[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. Dann vbel vnd erbärmlich gehets bißweilnzu/ wann die Eltern das Regiment jhren Kin- dern vbergeben/ jhnen in die Händ sehen vnd jhrer gnad leben müssen. Der ander verstand der wort/ rem tuam Zum dritten wird durchs rem tuam cu- ten L 2
Hirnſchleiffer. Dann vbel vnd erbaͤrmlich gehets bißweilnzu/ wann die Eltern das Regiment jhren Kin- dern vbergeben/ jhnen in die Haͤnd ſehen vnd jhrer gnad leben muͤſſen. Der ander verſtand der wort/ rem tuam Zum dritten wird durchs rem tuam cu- ten L 2
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Hirnſchleiffer.
Dann vbel vnd erbaͤrmlich gehets bißweiln
zu/ wann die Eltern das Regiment jhren Kin-
dern vbergeben/ jhnen in die Haͤnd ſehen vnd
jhrer gnad leben muͤſſen.
Der ander verſtand der wort/ rem tuam
cuſtodi, iſt/ daß wir vnſern Leib fleiſſig ver-
wahren/ vnſere Geſundheit erhalten vnd vns
vor allem deme/ was vns am Leib ſchedlich
ſeyn mag/ verhuͤten ſollen/ nemblich vor dem
Fraß/ vor der Gailheit vnnd vor der Traͤg-
heit/ Faulkeit oder Müſſiggang. Dann auß
dem Fraß/ Voͤllerey vnd Vnkeuſcheit erfol-
gen allerley Kranckheiten vnd abkuͤrtzung deß
Lebens. Auß der Faulkeit vnd Müſſiggang
ebenmeſſig alles vbel/ dann wie das Eiſen/
wann es nit geuͤbt vnd gebraucht wird/ ver-
roſtet vnnd verdirbt/ alſo/ wann der Menſch
faullentzet vmbgehet/ vnnd jmmerdar im Lu-
der ligt/ ſo wird er letſtlichen ein Sclaue der
Laſter vnd ein Leibeigner deß Teuffels.
Zum dritten wird durchs rem tuam cu-
ſtodi oder bewahre dein Gut/ bedeut/ daß
wir vnſer aller koͤſtlichſtes Gut/ nemblich die
Seel fleiſſig verwahren ſollen/ dann die Seel
iſt ein Goͤttliches ding/ vñ begreifft vil geſtal-
ten
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