und wo sie hinschlug, wuchs kein Gras. Diese Engelchen waren nun runter gerutscht vom Ast, aber weil sie angebunden sind, konnten sie doch nicht run¬ ter, also zappelten sie Ihnen und schreien Ihnen gottserbärmlich."
"Ach Gott die armen Kinder!" rief Adelheid.
"Und im ganzen Hause schrieen sie, und das war ein Thürenklappen: Herr Gott was ist denn los? -- Da schreits mit ein Mal Feuer, und der Nachtwächter tutet, und es war auch Feuer, denn die Kohlen waren an die Gardine gekommen, und die brannte hell auf. Na, der Mann, das muß man ihm lassen, schnell wie der Wind, runter die Gardine, ausgetreten, aber auf der Straße hatten sie den Schein gesehen, und nun tutete es durch die Stadt noch eine Stunde."
"Aber die armen Kinder! Was ward aus denen?"
"I die haben sie runter geschnitten und links, rechts ein Bischen, dann nach Haus. Ich kriegte auch 'nen Katzenkopf; da mußte man schon nicht drauf sehn. Aber der Mann und die Frau, nein, ich sage doch wenn gemeine Leute ohne Bildung in Rage sind! Einer auf den anderen los, daß er's verdorben hätte. Mit dem silbernen Leuchter schlug er ihr ins Gesicht; sie hatte ihm aber vor den Bauch getreten, das muß man auch wissen. Todt geschlagen hätten sie sich und Gott weiß was, wenn nicht die Polizei kam; die riß sie auseinander."
"Die Polizei!" Es überrieselte Adelheid, sie
und wo ſie hinſchlug, wuchs kein Gras. Dieſe Engelchen waren nun runter gerutſcht vom Aſt, aber weil ſie angebunden ſind, konnten ſie doch nicht run¬ ter, alſo zappelten ſie Ihnen und ſchreien Ihnen gottserbärmlich.“
„Ach Gott die armen Kinder!“ rief Adelheid.
„Und im ganzen Hauſe ſchrieen ſie, und das war ein Thürenklappen: Herr Gott was iſt denn los? — Da ſchreits mit ein Mal Feuer, und der Nachtwächter tutet, und es war auch Feuer, denn die Kohlen waren an die Gardine gekommen, und die brannte hell auf. Na, der Mann, das muß man ihm laſſen, ſchnell wie der Wind, runter die Gardine, ausgetreten, aber auf der Straße hatten ſie den Schein geſehen, und nun tutete es durch die Stadt noch eine Stunde.“
„Aber die armen Kinder! Was ward aus denen?“
„I die haben ſie runter geſchnitten und links, rechts ein Biſchen, dann nach Haus. Ich kriegte auch 'nen Katzenkopf; da mußte man ſchon nicht drauf ſehn. Aber der Mann und die Frau, nein, ich ſage doch wenn gemeine Leute ohne Bildung in Rage ſind! Einer auf den anderen los, daß er's verdorben hätte. Mit dem ſilbernen Leuchter ſchlug er ihr ins Geſicht; ſie hatte ihm aber vor den Bauch getreten, das muß man auch wiſſen. Todt geſchlagen hätten ſie ſich und Gott weiß was, wenn nicht die Polizei kam; die riß ſie auseinander.“
„Die Polizei!“ Es überrieſelte Adelheid, ſie
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und wo ſie hinſchlug, wuchs kein Gras. Dieſe
Engelchen waren nun runter gerutſcht vom Aſt, aber
weil ſie angebunden ſind, konnten ſie doch nicht run¬
ter, alſo zappelten ſie Ihnen und ſchreien Ihnen
gottserbärmlich.“
„Ach Gott die armen Kinder!“ rief Adelheid.
„Und im ganzen Hauſe ſchrieen ſie, und das
war ein Thürenklappen: Herr Gott was iſt denn
los? — Da ſchreits mit ein Mal Feuer, und
der Nachtwächter tutet, und es war auch Feuer,
denn die Kohlen waren an die Gardine gekommen,
und die brannte hell auf. Na, der Mann, das muß
man ihm laſſen, ſchnell wie der Wind, runter die
Gardine, ausgetreten, aber auf der Straße hatten
ſie den Schein geſehen, und nun tutete es durch die
Stadt noch eine Stunde.“
„Aber die armen Kinder! Was ward aus denen?“
„I die haben ſie runter geſchnitten und links, rechts
ein Biſchen, dann nach Haus. Ich kriegte auch 'nen
Katzenkopf; da mußte man ſchon nicht drauf ſehn.
Aber der Mann und die Frau, nein, ich ſage doch
wenn gemeine Leute ohne Bildung in Rage ſind!
Einer auf den anderen los, daß er's verdorben
hätte. Mit dem ſilbernen Leuchter ſchlug er ihr ins
Geſicht; ſie hatte ihm aber vor den Bauch getreten,
das muß man auch wiſſen. Todt geſchlagen hätten
ſie ſich und Gott weiß was, wenn nicht die Polizei
kam; die riß ſie auseinander.“
„Die Polizei!“ Es überrieſelte Adelheid, ſie
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe01_1852/304>, abgerufen am 24.11.2024.
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