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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

Augen herein gehen/ dann der weise Mann
sagt in seinem 26. cap. Die vnuerschambt-
heit eines Weibs ist ein zeichen jhrer vn-
keuschheit: Vnd selten wird die keuschheit
erhalten/ wo frechheit vnd vnuerschambtheit
das fändl tregt. Wie auch ein niderhangen-
des Veihle vil schöner scheinet/ als welche
vber sich stehet/ Also ist die geschemigkeit ein
sonderbare zier an den Jungfrawen/ vermög
der wort Eccles: am 7. Cap. Die schamheit
ist vber alles Goldt.

Die dritte Blum soll seyn ein Sonnen-
blum deß fleisses/ das ist/ die Jungfraw
Braut soll heußlich/ fleissig/ embsig vnd ar-
beitsam seyn/ damit von jhr gesagt werde/
was der weise Mann in seinen Sprüchen am
letsten Cap. sagt: Sie hat jhr Brot nit im
müssiggang gessen.

Die vierte heist ameria der zucht/ in sit-
ten vnnd geberden/ dann wie dise Blum im
Hauß vnd zu Winterszeiten wächst/ also soll
ein Jungfraw gern inheimisch vnd nit auß hai-
misch oder ein Gassenfahrerin seyn/ dann die
Jungfrawschafft ist ein Schatz/ der [i]n Acker
deß Leibs gelegt wird/ vnnd muß fleissig ver-

bor-

Hirnſchleiffer.

Augen herein gehen/ dann der weiſe Mann
ſagt in ſeinem 26. cap. Die vnuerſchambt-
heit eines Weibs iſt ein zeichen jhrer vn-
keuſchheit: Vnd ſelten wird die keuſchheit
erhalten/ wo frechheit vnd vnuerſchambtheit
das faͤndl tregt. Wie auch ein niderhangen-
des Veihle vil ſchoͤner ſcheinet/ als welche
vber ſich ſtehet/ Alſo iſt die geſchemigkeit ein
ſonderbare zier an den Jungfrawen/ vermoͤg
der wort Eccleſ: am 7. Cap. Die ſchamheit
iſt vber alles Goldt.

Die dritte Blum ſoll ſeyn ein Sonnen-
blum deß fleiſſes/ das iſt/ die Jungfraw
Braut ſoll heußlich/ fleiſſig/ embſig vnd ar-
beitſam ſeyn/ damit von jhr geſagt werde/
was der weiſe Mann in ſeinen Spruͤchen am
letſten Cap. ſagt: Sie hat jhr Brot nit im
muͤſſiggang geſſen.

Die vierte heiſt ameria der zucht/ in ſit-
ten vnnd geberden/ dann wie diſe Blum im
Hauß vnd zu Winterszeiten waͤchſt/ alſo ſoll
ein Jungfraw gern inheimiſch vñ nit auß hai-
miſch oder ein Gaſſenfahrerin ſeyn/ dann die
Jungfrawſchafft iſt ein Schatz/ der [i]n Acker
deß Leibs gelegt wird/ vnnd muß fleiſſig ver-

bor-

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[204/0220] Hirnſchleiffer. Augen herein gehen/ dann der weiſe Mann ſagt in ſeinem 26. cap. Die vnuerſchambt- heit eines Weibs iſt ein zeichen jhrer vn- keuſchheit: Vnd ſelten wird die keuſchheit erhalten/ wo frechheit vnd vnuerſchambtheit das faͤndl tregt. Wie auch ein niderhangen- des Veihle vil ſchoͤner ſcheinet/ als welche vber ſich ſtehet/ Alſo iſt die geſchemigkeit ein ſonderbare zier an den Jungfrawen/ vermoͤg der wort Eccleſ: am 7. Cap. Die ſchamheit iſt vber alles Goldt. Die dritte Blum ſoll ſeyn ein Sonnen- blum deß fleiſſes/ das iſt/ die Jungfraw Braut ſoll heußlich/ fleiſſig/ embſig vnd ar- beitſam ſeyn/ damit von jhr geſagt werde/ was der weiſe Mann in ſeinen Spruͤchen am letſten Cap. ſagt: Sie hat jhr Brot nit im muͤſſiggang geſſen. Die vierte heiſt ameria der zucht/ in ſit- ten vnnd geberden/ dann wie diſe Blum im Hauß vnd zu Winterszeiten waͤchſt/ alſo ſoll ein Jungfraw gern inheimiſch vñ nit auß hai- miſch oder ein Gaſſenfahrerin ſeyn/ dann die Jungfrawſchafft iſt ein Schatz/ der in Acker deß Leibs gelegt wird/ vnnd muß fleiſſig ver- bor-

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/220>, abgerufen am 24.11.2024.

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