[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. vnsere heßlichkeit sehen vnd erkennen können/wie weit wir noch von der volkommenheit sein. Der dritt Spiegel ist das gewissen/ je mehr Der viert ist der Spiegel aller Creatu- Der fünfft ist der Spiegel der Engeln von Der sechst Spiegel ist Gott selbst/ in des- Be-
Hirnſchleiffer. vnſere heßlichkeit ſehen vnd erkennen koͤnnen/wie weit wir noch von der volkom̃enheit ſein. Der dritt Spiegel iſt das gewiſſen/ je mehr Der viert iſt der Spiegel aller Creatu- Der fuͤnfft iſt der Spiegel der Engeln von Der ſechſt Spiegel iſt Gott ſelbſt/ in deſ- Be-
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Hirnſchleiffer.
vnſere heßlichkeit ſehen vnd erkennen koͤnnen/
wie weit wir noch von der volkom̃enheit ſein.
Der dritt Spiegel iſt das gewiſſen/ je mehr
nun diſer Spiegel deß gewiſſens poliert vnd
gerainigt wird/ vermittelſt deß H. lebens/ vm̃
ſo vil deſto heller vnd klarer ſihet vnd erkennet
der Menſch was er ſehen vnd erkennen ſoll.
Der viert iſt der Spiegel aller Creatu-
ren/ in denen wir/ als in einem Spiegel den
Erſchaffer erkennen/ nemblich die macht deß
Vatters/ die Weißheit deß Sohns/ vnnd die
Guͤtigkeit deß H. Geiſtes.
Der fuͤnfft iſt der Spiegel der Engeln von
wegen der natuͤrlichen rainigkeit: In diſem
Spiegel ſollẽ ſich die jenigen beſchawen/ wel-
che zum volkom̃nen leben/ vñ ainsmals in die
Geſellſchafft der Engeln begerẽ zugelangen.
Der ſechſt Spiegel iſt Gott ſelbſt/ in deſ-
ſen anſchawung die Heiligen im Him̃el ſich
vnnd alles ſehen/ Von diſem Spiegel ſagt
Dionyſius: Gott iſt ein freywilliger Spie-
gel/ der ſich einem jeden erzaiget nach not-
turfft ſeiner verdienſten/ derwegen ſehen die
verworffenen jhne als einen zornigen/ die
außerwoͤhlten aber/ als einen guͤtigen.
Be-
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