Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. Jtem die Heiligen in der ersten Kirchen Am andern fastet man auß schuldigkeit/ jn- Drittens auß andacht/ Jnnmassen ge- Viertens auß noth/ jnnmassen die Ni- Zum fünfften auß mitleyden/ wie die Sechstens fastet man zubezwingung deß kitzels
Der Landtſtoͤrtzer. Jtem die Heiligen in der erſten Kirchen Am andern faſtet man auß ſchuldigkeit/ jn- Drittens auß andacht/ Jnnmaſſen ge- Viertens auß noth/ jnnmaſſen die Ni- Zum fuͤnfften auß mitleyden/ wie die Sechſtens faſtet man zubezwingung deß kitzels
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0558" n="536"/> <fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> <p>Jtem die Heiligen in der erſten Kirchen<lb/> wohnten in den Waͤlden vnd ſchlechten Huͤt-<lb/> ten/ vnd aſſen nur die wurtzeln der Kraͤutern/<lb/> ehrten vnd lobten Gott darneben vnd vergaſ-<lb/> ſen alle menſchliche <hi rendition="#aq">refectiones</hi> vnnd <hi rendition="#aq">colla-<lb/> tiones.</hi> Dann <hi rendition="#aq">plenus venter non ſtudet<lb/> libenter.</hi> Auff faiſte vnnd feuchte Haͤut kan<lb/> man ſchwerlich ſchreiben.</p><lb/> <p>Am andern faſtet man auß ſchuldigkeit/ jn-<lb/> maſſen die Nazareer zu erlangung der Hei-<lb/> ligkeit ſchuldig vnnd ver <hi rendition="#aq">obligiert</hi> waren vil<lb/> ding zuhalten.</p><lb/> <p>Drittens auß andacht/ Jnnmaſſen ge-<lb/> meinglich inn den <hi rendition="#aq">vigilijs</hi> der Heiligen be-<lb/> ſchicht.</p><lb/> <p>Viertens auß noth/ jnnmaſſen die Ni-<lb/> niuiter gethan/ als ſie vom Holoferne belegert<lb/> waren.</p><lb/> <p>Zum fuͤnfften auß mitleyden/ wie die<lb/> Maͤnner Jabes vber den Saul gefaſtet vnd<lb/> Dauid wegen ſeines krancken Kindts/ in ſol-<lb/> cher Geſtallt faſten wir am Tag <hi rendition="#aq">paraſce-<lb/> ues.</hi></p><lb/> <p>Sechſtens faſtet man zubezwingung deß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">kitzels</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [536/0558]
Der Landtſtoͤrtzer.
Jtem die Heiligen in der erſten Kirchen
wohnten in den Waͤlden vnd ſchlechten Huͤt-
ten/ vnd aſſen nur die wurtzeln der Kraͤutern/
ehrten vnd lobten Gott darneben vnd vergaſ-
ſen alle menſchliche refectiones vnnd colla-
tiones. Dann plenus venter non ſtudet
libenter. Auff faiſte vnnd feuchte Haͤut kan
man ſchwerlich ſchreiben.
Am andern faſtet man auß ſchuldigkeit/ jn-
maſſen die Nazareer zu erlangung der Hei-
ligkeit ſchuldig vnnd ver obligiert waren vil
ding zuhalten.
Drittens auß andacht/ Jnnmaſſen ge-
meinglich inn den vigilijs der Heiligen be-
ſchicht.
Viertens auß noth/ jnnmaſſen die Ni-
niuiter gethan/ als ſie vom Holoferne belegert
waren.
Zum fuͤnfften auß mitleyden/ wie die
Maͤnner Jabes vber den Saul gefaſtet vnd
Dauid wegen ſeines krancken Kindts/ in ſol-
cher Geſtallt faſten wir am Tag paraſce-
ues.
Sechſtens faſtet man zubezwingung deß
kitzels
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |