Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. die Sünd erstlich im Hertzen begangen istworden/ so muß der anfang der genugthuung im hertzen beschehen. Am andern ist die sünd gleichsam ein Rust/ derwegen muß sie durch vil attritiones vnnd contritiones werden ver- triben: das wöllen aber vil Sünder nicht er- kennen/ derwegen beklagt sich Ezechiel vnnd spricht: multo sudore sudatum est, non exiuit ex ea rubigo. Das ander/ so zur contrition gehört/ ist Drittens gehört darzu daß man alle vnnd sich K k
Der Landtſtoͤrtzer. die Suͤnd erſtlich im Hertzen begangen iſtworden/ ſo muß der anfang der genugthuung im hertzen beſchehen. Am andern iſt die ſuͤnd gleichſam ein Ruſt/ derwegẽ muß ſie durch vil attritiones vnnd contritiones werden ver- triben: das woͤllen aber vil Suͤnder nicht er- kennen/ derwegen beklagt ſich Ezechiel vnnd ſpricht: multo ſudore ſudatum eſt, non exiuit ex ea rubigo. Das ander/ ſo zur contrition gehoͤrt/ iſt Drittens gehoͤrt darzu daß man alle vnnd ſich K k
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0535" n="513"/><fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> die Suͤnd erſtlich im Hertzen begangen iſt<lb/> worden/ ſo muß der anfang der genugthuung<lb/> im hertzen beſchehen. Am andern iſt die ſuͤnd<lb/> gleichſam ein Ruſt/ derwegẽ muß ſie durch vil<lb/><hi rendition="#aq">attritiones</hi> vnnd <hi rendition="#aq">contritiones</hi> werden ver-<lb/> triben: das woͤllen aber vil Suͤnder nicht er-<lb/> kennen/ derwegen beklagt ſich Ezechiel vnnd<lb/> ſpricht: <hi rendition="#aq">multo ſudore ſudatum eſt, non<lb/> exiuit ex ea rubigo.</hi></p><lb/> <p>Das ander/ ſo zur <hi rendition="#aq">contrition</hi> gehoͤrt/ iſt<lb/> ein genugſame <hi rendition="#aq">diſcuſſio</hi> oder erforſchung<lb/> der Suͤnden vnd gewiſſens/ vermuͤg der woꝛt:<lb/><hi rendition="#aq">diſſolue cogitationes impietatis, ſolue<lb/> faſciculos deprimentes, & omne onus<lb/> dirumpe.</hi></p><lb/> <p>Drittens gehoͤrt darzu daß man alle vnnd<lb/> jede begangene Suͤnd/ deren man ſich kan er-<lb/> jnnern/ beichte vnnd verhaſſe/ wie auch mit<lb/> den Zaͤhern deß hertzens beweine. Das Waſ-<lb/> ſer der <hi rendition="#aq">contrition</hi> aber muß erſtlich heiß ſein/<lb/> vermittelſt der bekehꝛung zu Gott/ welche ein<lb/> Fewr iſt/ ſo die Suͤnd verzehꝛet/ dann wie der<lb/> Menſch/ welcher ſich von Gott zu den Crea-<lb/> turen abwendet/ pflegt die vnſauberkeiten an<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K k</fw><fw place="bottom" type="catch">ſich</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [513/0535]
Der Landtſtoͤrtzer.
die Suͤnd erſtlich im Hertzen begangen iſt
worden/ ſo muß der anfang der genugthuung
im hertzen beſchehen. Am andern iſt die ſuͤnd
gleichſam ein Ruſt/ derwegẽ muß ſie durch vil
attritiones vnnd contritiones werden ver-
triben: das woͤllen aber vil Suͤnder nicht er-
kennen/ derwegen beklagt ſich Ezechiel vnnd
ſpricht: multo ſudore ſudatum eſt, non
exiuit ex ea rubigo.
Das ander/ ſo zur contrition gehoͤrt/ iſt
ein genugſame diſcuſſio oder erforſchung
der Suͤnden vnd gewiſſens/ vermuͤg der woꝛt:
diſſolue cogitationes impietatis, ſolue
faſciculos deprimentes, & omne onus
dirumpe.
Drittens gehoͤrt darzu daß man alle vnnd
jede begangene Suͤnd/ deren man ſich kan er-
jnnern/ beichte vnnd verhaſſe/ wie auch mit
den Zaͤhern deß hertzens beweine. Das Waſ-
ſer der contrition aber muß erſtlich heiß ſein/
vermittelſt der bekehꝛung zu Gott/ welche ein
Fewr iſt/ ſo die Suͤnd verzehꝛet/ dann wie der
Menſch/ welcher ſich von Gott zu den Crea-
turen abwendet/ pflegt die vnſauberkeiten an
ſich
K k
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |