Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.

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Der Landtstörtzer.

len das beste thun/ vnd Kuppel/ Huren vnnd
Teufels häuser vertretten: Dises sehen vnnd
anschawen wehrte so lang/ biß letztlichen mein
Vatter ein feine erbare Fraw antraff/ die sich
für ein Kuplerin gebrauchen ließ/ vnd meiner
Mutter ein holdseligs Brieffel/ welches jhr
mein Vatter geschriben/ vberantwortete/
vnnd benebens gute mündtliche officia prae-
stirte. Weil dann der Ordens Ritter nun-
mehr alt vnd jmmerdar kranck war/ so vber-
kam mein Mutter ein vil bessers gefallen an
meinem Vatter/ der noch ein junger/ frischer
vnd starcker Mann war/ derwegen entschlosse
sie sich gleichwol/ jhren alten Herrn zuvertau-
schen vnd zuverlassen/ aber doch wolte sie auch
die gute bey jhm habende gelegenheit vnd stat-
liche vnderhaltung nit gern verlassen/ derwe-
gen suchte sie ein mittel ausserhalb Hauses/ zu
meinem Vatter zukommen/ vnnd stellte sich/
als wolte sie ein Kirchfarth nah bey meines
Vatters Hof Alfarche verrichten: Wie
nun sie sampt jhrem Herrn auffm Weg/ vnd
nicht weit von Alfarche war/ fing sie vnuer-
sehens an/ sich vber jhren Magenwehthumb

Der Landtſtoͤrtzer.

len das beſte thun/ vnd Kuppel/ Huren vnnd
Teufels haͤuſer vertretten: Diſes ſehen vnnd
anſchawen wehꝛte ſo lang/ biß letztlichen mein
Vatter ein feine erbare Fraw antraff/ die ſich
fuͤr ein Kuplerin gebrauchen ließ/ vnd meiner
Mutter ein holdſeligs Brieffel/ welches jhr
mein Vatter geſchriben/ vberantwortete/
vnnd benebens gute muͤndtliche officia præ-
ſtirte. Weil dann der Ordens Ritter nun-
mehr alt vnd jmmerdar kranck war/ ſo vber-
kam mein Mutter ein vil beſſers gefallen an
meinem Vatter/ der noch ein junger/ friſcher
vnd ſtarcker Mann war/ derwegen entſchloſſe
ſie ſich gleichwol/ jhren alten Herꝛn zuvertau-
ſchen vñ zuverlaſſen/ aber doch wolte ſie auch
die gute bey jhm habende gelegenheit vnd ſtat-
liche vnderhaltung nit gern verlaſſen/ derwe-
gen ſuchte ſie ein mittel auſſerhalb Hauſes/ zu
meinem Vatter zukommen/ vnnd ſtellte ſich/
als wolte ſie ein Kirchfarth nah bey meines
Vatters Hof Alfarche verꝛichten: Wie
nun ſie ſampt jhrem Herꝛn auffm Weg/ vnd
nicht weit von Alfarche war/ fing ſie vnuer-
ſehens an/ ſich vber jhren Magenwehthumb

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[15/0037] Der Landtſtoͤrtzer. len das beſte thun/ vnd Kuppel/ Huren vnnd Teufels haͤuſer vertretten: Diſes ſehen vnnd anſchawen wehꝛte ſo lang/ biß letztlichen mein Vatter ein feine erbare Fraw antraff/ die ſich fuͤr ein Kuplerin gebrauchen ließ/ vnd meiner Mutter ein holdſeligs Brieffel/ welches jhr mein Vatter geſchriben/ vberantwortete/ vnnd benebens gute muͤndtliche officia præ- ſtirte. Weil dann der Ordens Ritter nun- mehr alt vnd jmmerdar kranck war/ ſo vber- kam mein Mutter ein vil beſſers gefallen an meinem Vatter/ der noch ein junger/ friſcher vnd ſtarcker Mann war/ derwegen entſchloſſe ſie ſich gleichwol/ jhren alten Herꝛn zuvertau- ſchen vñ zuverlaſſen/ aber doch wolte ſie auch die gute bey jhm habende gelegenheit vnd ſtat- liche vnderhaltung nit gern verlaſſen/ derwe- gen ſuchte ſie ein mittel auſſerhalb Hauſes/ zu meinem Vatter zukommen/ vnnd ſtellte ſich/ als wolte ſie ein Kirchfarth nah bey meines Vatters Hof Alfarche verꝛichten: Wie nun ſie ſampt jhrem Herꝛn auffm Weg/ vnd nicht weit von Alfarche war/ fing ſie vnuer- ſehens an/ ſich vber jhren Magenwehthumb zu

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Zitationshilfe:	Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_landtstoertzer01_1615/37>, abgerufen am 23.11.2024.

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