[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. arm/ daß er der Sawkleiben nit gnug zuessenvberkommen kondte/ dises Fewr stürtzt die Seelen in die Höll vnnd wirfft den Leib ins spital. Plutarchus schreibt/ es seye nirgents GOtt
Hirnſchleiffer. arm/ daß er der Sawkleiben nit gnug zueſſenvberkommen kondte/ diſes Fewr ſtuͤrtzt die Seelen in die Hoͤll vnnd wirfft den Leib ins ſpital. Plutarchus ſchreibt/ es ſeye nirgents GOtt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0596" n="581[580]"/><fw place="top" type="header">Hirnſchleiffer.</fw><lb/> arm/ daß er der Sawkleiben nit gnug zueſſen<lb/> vberkommen kondte/ diſes Fewr ſtuͤrtzt die<lb/> Seelen in die Hoͤll vnnd wirfft den Leib ins<lb/> ſpital.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Plutarchus</hi> ſchreibt/ es ſeye nirgents<lb/> anderſtwo als zu Rom in der <hi rendition="#aq">Veneris</hi><lb/> Tempel die todtenleilacher feil geweſen/ vnd<lb/> ob ſchon vil gaſſen zu Rom waren/ in denen<lb/> allerhand zeug vnd Leinwat verkaufft ward/<lb/> ſo fand man doch die todtenleilacher nirgents<lb/> anderſtwo/ als eben in der Kirchen <hi rendition="#aq">Veneris,</hi><lb/> zur anzaig/ daß der jenig/ der zu der <hi rendition="#aq">Veneris</hi><lb/> Tempel Kirchfarten gehet/ nichts anders<lb/> kauffe/ als todenleilacher/ vnnd daß der<lb/> Menſch durch die bullerey dermaſſen arm<lb/> vnnd elend werde/ daß er in dem Spital oder<lb/> auff der Gaſſen ſtirbt vnd verdirbt. Weil dañ<lb/> diſes Fewr ſo gefehꝛlich vnnd ſchedlich iſt/ ſo<lb/> haben vor zeiten die Roͤmer das Veſtaliſche<lb/> Jungfrawen Cloſter gebawt/ darein begaben<lb/> ſich die jungen Maͤdlein/ die verlobten jhꝛe<lb/> keuſchheit vnd reinigkeit/ vnd verzehꝛten alſo<lb/> jhꝛleben. Keiner andern vrſachen halben ſeind<lb/> auch vnſere jetzige Stifft vnd Cloͤſter gebaut<lb/> woꝛden/ als/ damit die Oꝛdens Perſonen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">GOtt</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [581[580]/0596]
Hirnſchleiffer.
arm/ daß er der Sawkleiben nit gnug zueſſen
vberkommen kondte/ diſes Fewr ſtuͤrtzt die
Seelen in die Hoͤll vnnd wirfft den Leib ins
ſpital.
Plutarchus ſchreibt/ es ſeye nirgents
anderſtwo als zu Rom in der Veneris
Tempel die todtenleilacher feil geweſen/ vnd
ob ſchon vil gaſſen zu Rom waren/ in denen
allerhand zeug vnd Leinwat verkaufft ward/
ſo fand man doch die todtenleilacher nirgents
anderſtwo/ als eben in der Kirchen Veneris,
zur anzaig/ daß der jenig/ der zu der Veneris
Tempel Kirchfarten gehet/ nichts anders
kauffe/ als todenleilacher/ vnnd daß der
Menſch durch die bullerey dermaſſen arm
vnnd elend werde/ daß er in dem Spital oder
auff der Gaſſen ſtirbt vnd verdirbt. Weil dañ
diſes Fewr ſo gefehꝛlich vnnd ſchedlich iſt/ ſo
haben vor zeiten die Roͤmer das Veſtaliſche
Jungfrawen Cloſter gebawt/ darein begaben
ſich die jungen Maͤdlein/ die verlobten jhꝛe
keuſchheit vnd reinigkeit/ vnd verzehꝛten alſo
jhꝛleben. Keiner andern vrſachen halben ſeind
auch vnſere jetzige Stifft vnd Cloͤſter gebaut
woꝛden/ als/ damit die Oꝛdens Perſonen
GOtt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |