Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. ALs wir gantz Oberteutschlandt/ durch- fen/ H h
Der Landtſtoͤrtzer. ALs wir gantz Oberteutſchlandt/ durch- fen/ H h
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0503" n="481"/> <fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Ls wir gantz Oberteutſchlandt/ durch-<lb/> ſtrichen hatten/ kamen wir letztlichen in<lb/> Weſtphalen/ daſelbſt gings vns vbel/<lb/> dann etliche Waloniſche Freybeuter begeg-<lb/> neten vns auff der Straß nach Muͤnſter/<lb/> vnnd namen vns nicht allein vnſeren Come-<lb/> diantiſchen Zeug vnd Kleider/ ſondern zohen<lb/> vns auch alle vnſere Leibskleider biß auff das<lb/> Hem̃et auß. Vñ weil ſich vnſer obriſter Mei-<lb/> ſter Pantaleon wolte zur wehꝛ ſtellẽ/ ſo ward er<lb/> in der <hi rendition="#aq">furi</hi> erſchoſſen: Das beſt war/ dz vnſers<lb/> Meiſters Fraw/ namens Lucretia/ allbereit<lb/> den Tag zuuoꝛ vorangezogen vnd all jhre vnd<lb/> jhꝛes Manns Barſchafft vnnd Kleinoder mit<lb/> ſich gen Muͤnſter in die Statt gebracht hatte/<lb/> ſonſten were es den Freybeutern gleichfals zu<lb/> theil woꝛden. Jn diſer armſeligen vnd bloſ-<lb/> ſen geſtalt kamen wir gen Muͤnſter (welches<lb/> die Hauptſtatt inn Weſtphalen vnnd deß<lb/> Biſchoffs Reſidentz iſt) vnnd wurden durch<lb/> huͤlff vnſers vmbbrachten Meiſters Fra-<lb/> wen widerumb geklaidt. Jn wehrendem<lb/> vnſers Meiſters Lebzeiten hatte ich vilmals<lb/> ein freundtliches Aug auff ſein Fraw geworf-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h</fw><fw place="bottom" type="catch">fen/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [481/0503]
Der Landtſtoͤrtzer.
ALs wir gantz Oberteutſchlandt/ durch-
ſtrichen hatten/ kamen wir letztlichen in
Weſtphalen/ daſelbſt gings vns vbel/
dann etliche Waloniſche Freybeuter begeg-
neten vns auff der Straß nach Muͤnſter/
vnnd namen vns nicht allein vnſeren Come-
diantiſchen Zeug vnd Kleider/ ſondern zohen
vns auch alle vnſere Leibskleider biß auff das
Hem̃et auß. Vñ weil ſich vnſer obriſter Mei-
ſter Pantaleon wolte zur wehꝛ ſtellẽ/ ſo ward er
in der furi erſchoſſen: Das beſt war/ dz vnſers
Meiſters Fraw/ namens Lucretia/ allbereit
den Tag zuuoꝛ vorangezogen vnd all jhre vnd
jhꝛes Manns Barſchafft vnnd Kleinoder mit
ſich gen Muͤnſter in die Statt gebracht hatte/
ſonſten were es den Freybeutern gleichfals zu
theil woꝛden. Jn diſer armſeligen vnd bloſ-
ſen geſtalt kamen wir gen Muͤnſter (welches
die Hauptſtatt inn Weſtphalen vnnd deß
Biſchoffs Reſidentz iſt) vnnd wurden durch
huͤlff vnſers vmbbrachten Meiſters Fra-
wen widerumb geklaidt. Jn wehrendem
vnſers Meiſters Lebzeiten hatte ich vilmals
ein freundtliches Aug auff ſein Fraw geworf-
fen/
H h
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |