Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. tert werden. Es wirdt auch mancher Gottlo-ser vnd verführter Mensch durch dergleichen Schawspil (darinn entweder die belohnung der frommen/ vnnd die erschröckliche straff der Gottlosen vor Augen gestellt wirdt) bewegt sich zubekehren vnd ein Gottseligers Leben an sich zunemmen. Hergegen find man andere Comedianten/ Einsmals fragte ich im Comedispil disen wohnen
Der Landtſtoͤrtzer. tert werden. Es wirdt auch mancher Gottlo-ſer vnd verfuͤhrter Menſch durch dergleichen Schawſpil (darinn entweder die belohnung der frommen/ vnnd die erſchroͤckliche ſtraff der Gottloſen voꝛ Augen geſtellt wirdt) bewegt ſich zubekehꝛen vnd ein Gottſeligers Leben an ſich zunemmen. Hergegen find man andere Comedianten/ Einsmals fragte ich im Comediſpil diſen wohnen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0476" n="454"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> tert werden. Es wirdt auch mancher Gottlo-<lb/> ſer vnd verfuͤhrter Menſch durch dergleichen<lb/> Schawſpil (darinn entweder die belohnung<lb/> der frommen/ vnnd die erſchroͤckliche ſtraff der<lb/> Gottloſen voꝛ Augen geſtellt wirdt) bewegt<lb/> ſich zubekehꝛen vnd ein Gottſeligers Leben an<lb/> ſich zunemmen.</p><lb/> <p>Hergegen find man andere Comedianten/<lb/> welche ſonſten gute Hiſtorien <hi rendition="#aq">agiren,</hi> vnd be-<lb/> nebens laͤcherliche boſſen vñ Gauckelſpil ver-<lb/> richten/ boſſirliche ſchnacken reiſſen/ vnd vom<lb/> einen oꝛt zum andern vm̃ziehen: Eben derglei-<lb/> chen Comedianten waren diſe/ mit denſelbigẽ<lb/> zohe ich durch gantz Teutſchlandt vñ Nider-<lb/> land/ befand mich tꝛeflich wol bey jnẽ/ vñ waꝛd<lb/> wegen meiner artlichen boſſirlichkeit ſehꝛ ge-<lb/> liebt/ dañ bißweiln <hi rendition="#aq">repręſentirte</hi> vñ vertrate<lb/> ich auch einẽ Diener eines altẽ verliebtẽ Herꝛn<lb/> der hieß Pantaleon vnd ich hieß Guſmaͤndl.</p><lb/> <p>Einsmals fragte ich im Comediſpil diſen<lb/> meinen Herꝛn/ was doch der allerlieblichſt vñ<lb/> nutzlichſt Wolluſt auff Erden were? Mein<lb/> verbulter alter Herꝛ <hi rendition="#aq">Pantaleon</hi> antwor-<lb/> tet: Wann einer ſeiner hertz allerliebſten bey-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wohnen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [454/0476]
Der Landtſtoͤrtzer.
tert werden. Es wirdt auch mancher Gottlo-
ſer vnd verfuͤhrter Menſch durch dergleichen
Schawſpil (darinn entweder die belohnung
der frommen/ vnnd die erſchroͤckliche ſtraff der
Gottloſen voꝛ Augen geſtellt wirdt) bewegt
ſich zubekehꝛen vnd ein Gottſeligers Leben an
ſich zunemmen.
Hergegen find man andere Comedianten/
welche ſonſten gute Hiſtorien agiren, vnd be-
nebens laͤcherliche boſſen vñ Gauckelſpil ver-
richten/ boſſirliche ſchnacken reiſſen/ vnd vom
einen oꝛt zum andern vm̃ziehen: Eben derglei-
chen Comedianten waren diſe/ mit denſelbigẽ
zohe ich durch gantz Teutſchlandt vñ Nider-
land/ befand mich tꝛeflich wol bey jnẽ/ vñ waꝛd
wegen meiner artlichen boſſirlichkeit ſehꝛ ge-
liebt/ dañ bißweiln repręſentirte vñ vertrate
ich auch einẽ Diener eines altẽ verliebtẽ Herꝛn
der hieß Pantaleon vnd ich hieß Guſmaͤndl.
Einsmals fragte ich im Comediſpil diſen
meinen Herꝛn/ was doch der allerlieblichſt vñ
nutzlichſt Wolluſt auff Erden were? Mein
verbulter alter Herꝛ Pantaleon antwor-
tet: Wann einer ſeiner hertz allerliebſten bey-
wohnen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |