Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. se jhne an den Soldaten/ der mich mit allemfleiß zu jhm geführt hatte. Der ward letztli- chen gezwungen den Zahnbrecher zu befridi- gen/ diser gestalt bin ich gleichwol vmb mei- nen bösen Zahn/ aber hergegen zu guten Kü- cheln kommen. Dises Possens lachte mein Herr Cardinal von Hertzen. Jn wehrender diser vnderredung kam mei- Letztli-
Der Landtſtoͤrtzer. ſe jhne an den Soldaten/ der mich mit allemfleiß zu jhm gefuͤhꝛt hatte. Der ward letztli- chen gezwungen den Zahnbrecher zu befridi- gen/ diſer geſtalt bin ich gleichwol vmb mei- nen boͤſen Zahn/ aber hergegen zu guten Kuͤ- cheln kommen. Diſes Poſſens lachte mein Herꝛ Cardinal von Hertzen. Jn wehꝛender diſer vnderꝛedung kam mei- Letztli-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0147" n="125"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> ſe jhne an den Soldaten/ der mich mit allem<lb/> fleiß zu jhm gefuͤhꝛt hatte. Der ward letztli-<lb/> chen gezwungen den Zahnbrecher zu befridi-<lb/> gen/ diſer geſtalt bin ich gleichwol vmb mei-<lb/> nen boͤſen Zahn/ aber hergegen zu guten Kuͤ-<lb/> cheln kommen. Diſes Poſſens lachte mein<lb/> Herꝛ Cardinal von Hertzen.</p><lb/> <p>Jn wehꝛender diſer vnderꝛedung kam mei-<lb/> nes Herꝛn Cardinals <hi rendition="#aq">Medicus</hi> darzu/ ſahe<lb/> mich vnnd meine kleine geſtallt an/ (dann ich<lb/> hatte kurtze Bein vnnd lange Finger) vnnd<lb/> ſprach: Guſmaͤndl du biſt artlich vnd poſſir-<lb/> lich/ ich glaub/ die Natur hab dich mit allem<lb/> fleiß ſo klein gemacht/ damit einer dich in ſack<lb/> oder Beutel ſchieben koͤnne/ vnd dich nit ver-<lb/> liere? Jch wil dich auch einmal in meinen<lb/> Sack ſchieben/ damit ich dich bey mir haben<lb/> moͤge: Darauff antwoꝛtete ich jhm geſchwind<lb/> vnnd ſprach: <hi rendition="#aq">O Domino Gerhardo,</hi> kaͤme<lb/> ich euch einmal in ewren Beutel/ ſo wuͤrdet<lb/> jhr mich nicht ſo bald wider herauß bringen.<lb/> Diſer <hi rendition="#aq">Medicus</hi> war auch zugleich ein <hi rendition="#aq">Aſtro-<lb/> logus,</hi> derwegen <hi rendition="#aq">diſcurrirte</hi> er mit meinem<lb/> Qerꝛn gar vil von den Him̃liſchen dingen:<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Letztli-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0147]
Der Landtſtoͤrtzer.
ſe jhne an den Soldaten/ der mich mit allem
fleiß zu jhm gefuͤhꝛt hatte. Der ward letztli-
chen gezwungen den Zahnbrecher zu befridi-
gen/ diſer geſtalt bin ich gleichwol vmb mei-
nen boͤſen Zahn/ aber hergegen zu guten Kuͤ-
cheln kommen. Diſes Poſſens lachte mein
Herꝛ Cardinal von Hertzen.
Jn wehꝛender diſer vnderꝛedung kam mei-
nes Herꝛn Cardinals Medicus darzu/ ſahe
mich vnnd meine kleine geſtallt an/ (dann ich
hatte kurtze Bein vnnd lange Finger) vnnd
ſprach: Guſmaͤndl du biſt artlich vnd poſſir-
lich/ ich glaub/ die Natur hab dich mit allem
fleiß ſo klein gemacht/ damit einer dich in ſack
oder Beutel ſchieben koͤnne/ vnd dich nit ver-
liere? Jch wil dich auch einmal in meinen
Sack ſchieben/ damit ich dich bey mir haben
moͤge: Darauff antwoꝛtete ich jhm geſchwind
vnnd ſprach: O Domino Gerhardo, kaͤme
ich euch einmal in ewren Beutel/ ſo wuͤrdet
jhr mich nicht ſo bald wider herauß bringen.
Diſer Medicus war auch zugleich ein Aſtro-
logus, derwegen diſcurrirte er mit meinem
Qerꝛn gar vil von den Him̃liſchen dingen:
Letztli-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |