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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Mann es ins 10. oder 11. Jahr gehet/ so ist es nicht mehr zu erkennen/ und ist der Kern in beeden Zähnen hinweg.

Um Michaeli ist die beste Zeit Pferdt zu kauffen/ dann um selbige Zeit verkaufft jeder gern Pferde/ auf daß er sie nicht darff außwintern.

Das II. Capitel.

Von der Pferd-Zucht.

SO einer die gute Gelegenheit der Weyde oder Hüte hat/ ist es das beste/ daß einer selber eine Stute halte/ und ihme selbsten gute Roß nach seinem gefallen aufziehe/ so darff er sich nicht beförchten/ daß Er im Roßtauschen überfortheilet werde/ so halte dir etliche schöne Wilden/ davon du dir Falchen ziehen kanst/ und so wohl eigenen Nutzen mit schaffen kan/ als auch zu verkauffen/ verschaffe dir einen guten Hengst/ der guter Art ist/ demselben thu wol warten/ auf daß er fein starck/ wacker/ munter und schön werde / halte dabey 2. oder 3. Wilde/ wann etwan ein Roß abgienge den Mangel mit jungen Roß ersetzen kan/ dann ein Haußhalter muß immer jung Viehe beym alten mit aufziehen/ wann ein Hengst 3. oder 4. Jahr alt ist/ so kan man schon sie zum Rossen gebrauchen/ wer gute Wilden haben will/ muß sie nicht viel ziehen lassen/ sonderlich wann sie tragig seyn/ die gute Wilden/ die alle Jahr einmal Jungen/ seynd gut/ die aber ein oder 2. Jahr überschreiten/ seynd nicht viel Nutz/ dann sie seynd nicht viel gut zur Zucht/ nach 14. oder 15. Jahren bringen sie nicht viel gute Füllen mehr. Die jungen Füllen laßt man gemeiniglich saugen/ biß auf Michaeli/ drey oder 4. Tag hernacher/ oder wann sie etwas spat geworffen seyn/ biß nach Martini/ darnach muß man sie alleine in ein Stallstellen/ etwan 14. Tage biß sie der Mutter vergessen/ alsdann seynd sie sehr ungedultig/ dann gibt man ihnen ein wenig Schrot oder Haber / unter den Hexel/ und gar gut Hew/ und so man ihnen wol abwartet/ so werden fein junge Roß darauß/ aber lauter Haber muß man ihnen nicht geben.

Mann es ins 10. oder 11. Jahr gehet/ so ist es nicht mehr zu erkennen/ und ist der Kern in beeden Zähnen hinweg.

Um Michaeli ist die beste Zeit Pferdt zu kauffen/ dann um selbige Zeit verkaufft jeder gern Pferde/ auf daß er sie nicht darff außwintern.

Das II. Capitel.

Von der Pferd-Zucht.

SO einer die gute Gelegenheit der Weyde oder Hüte hat/ ist es das beste/ daß einer selber eine Stute halte/ und ihme selbsten gute Roß nach seinem gefallen aufziehe/ so darff er sich nicht beförchten/ daß Er im Roßtauschen überfortheilet werde/ so halte dir etliche schöne Wilden/ davon du dir Falchen ziehen kanst/ und so wohl eigenen Nutzen mit schaffen kan/ als auch zu verkauffen/ verschaffe dir einen guten Hengst/ der guter Art ist/ demselben thu wol warten/ auf daß er fein starck/ wacker/ munter und schön werde / halte dabey 2. oder 3. Wilde/ wann etwan ein Roß abgienge den Mangel mit jungen Roß ersetzen kan/ dann ein Haußhalter muß immer jung Viehe beym alten mit aufziehen/ wann ein Hengst 3. oder 4. Jahr alt ist/ so kan man schon sie zum Rossen gebrauchen/ wer gute Wilden haben will/ muß sie nicht viel ziehen lassen/ sonderlich wann sie tragig seyn/ die gute Wilden/ die alle Jahr einmal Jungen/ seynd gut/ die aber ein oder 2. Jahr überschreiten/ seynd nicht viel Nutz/ dann sie seynd nicht viel gut zur Zucht/ nach 14. oder 15. Jahren bringen sie nicht viel gute Füllen mehr. Die jungen Füllen laßt man gemeiniglich saugen/ biß auf Michaeli/ drey oder 4. Tag hernacher/ oder wann sie etwas spat geworffen seyn/ biß nach Martini/ darnach muß man sie alleine in ein Stallstellen/ etwan 14. Tage biß sie der Mutter vergessen/ alsdann seynd sie sehr ungedultig/ dann gibt man ihnen ein wenig Schrot oder Haber / unter den Hexel/ und gar gut Hew/ und so man ihnen wol abwartet/ so werden fein junge Roß darauß/ aber lauter Haber muß man ihnen nicht geben.

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        <p>Das II. Capitel.</p>
        <p>Von der Pferd-Zucht.</p>
        <p>SO einer die gute Gelegenheit der Weyde oder Hüte hat/ ist es das beste/ daß                      einer selber eine Stute halte/ und ihme selbsten gute Roß nach seinem gefallen                      aufziehe/ so darff er sich nicht beförchten/ daß Er im Roßtauschen                      überfortheilet werde/ so halte dir etliche schöne Wilden/ davon du dir Falchen                      ziehen kanst/ und so wohl eigenen Nutzen mit schaffen kan/ als auch zu                      verkauffen/ verschaffe dir einen guten Hengst/ der guter Art ist/ demselben                      thu wol warten/ auf daß er fein starck/ wacker/ munter und schön werde /                      halte dabey 2. oder 3. Wilde/ wann etwan ein Roß abgienge den Mangel mit jungen                      Roß ersetzen kan/ dann ein Haußhalter muß immer jung Viehe beym alten mit                      aufziehen/ wann ein Hengst 3. oder 4. Jahr alt ist/ so kan man schon sie zum                      Rossen gebrauchen/ wer gute Wilden haben will/ muß sie nicht viel ziehen                      lassen/ sonderlich wann sie tragig seyn/ die gute Wilden/ die alle Jahr                      einmal Jungen/ seynd gut/ die aber ein oder 2. Jahr überschreiten/ seynd                      nicht viel Nutz/ dann sie seynd nicht viel gut zur Zucht/ nach 14. oder 15.                      Jahren bringen sie nicht viel gute Füllen mehr. Die jungen Füllen laßt man                      gemeiniglich saugen/ biß auf Michaeli/ drey oder 4. Tag hernacher/ oder wann                      sie etwas spat geworffen seyn/ biß nach Martini/ darnach muß man sie alleine                      in ein Stallstellen/ etwan 14. Tage biß sie der Mutter vergessen/ alsdann                      seynd sie sehr ungedultig/ dann gibt man ihnen ein wenig Schrot oder Haber /                      unter den Hexel/ und gar gut Hew/ und so man ihnen wol abwartet/ so werden                      fein junge Roß darauß/ aber lauter Haber muß man ihnen nicht geben.</p>
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[46/0053] Mann es ins 10. oder 11. Jahr gehet/ so ist es nicht mehr zu erkennen/ und ist der Kern in beeden Zähnen hinweg. Um Michaeli ist die beste Zeit Pferdt zu kauffen/ dann um selbige Zeit verkaufft jeder gern Pferde/ auf daß er sie nicht darff außwintern. Das II. Capitel. Von der Pferd-Zucht. SO einer die gute Gelegenheit der Weyde oder Hüte hat/ ist es das beste/ daß einer selber eine Stute halte/ und ihme selbsten gute Roß nach seinem gefallen aufziehe/ so darff er sich nicht beförchten/ daß Er im Roßtauschen überfortheilet werde/ so halte dir etliche schöne Wilden/ davon du dir Falchen ziehen kanst/ und so wohl eigenen Nutzen mit schaffen kan/ als auch zu verkauffen/ verschaffe dir einen guten Hengst/ der guter Art ist/ demselben thu wol warten/ auf daß er fein starck/ wacker/ munter und schön werde / halte dabey 2. oder 3. Wilde/ wann etwan ein Roß abgienge den Mangel mit jungen Roß ersetzen kan/ dann ein Haußhalter muß immer jung Viehe beym alten mit aufziehen/ wann ein Hengst 3. oder 4. Jahr alt ist/ so kan man schon sie zum Rossen gebrauchen/ wer gute Wilden haben will/ muß sie nicht viel ziehen lassen/ sonderlich wann sie tragig seyn/ die gute Wilden/ die alle Jahr einmal Jungen/ seynd gut/ die aber ein oder 2. Jahr überschreiten/ seynd nicht viel Nutz/ dann sie seynd nicht viel gut zur Zucht/ nach 14. oder 15. Jahren bringen sie nicht viel gute Füllen mehr. Die jungen Füllen laßt man gemeiniglich saugen/ biß auf Michaeli/ drey oder 4. Tag hernacher/ oder wann sie etwas spat geworffen seyn/ biß nach Martini/ darnach muß man sie alleine in ein Stallstellen/ etwan 14. Tage biß sie der Mutter vergessen/ alsdann seynd sie sehr ungedultig/ dann gibt man ihnen ein wenig Schrot oder Haber / unter den Hexel/ und gar gut Hew/ und so man ihnen wol abwartet/ so werden fein junge Roß darauß/ aber lauter Haber muß man ihnen nicht geben.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/53>, abgerufen am 21.11.2024.