Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

So du ein guten Essig hast/ und brauchst kein davon/ dann verdirbt er gern; so du ihn aber erhalten wilst/ daß er nicht verderbe/ so siede ihn in einem Topff ab/ alsdann bleibt er allezeit gut.

Man pflegt auch allerhand Essig zu machen von allerley Kräuter/ Wurtzlen / Blumen sc. als da seind Rosen-Essig/ Hollunder/ Lavendel/ Erdbeern/ Himbern / Poleyen sc. und dergleichen mehr.

Solche Essig müssen so gemacht werden: Wiltu ein guten Rosen-Essig haben/ so nimb ein Glas mit Essig/ dörre die Rosen in der Sonnen wohl auß/ thue sie alsdann in den Essig/ lasse sie ein Wochen oder 4. drinnen/ biß der Essig die Krafft von den Rosen zu sich gezogen/ dann thue die Rosen wieder herauß/ so hastu einen guten Essig/ und also mit anderm Essig auch.

Solche Kräuter und Wurtzel-Essig dienen trefflich in den Haus-Apothecken/ dann sie zu vil Sachen nutzlich seyn. Er macht lust zum Essen/ stärckt den Magen / vertreibt die Feuchtigkeiten deß Magens/ eröffnet deß Miltzes und der Leber verstopffung/ dienet wider das Gifft/ stillet den Fluß deß Leibs und Geblüts / säubert und reiniget frische Wunden/ läßt sie nicht geschwellen/ treibet alle Geschwulst zurücke.

Sonsten kan man auch allerley Farben drauß machen/ dann er ein sonderliche Correspondentz mit den Metallen hat/ als Bleytveiß/ Grünspan. Die Hefen vom Essig ist gut für gifftige Hundsbiß/ als doller Hund/ Schlangen/ und anderer gifftiger Thiere. Ist also hiermit genug gesagt vom Essig.

So du ein guten Essig hast/ und brauchst kein davon/ dañ verdirbt er gern; so du ihn aber erhalten wilst/ daß er nicht verderbe/ so siede ihn in einem Topff ab/ alsdann bleibt er allezeit gut.

Man pflegt auch allerhand Essig zu machen von allerley Kräuter/ Wurtzlen / Blumen sc. als da seind Rosen-Essig/ Hollunder/ Lavendel/ Erdbeern/ Himbern / Poleyen sc. und dergleichen mehr.

Solche Essig müssen so gemacht werden: Wiltu ein guten Rosen-Essig haben/ so nimb ein Glas mit Essig/ dörre die Rosen in der Sonnen wohl auß/ thue sie alsdann in den Essig/ lasse sie ein Wochen oder 4. drinnen/ biß der Essig die Krafft von den Rosen zu sich gezogen/ dann thue die Rosen wieder herauß/ so hastu einen guten Essig/ und also mit anderm Essig auch.

Solche Kräuter und Wurtzel-Essig dienen trefflich in den Haus-Apothecken/ dann sie zu vil Sachen nutzlich seyn. Er macht lust zum Essen/ stärckt den Magen / vertreibt die Feuchtigkeiten deß Magens/ eröffnet deß Miltzes und der Leber verstopffung/ dienet wider das Gifft/ stillet den Fluß deß Leibs und Geblüts / säubert und reiniget frische Wunden/ läßt sie nicht geschwellen/ treibet alle Geschwulst zurücke.

Sonsten kan man auch allerley Farben drauß machen/ dann er ein sonderliche Correspondentz mit den Metallen hat/ als Bleytveiß/ Grünspan. Die Hefen vom Essig ist gut für gifftige Hundsbiß/ als doller Hund/ Schlangen/ und anderer gifftiger Thiere. Ist also hiermit genug gesagt vom Essig.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0028" n="24"/>
        <p>So du ein guten Essig hast/ und brauchst kein davon/ dan&#x0303; verdirbt er                      gern; so du ihn aber erhalten wilst/ daß er nicht verderbe/ so siede ihn in                      einem Topff ab/ alsdann bleibt er allezeit gut.</p>
        <p>Man pflegt auch allerhand Essig zu machen von allerley Kräuter/ Wurtzlen /                      Blumen sc. als da seind Rosen-Essig/ Hollunder/ Lavendel/ Erdbeern/ Himbern                     / Poleyen sc. und dergleichen mehr.</p>
        <p>Solche Essig müssen so gemacht werden: Wiltu ein guten Rosen-Essig haben/ so                      nimb ein Glas mit Essig/ dörre die Rosen in der Sonnen wohl auß/ thue sie                      alsdann in den Essig/ lasse sie ein Wochen oder 4. drinnen/ biß der Essig die                      Krafft von den Rosen zu sich gezogen/ dann thue die Rosen wieder herauß/ so                      hastu einen guten Essig/ und also mit anderm Essig auch.</p>
        <p>Solche Kräuter und Wurtzel-Essig dienen trefflich in den Haus-Apothecken/ dann                      sie zu vil Sachen nutzlich seyn. Er macht lust zum Essen/ stärckt den Magen /                      vertreibt die Feuchtigkeiten deß Magens/ eröffnet deß Miltzes und der Leber                      verstopffung/ dienet wider das Gifft/ stillet den Fluß deß Leibs und Geblüts /                      säubert und reiniget frische Wunden/ läßt sie nicht geschwellen/ treibet alle                      Geschwulst zurücke.</p>
        <p>Sonsten kan man auch allerley Farben drauß machen/ dann er ein sonderliche                      Correspondentz mit den Metallen hat/ als Bleytveiß/ Grünspan. Die Hefen vom                      Essig ist gut für gifftige Hundsbiß/ als doller Hund/ Schlangen/ und anderer                      gifftiger Thiere. Ist also hiermit genug gesagt vom Essig.</p>
      </div>
      <div>
</div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0028] So du ein guten Essig hast/ und brauchst kein davon/ dañ verdirbt er gern; so du ihn aber erhalten wilst/ daß er nicht verderbe/ so siede ihn in einem Topff ab/ alsdann bleibt er allezeit gut. Man pflegt auch allerhand Essig zu machen von allerley Kräuter/ Wurtzlen / Blumen sc. als da seind Rosen-Essig/ Hollunder/ Lavendel/ Erdbeern/ Himbern / Poleyen sc. und dergleichen mehr. Solche Essig müssen so gemacht werden: Wiltu ein guten Rosen-Essig haben/ so nimb ein Glas mit Essig/ dörre die Rosen in der Sonnen wohl auß/ thue sie alsdann in den Essig/ lasse sie ein Wochen oder 4. drinnen/ biß der Essig die Krafft von den Rosen zu sich gezogen/ dann thue die Rosen wieder herauß/ so hastu einen guten Essig/ und also mit anderm Essig auch. Solche Kräuter und Wurtzel-Essig dienen trefflich in den Haus-Apothecken/ dann sie zu vil Sachen nutzlich seyn. Er macht lust zum Essen/ stärckt den Magen / vertreibt die Feuchtigkeiten deß Magens/ eröffnet deß Miltzes und der Leber verstopffung/ dienet wider das Gifft/ stillet den Fluß deß Leibs und Geblüts / säubert und reiniget frische Wunden/ läßt sie nicht geschwellen/ treibet alle Geschwulst zurücke. Sonsten kan man auch allerley Farben drauß machen/ dann er ein sonderliche Correspondentz mit den Metallen hat/ als Bleytveiß/ Grünspan. Die Hefen vom Essig ist gut für gifftige Hundsbiß/ als doller Hund/ Schlangen/ und anderer gifftiger Thiere. Ist also hiermit genug gesagt vom Essig.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/28
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/28>, abgerufen am 21.11.2024.