Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. gnedige hülff vnnd befürderung: Die wardmir alsbald verwilligt vnd die sach dahin ge- richtet/ daß der heurat seinen wircklichen fort- gang gewann/ da fing ich erst an/ mich statt- lich zu halten/ vnnd mit Schanckungen vnnd verehrungen sehen zu lassen/ dardurch gewann ich jedermans gunst vnd einen guten Namen bey allermennigklichen: Vnsere Hochzeit ward gehalten vnnd zwar dermassen stattlich vnnd prächtigklich/ daß es für einen Grafen gnug gewest were. Nit allein verdistillirte ich hierunder mein zu Bononia taliter quali- ter erobertes Goldt vnnd Kleynodien/ sonder machte auch bey den Kramern vnnd sonsten hin vnd wider starcke schulden. Nach der Hochzeit hatte ich mit meiner dem- C c 4
Der Landtſtoͤrtzer. gnedige huͤlff vnnd befuͤrderung: Die wardmir alsbald verwilligt vnd die ſach dahin ge- richtet/ daß der heurat ſeinen wircklichen fort- gang gewann/ da fing ich erſt an/ mich ſtatt- lich zu halten/ vnnd mit Schanckungen vnnd verehrungen ſehen zu laſſen/ dardurch gewañ ich jedermans gunſt vnd einen guten Namen bey allermennigklichen: Vnſere Hochzeit ward gehalten vnnd zwar dermaſſen ſtattlich vnnd praͤchtigklich/ daß es fuͤr einen Grafen gnug geweſt were. Nit allein verdiſtillirte ich hierunder mein zu Bononia taliter quali- ter erobertes Goldt vnnd Kleynodien/ ſonder machte auch bey den Kramern vnnd ſonſten hin vnd wider ſtarcke ſchulden. Nach der Hochzeit hatte ich mit meiner dem- C c 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0429" n="407"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> gnedige huͤlff vnnd befuͤrderung: Die ward<lb/> mir alsbald verwilligt vnd die ſach dahin ge-<lb/> richtet/ daß der heurat ſeinen wircklichen fort-<lb/> gang gewann/ da fing ich erſt an/ mich ſtatt-<lb/> lich zu halten/ vnnd mit Schanckungen vnnd<lb/> verehrungen ſehen zu laſſen/ dardurch gewañ<lb/> ich jedermans gunſt vnd einen guten Namen<lb/> bey allermennigklichen: Vnſere Hochzeit<lb/> ward gehalten vnnd zwar dermaſſen ſtattlich<lb/> vnnd praͤchtigklich/ daß es fuͤr einen Grafen<lb/> gnug geweſt were. Nit allein verdiſtillirte ich<lb/> hierunder mein zu <hi rendition="#aq">Bononia taliter quali-<lb/> ter</hi> erobertes Goldt vnnd Kleynodien/ ſonder<lb/> machte auch bey den Kramern vnnd ſonſten<lb/> hin vnd wider ſtarcke ſchulden.</p><lb/> <p>Nach der Hochzeit hatte ich mit meiner<lb/> ſchoͤnen jungen vnnd reichen Frawen einen<lb/> guten muth/ vnnd war nit mit deme zu friden/<lb/> daß wir ein ſehꝛ ſchoͤnes vñ adeliches Schloß<lb/> herauß auffm Landt/ vnnd ein wol außtraͤg-<lb/> lichs jaͤhꝛlichs einkommen hatten/ ſonder wir<lb/> kaufften auch ein ſonderbares ſchoͤnes Hauß<lb/> in der Statt Turin/ zohen alſo mit einan-<lb/> der ab vnnd zu/ bancketirten/ ſchlemmeten vnd<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c 4</fw><fw place="bottom" type="catch">dem-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [407/0429]
Der Landtſtoͤrtzer.
gnedige huͤlff vnnd befuͤrderung: Die ward
mir alsbald verwilligt vnd die ſach dahin ge-
richtet/ daß der heurat ſeinen wircklichen fort-
gang gewann/ da fing ich erſt an/ mich ſtatt-
lich zu halten/ vnnd mit Schanckungen vnnd
verehrungen ſehen zu laſſen/ dardurch gewañ
ich jedermans gunſt vnd einen guten Namen
bey allermennigklichen: Vnſere Hochzeit
ward gehalten vnnd zwar dermaſſen ſtattlich
vnnd praͤchtigklich/ daß es fuͤr einen Grafen
gnug geweſt were. Nit allein verdiſtillirte ich
hierunder mein zu Bononia taliter quali-
ter erobertes Goldt vnnd Kleynodien/ ſonder
machte auch bey den Kramern vnnd ſonſten
hin vnd wider ſtarcke ſchulden.
Nach der Hochzeit hatte ich mit meiner
ſchoͤnen jungen vnnd reichen Frawen einen
guten muth/ vnnd war nit mit deme zu friden/
daß wir ein ſehꝛ ſchoͤnes vñ adeliches Schloß
herauß auffm Landt/ vnnd ein wol außtraͤg-
lichs jaͤhꝛlichs einkommen hatten/ ſonder wir
kaufften auch ein ſonderbares ſchoͤnes Hauß
in der Statt Turin/ zohen alſo mit einan-
der ab vnnd zu/ bancketirten/ ſchlemmeten vnd
dem-
C c 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |