Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.so zeuch den Kirschen die Stiel ab/ thue die Kern herauß/ zerstosse die Kern in einem steinern oder eysern Mörsel/ also verfahre darnach mit den Kirschen/ thue sie alsdann in das Faß/ thue darzu überzogenen Reiß mit Zucker/ Zimmetrinden/ so wird er süß und lieblich/ ist ein gesunder und nutzlicher Tranck im Sommer. Das XV. Capitel. Von allerley Kräuter-Wein insgemein. WEr ein Liebhaber der Kräuter-Wein ist/ der sammele die Kräuter zu rechter Zeit/ nemlich von Maria Himmelfahrt biß Maria Geburt ist die beste Zeit/ diese Kräuter soll man nicht in der Sonnen trucknen/ sondern in einem Zimmer nach und nach/ und soll sie sauber halten für dem Staub/ biß du sie brauchen wilst/ so kanstu wie gemeldt Kräuter-Wein machen wann du wilt / oder laß dir in der Apothecken durch Distillirung die Krafft und Tugend davon abziehen/ also kanstu eine Maß mit etlichen Tropffen machen/ wann du wilt / und was du für einen wilt. Wiltu aber süsse Kräuter-Wein haben/ so verfahre mit dem Most wie im XII. Capitel gemeldt/ und laß ihn sieden/ wormit ich für dißmal mit dem Wein beschliesse/ doch will ich noch etliche Wein-Künste beschreiben/ wie folgt. Das XVI. Capitel. Von etlichen Künsten deß Weins/ daß ein Wein schmäcke wie Muscateller. NImm Hollunder-Blüt/ so bald sie die Blüt aufthut/ breche sie ab von dem Stiel / dörre sie in der Lufft/ und verwahre sie biß in Herbst/ alsdann thue sie in ein weiß Säcklein/ hänge es in ein Zäßlein Most/ laß es mit gihren/ thue das Säckein zu Zeiten zur so zeuch den Kirschen die Stiel ab/ thue die Kern herauß/ zerstosse die Kern in einem steinern oder eysern Mörsel/ also verfahre darnach mit den Kirschen/ thue sie alsdann in das Faß/ thue darzu überzogenen Reiß mit Zucker/ Zimmetrinden/ so wird er süß und lieblich/ ist ein gesunder und nutzlicher Tranck im Sommer. Das XV. Capitel. Von allerley Kräuter-Wein insgemein. WEr ein Liebhaber der Kräuter-Wein ist/ der sam̃ele die Kräuter zu rechter Zeit/ nemlich von Maria Him̃elfahrt biß Maria Geburt ist die beste Zeit/ diese Kräuter soll man nicht in der Sonnen trucknen/ sondern in einem Zimmer nach und nach/ und soll sie sauber halten für dem Staub/ biß du sie brauchen wilst/ so kanstu wie gemeldt Kräuter-Wein machen wann du wilt / oder laß dir in der Apothecken durch Distillirung die Krafft und Tugend davon abziehen/ also kanstu eine Maß mit etlichen Tropffen machen/ wann du wilt / und was du für einen wilt. Wiltu aber süsse Kräuter-Wein haben/ so verfahre mit dem Most wie im XII. Capitel gemeldt/ und laß ihn sieden/ wormit ich für dißmal mit dem Wein beschliesse/ doch will ich noch etliche Wein-Künste beschreiben/ wie folgt. Das XVI. Capitel. Von etlichen Künsten deß Weins/ daß ein Wein schmäcke wie Muscateller. NImm Hollunder-Blüt/ so bald sie die Blüt aufthut/ breche sie ab von dem Stiel / dörre sie in der Lufft/ und verwahre sie biß in Herbst/ alsdann thue sie in ein weiß Säcklein/ hänge es in ein Zäßlein Most/ laß es mit gihren/ thue das Säckein zu Zeiten zur <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0040" n="36"/> so zeuch den Kirschen die Stiel ab/ thue die Kern herauß/ zerstosse die Kern in einem steinern oder eysern Mörsel/ also verfahre darnach mit den Kirschen/ thue sie alsdann in das Faß/ thue darzu überzogenen Reiß mit Zucker/ Zimmetrinden/ so wird er süß und lieblich/ ist ein gesunder und nutzlicher Tranck im Sommer.</p> <p>Das XV. Capitel.</p> <p>Von allerley Kräuter-Wein insgemein.</p> <p>WEr ein Liebhaber der Kräuter-Wein ist/ der sam̃ele die Kräuter zu rechter Zeit/ nemlich von Maria Him̃elfahrt biß Maria Geburt ist die beste Zeit/ diese Kräuter soll man nicht in der Sonnen trucknen/ sondern in einem Zimmer nach und nach/ und soll sie sauber halten für dem Staub/ biß du sie brauchen wilst/ so kanstu wie gemeldt Kräuter-Wein machen wann du wilt / oder laß dir in der Apothecken durch Distillirung die Krafft und Tugend davon abziehen/ also kanstu eine Maß mit etlichen Tropffen machen/ wann du wilt / und was du für einen wilt. Wiltu aber süsse Kräuter-Wein haben/ so verfahre mit dem Most wie im XII. Capitel gemeldt/ und laß ihn sieden/ wormit ich für dißmal mit dem Wein beschliesse/ doch will ich noch etliche Wein-Künste beschreiben/ wie folgt.</p> <p>Das XVI. Capitel.</p> <p>Von etlichen Künsten deß Weins/ daß ein Wein schmäcke wie Muscateller.</p> <p>NImm Hollunder-Blüt/ so bald sie die Blüt aufthut/ breche sie ab von dem Stiel / dörre sie in der Lufft/ und verwahre sie biß in Herbst/ alsdann thue sie in ein weiß Säcklein/ hänge es in ein Zäßlein Most/ laß es mit gihren/ thue das Säckein zu Zeiten zur </p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0040]
so zeuch den Kirschen die Stiel ab/ thue die Kern herauß/ zerstosse die Kern in einem steinern oder eysern Mörsel/ also verfahre darnach mit den Kirschen/ thue sie alsdann in das Faß/ thue darzu überzogenen Reiß mit Zucker/ Zimmetrinden/ so wird er süß und lieblich/ ist ein gesunder und nutzlicher Tranck im Sommer.
Das XV. Capitel.
Von allerley Kräuter-Wein insgemein.
WEr ein Liebhaber der Kräuter-Wein ist/ der sam̃ele die Kräuter zu rechter Zeit/ nemlich von Maria Him̃elfahrt biß Maria Geburt ist die beste Zeit/ diese Kräuter soll man nicht in der Sonnen trucknen/ sondern in einem Zimmer nach und nach/ und soll sie sauber halten für dem Staub/ biß du sie brauchen wilst/ so kanstu wie gemeldt Kräuter-Wein machen wann du wilt / oder laß dir in der Apothecken durch Distillirung die Krafft und Tugend davon abziehen/ also kanstu eine Maß mit etlichen Tropffen machen/ wann du wilt / und was du für einen wilt. Wiltu aber süsse Kräuter-Wein haben/ so verfahre mit dem Most wie im XII. Capitel gemeldt/ und laß ihn sieden/ wormit ich für dißmal mit dem Wein beschliesse/ doch will ich noch etliche Wein-Künste beschreiben/ wie folgt.
Das XVI. Capitel.
Von etlichen Künsten deß Weins/ daß ein Wein schmäcke wie Muscateller.
NImm Hollunder-Blüt/ so bald sie die Blüt aufthut/ breche sie ab von dem Stiel / dörre sie in der Lufft/ und verwahre sie biß in Herbst/ alsdann thue sie in ein weiß Säcklein/ hänge es in ein Zäßlein Most/ laß es mit gihren/ thue das Säckein zu Zeiten zur
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |