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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
les nur drey Buchstaben machten/ nemblich
Cor, vnd vermerckte/ daß jhme hierdurch zu-
uerstehen gegeben ward/ daß jhme sein freund
sein Hertz schickte/ vnd jhme sein affection vnd
Lieb presentirte. Eben dises müssen auch wir
gegen Gott thun/ vnd jhme vnser Hertz aller-
dings schencken/ Inmassen er selbst also be-
silcht vnd spricht: Diliges Dominum De-
um tuum ex toto corde tuo.
Wer nun di-
ses thut/ vnd Gott von gantzem seinen Her-
tzen liebet/ der verachtet alle zeitliche vnd welt-
liche ding.

Einsmals lude Philippus König in Ma-
cedonia
seine Philosophos zu gast/ vnd hielt
jhnen ein Frag für/ was doch das aller gröste
ding in der Welt were? Der eine antwortet/
der Berg Olympus wer das allergröste ding
in der Welt/ vnd vbertreffe alle andere Berg.
Der ander sagte/ das Wasser wer das aller-
gröste/ seytemal dasselbig das Fewr tempffe/
vnd mit seiner grösse den aller grösten theil der
Erden bedecke vnd einnemme. Der dritte sag-
te/ die Sonn were das allergröste/ vnd vber-
treffe in der grösse die Erde vnd das Wasser/
vnd erleuchtet baide mit seinen Stralen vnd

Liecht.

Hirnſchleiffer.
les nur drey Buchſtaben machten/ nemblich
Cor, vnd vermerckte/ daß jhme hierdurch zu-
uerſtehen gegeben ward/ daß jhme ſein freund
ſein Hertz ſchickte/ vnd jhme ſein affection vñ
Lieb pręſentirte. Eben diſes muͤſſen auch wir
gegen Gott thun/ vnd jhme vnſer Hertz aller-
dings ſchencken/ Inmaſſen er ſelbſt alſo be-
ſilcht vnd ſpricht: Diliges Dominum De-
um tuum ex toto corde tuo.
Wer nun di-
ſes thut/ vnd Gott von gantzem ſeinen Her-
tzen liebet/ der verachtet alle zeitliche vnd welt-
liche ding.

Einsmals lude Philippus Koͤnig in Ma-
cedonia
ſeine Philoſophos zu gaſt/ vnd hielt
jhnen ein Frag fuͤr/ was doch das aller groͤſte
ding in der Welt were? Der eine antwortet/
der Berg Olympus wer das allergroͤſte ding
in der Welt/ vnd vbertreffe alle andere Berg.
Der ander ſagte/ das Waſſer wer das aller-
groͤſte/ ſeytemal daſſelbig das Fewr tempffe/
vnd mit ſeiner gꝛoͤſſe den aller groͤſten theil der
Erden bedecke vnd einnemme. Der dritte ſag-
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[645[644]/0660] Hirnſchleiffer. les nur drey Buchſtaben machten/ nemblich Cor, vnd vermerckte/ daß jhme hierdurch zu- uerſtehen gegeben ward/ daß jhme ſein freund ſein Hertz ſchickte/ vnd jhme ſein affection vñ Lieb pręſentirte. Eben diſes muͤſſen auch wir gegen Gott thun/ vnd jhme vnſer Hertz aller- dings ſchencken/ Inmaſſen er ſelbſt alſo be- ſilcht vnd ſpricht: Diliges Dominum De- um tuum ex toto corde tuo. Wer nun di- ſes thut/ vnd Gott von gantzem ſeinen Her- tzen liebet/ der verachtet alle zeitliche vnd welt- liche ding. Einsmals lude Philippus Koͤnig in Ma- cedonia ſeine Philoſophos zu gaſt/ vnd hielt jhnen ein Frag fuͤr/ was doch das aller groͤſte ding in der Welt were? Der eine antwortet/ der Berg Olympus wer das allergroͤſte ding in der Welt/ vnd vbertreffe alle andere Berg. Der ander ſagte/ das Waſſer wer das aller- groͤſte/ ſeytemal daſſelbig das Fewr tempffe/ vnd mit ſeiner gꝛoͤſſe den aller groͤſten theil der Erden bedecke vnd einnemme. Der dritte ſag- te/ die Sonn were das allergroͤſte/ vnd vber- treffe in der groͤſſe die Erde vnd das Waſſer/ vnd erleuchtet baide mit ſeinen Stralen vnd Liecht.

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 645[644]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/660>, abgerufen am 22.11.2024.