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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
seyn/ keins wegs aber stützig/ eigensinnig/ vn-
willig vnnd widersetzig seyn/ dann darauß
wird ein böse vnd vnglückselige Ehe.

Die sibende vnd letzte Blum im Jungfräw-
lichen krantz soll seyn die rote Roß der Gotts-
forcht vnd andacht/ dann wie die Altär mit ro-
ten Rosen geziert werden/ also werden der
Jungfrawen Hertzen geziert mit der Gotts-
forcht/ vnd wie jene fünff weise Jungfrawen
gelobt wurden/ weil jhre Amplen angefüllt
waren mit dem Oel der andacht vnd feur der
Lieb/ hingegen wurden die andern fünff när-
rische veracht/ weil jhre Amplen mit keinem
dergleichen Oel versehen waren: vnglückselig
seynd auch die jenige/ welche an jhrem Jung-
frawkräntzel schwer tragen/ oder es verzet-
ten/ derwegen geberen sie bißweiln bald nach d'
hochzeit/ vnd nit destoweniger dörffensie frecher
vnd vnuerschammter weiß/ baarkopffet gen Kir-
chen gehen/ vnd mit den Jungfrawkrantz brangen:
ob schon aber sie d' zeitlichen straff entgehen/ so
entgehen sie doch nit der ewigen/ dann der Teu-
fel erhitzet sie in den flammen der schnöden Lieb
allhie zeitlich/ damit er sie hernacher in der
höllischen flammen desto hitziger pei-
nigen möge ewiglich.

Ein

Hirnſchleiffer.
ſeyn/ keins wegs aber ſtützig/ eigenſinnig/ vn-
willig vnnd widerſetzig ſeyn/ dann darauß
wird ein boͤſe vnd vngluͤckſelige Ehe.

Die ſibende vnd letzte Blum im Jungfraͤw-
lichen krantz ſoll ſeyn die rote Roß der Gotts-
forcht vnd andacht/ dañ wie die Altaͤr mit ro-
ten Roſen geziert werden/ alſo werden der
Jungfrawen Hertzen geziert mit der Gotts-
forcht/ vnd wie jene fuͤnff weiſe Jungfrawen
gelobt wurden/ weil jhre Amplen angefuͤllt
waren mit dem Oel der andacht vnd feur der
Lieb/ hingegen wurden die andern fuͤnff naͤr-
riſche veracht/ weil jhre Amplen mit keinem
dergleichẽ Oel verſehen waren: vngluͤckſelig
ſeynd auch die jenige/ welche an jhrem Jung-
frawkraͤntzel ſchwer tragen/ oder es verzet-
ten/ derwegen geberẽ ſie bißweiln bald nach d’
hochzeit/ vñ nit deſtoweniger doͤrffẽſie frecher
vñ vnuerſcham̃ter weiß/ baarkopffet gen Kir-
chen gehẽ/ vñ mit dẽ Jungfrawkrantz brangẽ:
ob ſchon aber ſie d’ zeitlichen ſtraff entgehẽ/ ſo
entgehen ſie doch nit der ewigen/ dañ der Teu-
fel erhitzet ſie in den flam̃en der ſchnoͤden Lieb
allhie zeitlich/ damit er ſie hernacher in der
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nigen moͤge ewiglich.

Ein
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[206/0222] Hirnſchleiffer. ſeyn/ keins wegs aber ſtützig/ eigenſinnig/ vn- willig vnnd widerſetzig ſeyn/ dann darauß wird ein boͤſe vnd vngluͤckſelige Ehe. Die ſibende vnd letzte Blum im Jungfraͤw- lichen krantz ſoll ſeyn die rote Roß der Gotts- forcht vnd andacht/ dañ wie die Altaͤr mit ro- ten Roſen geziert werden/ alſo werden der Jungfrawen Hertzen geziert mit der Gotts- forcht/ vnd wie jene fuͤnff weiſe Jungfrawen gelobt wurden/ weil jhre Amplen angefuͤllt waren mit dem Oel der andacht vnd feur der Lieb/ hingegen wurden die andern fuͤnff naͤr- riſche veracht/ weil jhre Amplen mit keinem dergleichẽ Oel verſehen waren: vngluͤckſelig ſeynd auch die jenige/ welche an jhrem Jung- frawkraͤntzel ſchwer tragen/ oder es verzet- ten/ derwegen geberẽ ſie bißweiln bald nach d’ hochzeit/ vñ nit deſtoweniger doͤrffẽſie frecher vñ vnuerſcham̃ter weiß/ baarkopffet gen Kir- chen gehẽ/ vñ mit dẽ Jungfrawkrantz brangẽ: ob ſchon aber ſie d’ zeitlichen ſtraff entgehẽ/ ſo entgehen ſie doch nit der ewigen/ dañ der Teu- fel erhitzet ſie in den flam̃en der ſchnoͤden Lieb allhie zeitlich/ damit er ſie hernacher in der hoͤlliſchen flam̃en deſto hitziger pei- nigen moͤge ewiglich. Ein

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/222>, abgerufen am 24.11.2024.