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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
der H. Petrus in der 1. Petri am 3. Capittel:
Heiliget den HErrn Christum in ewren
Hertzen.
Alsdann aber heiligen wir
CHRISTVM in vnsern Hertzen/ wann
wir heilig seyn vnd vns dermassen verhalten/
daß jederman erkennen könne/ Christus seye in
vnsern gemütern: Dann seynd deine Werck
vnd sitten nit heilig vnd ehrlich/ so sage vnd
berühme dich nur nicht/ daß Christus in dir
wohne/ dann du thettest jhm vnrecht vnd ein
grosse schmach an/ woferrn du sagen woltest
Christi wohnung were in einem vnrainen
stinckenden gemüt/ Dann was hat die Ge-
rechtigkeit zuschaffen mit der Vngerechtig-
keit: was hat das Liecht für ein gemeinschafft
mit der Finsternuß/ was CHRistus mit dem
Belial? Dein lasterhafftiges Leben gibt zu-
erkennen/ daß nit Christus/ sonder Belial in
deinem gemüt seye. Villeicht gibt eben dises
dise Figur zuerkennen/ in deme nemblich der
Mann in dem Spiegel einen Narren/ nemb-
lich den Teuffel (welcher der allererst Narr
gewest/ vnnd noch täglich vil Narr machet)
sihet: Einmals brachte einer dem HErrn
Christo einen besessnen für/ vnd sprach: Marc.

am
G 5

Hirnſchleiffer.
der H. Petrus in der 1. Petri am 3. Capittel:
Heiliget den HErꝛn Chriſtum in ewren
Hertzen.
Alsdann aber heiligen wir
CHRISTVM in vnſern Hertzen/ wann
wir heilig ſeyn vnd vns dermaſſen verhalten/
daß jederman erkennen koͤñe/ Chriſtus ſeye in
vnſern gemuͤtern: Dann ſeynd deine Werck
vnd ſitten nit heilig vnd ehrlich/ ſo ſage vnd
beruͤhme dich nur nicht/ daß Chriſtus in dir
wohne/ dann du thetteſt jhm vnrecht vnd ein
groſſe ſchmach an/ woferꝛn du ſagen wolteſt
Chriſti wohnung were in einem vnrainen
ſtinckenden gemuͤt/ Dann was hat die Ge-
rechtigkeit zuſchaffen mit der Vngerechtig-
keit: was hat das Liecht fuͤr ein gemeinſchafft
mit der Finſternuß/ was CHRiſtus mit dem
Belial? Dein laſterhafftiges Leben gibt zu-
erkennen/ daß nit Chriſtus/ ſonder Belial in
deinem gemuͤt ſeye. Villeicht gibt eben diſes
diſe Figur zuerkennen/ in deme nemblich der
Mann in dem Spiegel einen Narꝛen/ nemb-
lich den Teuffel (welcher der allererſt Narꝛ
geweſt/ vnnd noch taͤglich vil Narꝛ machet)
ſihet: Einmals brachte einer dem HErꝛn
Chriſto einen beſeſſnen fuͤr/ vnd ſprach: Marc.

am
G 5
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[105/0121] Hirnſchleiffer. der H. Petrus in der 1. Petri am 3. Capittel: Heiliget den HErꝛn Chriſtum in ewren Hertzen. Alsdann aber heiligen wir CHRISTVM in vnſern Hertzen/ wann wir heilig ſeyn vnd vns dermaſſen verhalten/ daß jederman erkennen koͤñe/ Chriſtus ſeye in vnſern gemuͤtern: Dann ſeynd deine Werck vnd ſitten nit heilig vnd ehrlich/ ſo ſage vnd beruͤhme dich nur nicht/ daß Chriſtus in dir wohne/ dann du thetteſt jhm vnrecht vnd ein groſſe ſchmach an/ woferꝛn du ſagen wolteſt Chriſti wohnung were in einem vnrainen ſtinckenden gemuͤt/ Dann was hat die Ge- rechtigkeit zuſchaffen mit der Vngerechtig- keit: was hat das Liecht fuͤr ein gemeinſchafft mit der Finſternuß/ was CHRiſtus mit dem Belial? Dein laſterhafftiges Leben gibt zu- erkennen/ daß nit Chriſtus/ ſonder Belial in deinem gemuͤt ſeye. Villeicht gibt eben diſes diſe Figur zuerkennen/ in deme nemblich der Mann in dem Spiegel einen Narꝛen/ nemb- lich den Teuffel (welcher der allererſt Narꝛ geweſt/ vnnd noch taͤglich vil Narꝛ machet) ſihet: Einmals brachte einer dem HErꝛn Chriſto einen beſeſſnen fuͤr/ vnd ſprach: Marc. am G 5

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/121>, abgerufen am 24.11.2024.