besser dann die andern.</p> <p>Wann man die wilden Enten fahen/ und heimlich oder zahm machen will/ so soll man Weintrusen/ oder Höffen/ oder schwartzen Wein nehmen/ und an das Ort schütten lassen/ da man sie vorhin gemeinlich mit Traubenkörner/ Saurteig und Mehl vermischt/ geätzt hat/ wann sie dann truncken seyn/ so soll man sie fahen.</p> <p>Oder man nehme ein gut theil Bilsenwurtzel und Samen/ werff sie beyde in ein Becken voll Wassers/ laß es Tag und Nacht darinn weichen/ thu darnach Weitzen darzu/ und laß sie mit einander so lang kochen und sieden/ biß sie geschwöllen: Schütte darnach solchen Brey </p> </div> </body> </text> </TEI> [145/0174]
IM Weyer/ oder im Teichlin/ welchen wir oben mitten in dem Hof zu machen befohlen haben/ mag man Enten und dergleichen Wasservögel halten und auffziehen. Doch soll man nahe darbey auch ein sonders Wetterdächlin/ machen lassen/ darunter solch Geflügel deß Nachts bleiben und sich halten möge. Sonst bedarff es keines eigenen Unkostens/ noch sonderer Wartung/ dises Geflüges halben/ Allein daß man fleissig zusehe/ daß sie entweders von den Katzen oder Wißlen/ Falcken/ Geyern und Schlangen (dann diß Ungeziefer ist den Enten fast auffsetzig) nicht geschädigt oder gefressen werden.
Ihr Essen/ als allerhand Körnlin/ Hülsen/ Frucht/ Sprewer/ soll man ihnen ins Wasser werffen/ und wo sie hin und her in nächstbeyligende Gewässer gehen wöllen/ soll man ihnen keines wegs wehren. Es ist nicht von nöthen/ daß man die Enten sonderlich verhütet/ dann sie gehen nicht sonders gerne in die Gärten. Sie machen ihnen selbs ihr Räst/ darinnen sie Eyer legen/ und ihre Jungen außbrütlen. Die fürnemste Sorge/ die man bey den Enten haben muß/ ist allein dise/ daß man sonderlich die wilde Antvögel zum Weyer und ihrer gewohnlichen Pfitze/ wider zukommen gewöhne. Darnach daß man ihre Eyer an dem Staden samle/ und einer zamen Hennen/ darmit sie zam werden/ außzubrütlen unterlege. Dann die Jungen so darvon kommen und also erzogen seyn/ werden allezeit viel besser dann die andern.
Wann man die wilden Enten fahen/ und heimlich oder zahm machen will/ so soll man Weintrusen/ oder Höffen/ oder schwartzen Wein nehmen/ und an das Ort schütten lassen/ da man sie vorhin gemeinlich mit Traubenkörner/ Saurteig und Mehl vermischt/ geätzt hat/ wann sie dann truncken seyn/ so soll man sie fahen.
Oder man nehme ein gut theil Bilsenwurtzel und Samen/ werff sie beyde in ein Becken voll Wassers/ laß es Tag und Nacht darinn weichen/ thu darnach Weitzen darzu/ und laß sie mit einander so lang kochen und sieden/ biß sie geschwöllen: Schütte darnach solchen Brey
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