Albertinus, Aegidius: Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt. Bd. 1. München, 1615.Der Landtstörtzer. Capvt VI. Gusman dienet einem Wirth MJt obbemelter meiner Gesellschafft solli-
Der Landtſtoͤrtzer. Capvt VI. Guſman dienet einem Wirth MJt obbemelter meiner Geſellſchafft ſolli-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0068" n="46"/> <fw place="top" type="header">Der Landtſtoͤrtzer.</fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Capvt</hi> VI.</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Guſman dienet einem Wirth</hi><lb/> auffm Gey.</hi> </p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>Jt obbemelter meiner Geſellſchafft<lb/> raiſte ich zwoͤlff meil wegs/ vnd weil<lb/> mein Beutel allbereit laͤr/ vnd mein<lb/> Leib vnd Glieder muͤd vnnd math woꝛden/ ſo<lb/> ging es mir eben wie einem krancken oder kre-<lb/> tzigen Hund/ welcher von allen Hunden ange-<lb/> bellt wird/ vnd der jhnen allen die Zaͤhne zeigt/<lb/> aber doch niemande beiſſet: Dañ die muͤheſe-<lb/> ligkeiten vmbgaben mich/ jederman ſtach auff<lb/> mich/ vnnd ſpottete meiner/ ſeytemal ich kein<lb/> Gelt hatte/ damals erkeñte ich/ was ein haͤller<lb/> ſeye/ vnd was geſtalt der jenig/ der jhne nit ge-<lb/> wiñet/ ſeiner nit achtet/ wie auch ſeinen werth<lb/> nit weiſt/ ſo lang jhm nichts mangelt: Diſes<lb/> war nun das erſte mal/ dz ich der laidigen Ar-<lb/> mut vnder Augen ſahe: damals erkente ich jre<lb/> Ziffer/ aber hernacher betrachtete ich jre <hi rendition="#aq">effe-<lb/> cten</hi> vnnd wirckungen/ was nemblich ſie fuͤr<lb/> ſchaͤndliche ding begehe/ wz ſie fuͤr boͤſe einbil-<lb/> dungẽ veꝛuꝛſache/ wz ſie fuͤꝛ vnehꝛ vñ boͤſe ſtuck<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">ſolli-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0068]
Der Landtſtoͤrtzer.
Capvt VI.
Guſman dienet einem Wirth
auffm Gey.
MJt obbemelter meiner Geſellſchafft
raiſte ich zwoͤlff meil wegs/ vnd weil
mein Beutel allbereit laͤr/ vnd mein
Leib vnd Glieder muͤd vnnd math woꝛden/ ſo
ging es mir eben wie einem krancken oder kre-
tzigen Hund/ welcher von allen Hunden ange-
bellt wird/ vnd der jhnen allen die Zaͤhne zeigt/
aber doch niemande beiſſet: Dañ die muͤheſe-
ligkeiten vmbgaben mich/ jederman ſtach auff
mich/ vnnd ſpottete meiner/ ſeytemal ich kein
Gelt hatte/ damals erkeñte ich/ was ein haͤller
ſeye/ vnd was geſtalt der jenig/ der jhne nit ge-
wiñet/ ſeiner nit achtet/ wie auch ſeinen werth
nit weiſt/ ſo lang jhm nichts mangelt: Diſes
war nun das erſte mal/ dz ich der laidigen Ar-
mut vnder Augen ſahe: damals erkente ich jre
Ziffer/ aber hernacher betrachtete ich jre effe-
cten vnnd wirckungen/ was nemblich ſie fuͤr
ſchaͤndliche ding begehe/ wz ſie fuͤr boͤſe einbil-
dungẽ veꝛuꝛſache/ wz ſie fuͤꝛ vnehꝛ vñ boͤſe ſtuck
ſolli-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |