[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

klang/ thon vnd melod[e]y der herrlichenmusi-
talischen Instrumenten verachtet/ vnd sich
hergegen im Thon einer armseligen verächt-
lichen Sackpf[ei]ffen verliebet vnd erlustiget:
Aber ein noch vi[l g]rössere torheit ists/ wann
einer die liebliche [stimm] vnd melodey deß Gött-
lichen worts verachtet/ vnd sich von der stimm
vnd gesang deß verführischen Sathans vnd der
Welt erlustiget vnd erfrewet/ Vnangesehen
der so gar vilen vnd grossen nutzbarkeiten/ die
vns auß der anhörung deß Göttlichen worts
erfolgen/ dann erstlich werden wir dardurch
von sünden gerainigt/ dann Gottes wort ist
gleichsam ein Spiegel/ darinn wir vnsere vn-
sauberkeiten/ gebrechen vnd mengel sehen vnd
warnemmen können/ daher können wir vnse-
re mengel desto besser corrigiren vnd verbes-
sen. Am andern werden wir dardurch im
guten vnderwiesen/ damit wir das böse flie-
hen/ das gute wircken/ das beste dem guten
fürziehen vnd Gott erkennen mögen. In sol-
chem werden wir von den Vnglaubigen vnd
Heiden vnderschiden/ Dann woferrn Gottes
wort nicht were/ so wurden wir vmb sein lieb/
barmhertzigkeit vnd gütigkeit nichts wissen:

Wir

Hirnſchleiffer.

klang/ thon vnd melod[e]y der herꝛlichenmuſi-
taliſchen Inſtrumenten verachtet/ vnd ſich
hergegen im Thon einer armſeligen veraͤcht-
lichen Sackpf[ei]ffen verliebet vnd erluſtiget:
Aber ein noch vi[l g]roͤſſere toꝛheit iſts/ wann
einer die liebliche [ſtim̃] vnd melodey deß Goͤtt-
lichen woꝛts verachtet/ vnd ſich von der ſtim̃
vñ geſang deß verfuͤhriſchẽ Sathans vñ der
Welt erluſtiget vnd erfrewet/ Vnangeſehen
der ſo gar vilen vnd groſſen nutzbarkeiten/ die
vns auß der anhoͤꝛung deß Goͤttlichen woꝛts
erfolgen/ dann erſtlich werden wir dardurch
von ſuͤnden gerainigt/ dann Gottes woꝛt iſt
gleichſam ein Spiegel/ darinn wir vnſere vn-
ſauberkeiten/ gebrechen vnd mengel ſehen vnd
warnemmen koͤnnen/ daher koͤnnen wir vnſe-
re mengel deſto beſſer corrigiren vnd verbeſ-
ſen. Am andern werden wir dardurch im
guten vnderwieſen/ damit wir das boͤſe flie-
hen/ das gute wircken/ das beſte dem guten
fuͤrziehen vnd Gott erkennen moͤgen. In ſol-
chem werden wir von den Vnglaubigen vnd
Heiden vnderſchiden/ Dann woferꝛn Gottes
woꝛt nicht were/ ſo wurden wir vmb ſein lieb/
barmhertzigkeit vnd guͤtigkeit nichts wiſſen:

Wir

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[535[534]/0550] Hirnſchleiffer. klang/ thon vnd melodey der herꝛlichenmuſi- taliſchen Inſtrumenten verachtet/ vnd ſich hergegen im Thon einer armſeligen veraͤcht- lichen Sackpfeiffen verliebet vnd erluſtiget: Aber ein noch vil groͤſſere toꝛheit iſts/ wann einer die liebliche ſtim̃ vnd melodey deß Goͤtt- lichen woꝛts verachtet/ vnd ſich von der ſtim̃ vñ geſang deß verfuͤhriſchẽ Sathans vñ der Welt erluſtiget vnd erfrewet/ Vnangeſehen der ſo gar vilen vnd groſſen nutzbarkeiten/ die vns auß der anhoͤꝛung deß Goͤttlichen woꝛts erfolgen/ dann erſtlich werden wir dardurch von ſuͤnden gerainigt/ dann Gottes woꝛt iſt gleichſam ein Spiegel/ darinn wir vnſere vn- ſauberkeiten/ gebrechen vnd mengel ſehen vnd warnemmen koͤnnen/ daher koͤnnen wir vnſe- re mengel deſto beſſer corrigiren vnd verbeſ- ſen. Am andern werden wir dardurch im guten vnderwieſen/ damit wir das boͤſe flie- hen/ das gute wircken/ das beſte dem guten fuͤrziehen vnd Gott erkennen moͤgen. In ſol- chem werden wir von den Vnglaubigen vnd Heiden vnderſchiden/ Dann woferꝛn Gottes woꝛt nicht were/ ſo wurden wir vmb ſein lieb/ barmhertzigkeit vnd guͤtigkeit nichts wiſſen: Wir

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 535[534]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/550>, abgerufen am 22.11.2024.

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