bard aus Brüssel zurück ist. Die Specialitäten seines Auftrags wird er mündlich Sr. Majestät vortragen."
Die Geschichte und auch die Memoiren der Zeit erzählen nichts von diesem Gespräch und dem, was es hervorrief; der Dichtung aber ist es erlaubt, auch aus der Tradition zu schöpfen, wo sie noch die Worte lebendiger Zeugen belauscht hat, die es glaubten. Was einmal geglaubt ward ist ein Factum, das auch der Geschichte angehört. Uebrigens mag der Geheim¬ rath Bovillard Verhandlungen und Gespräche anders aufgefaßt haben, als die, welche gesprochen und ver¬ handelt hatten; er war ein Mann von lebhafter Ima¬ gination.
"Und der Artikel für den Hamburger Corres¬ pondenten?" sagte nach einer Weile der Rath Fuchsius.
"Sie werden das selbst am besten combiniren. Ihre feine Feder weiß die Fäden zu verschlingen, daß man nicht ahnt, woher es kommt. De haut en bas etwas, mit einem gelinden Achselzucken die kriege¬ rischen Herren behandelt. Es versteht sich, die hohen Personen, die ich nannte, bleiben unerwähnt, auch die Generale, namentlich Rüchel, Blücher. Nur mit der höchsten Distinction von ihnen gesprochen! Zu ihrer Einsicht habe das Publikum die feste Zuversicht, daß sie die verderblichen Rathschläge von des Königs Ohr abhalten würden. Die Seitenhiebe werden Sie eben so geschickt appliciren. Es bleibt wie gesagt Alles ganz Ihrem Ermessen überlassen. Es ist Ihr Dafürhalten."
I. 7
bard aus Brüſſel zurück iſt. Die Specialitäten ſeines Auftrags wird er mündlich Sr. Majeſtät vortragen.“
Die Geſchichte und auch die Memoiren der Zeit erzählen nichts von dieſem Geſpräch und dem, was es hervorrief; der Dichtung aber iſt es erlaubt, auch aus der Tradition zu ſchöpfen, wo ſie noch die Worte lebendiger Zeugen belauſcht hat, die es glaubten. Was einmal geglaubt ward iſt ein Factum, das auch der Geſchichte angehört. Uebrigens mag der Geheim¬ rath Bovillard Verhandlungen und Geſpräche anders aufgefaßt haben, als die, welche geſprochen und ver¬ handelt hatten; er war ein Mann von lebhafter Ima¬ gination.
„Und der Artikel für den Hamburger Corres¬ pondenten?“ ſagte nach einer Weile der Rath Fuchſius.
„Sie werden das ſelbſt am beſten combiniren. Ihre feine Feder weiß die Fäden zu verſchlingen, daß man nicht ahnt, woher es kommt. De haut en bas etwas, mit einem gelinden Achſelzucken die kriege¬ riſchen Herren behandelt. Es verſteht ſich, die hohen Perſonen, die ich nannte, bleiben unerwähnt, auch die Generale, namentlich Rüchel, Blücher. Nur mit der höchſten Diſtinction von ihnen geſprochen! Zu ihrer Einſicht habe das Publikum die feſte Zuverſicht, daß ſie die verderblichen Rathſchläge von des Königs Ohr abhalten würden. Die Seitenhiebe werden Sie eben ſo geſchickt appliciren. Es bleibt wie geſagt Alles ganz Ihrem Ermeſſen überlaſſen. Es iſt Ihr Dafürhalten.“
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bard aus Brüſſel zurück iſt. Die Specialitäten ſeines
Auftrags wird er mündlich Sr. Majeſtät vortragen.“
Die Geſchichte und auch die Memoiren der Zeit
erzählen nichts von dieſem Geſpräch und dem, was
es hervorrief; der Dichtung aber iſt es erlaubt, auch
aus der Tradition zu ſchöpfen, wo ſie noch die Worte
lebendiger Zeugen belauſcht hat, die es glaubten.
Was einmal geglaubt ward iſt ein Factum, das auch
der Geſchichte angehört. Uebrigens mag der Geheim¬
rath Bovillard Verhandlungen und Geſpräche anders
aufgefaßt haben, als die, welche geſprochen und ver¬
handelt hatten; er war ein Mann von lebhafter Ima¬
gination.
„Und der Artikel für den Hamburger Corres¬
pondenten?“ ſagte nach einer Weile der Rath Fuchſius.
„Sie werden das ſelbſt am beſten combiniren.
Ihre feine Feder weiß die Fäden zu verſchlingen, daß
man nicht ahnt, woher es kommt. De haut en bas
etwas, mit einem gelinden Achſelzucken die kriege¬
riſchen Herren behandelt. Es verſteht ſich, die hohen
Perſonen, die ich nannte, bleiben unerwähnt, auch
die Generale, namentlich Rüchel, Blücher. Nur mit
der höchſten Diſtinction von ihnen geſprochen! Zu
ihrer Einſicht habe das Publikum die feſte Zuverſicht,
daß ſie die verderblichen Rathſchläge von des Königs
Ohr abhalten würden. Die Seitenhiebe werden Sie
eben ſo geſchickt appliciren. Es bleibt wie geſagt
Alles ganz Ihrem Ermeſſen überlaſſen. Es iſt Ihr
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe01_1852/111>, abgerufen am 26.11.2024.
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