ein. Mit schwerem Herzen, aber -- ich sehe es ein. Nu suchen Sie mir aber meinen Kutscher auf."
"Ich sagte Ihnen ja, wir sind eingesperrt."
"Va-t-en! Was soll draus werden! Wir müssen doch raus!"
"Belieben Herr Kammerherr hier die Fensterhöhe zu betrachten. Man erzählt sich zwar, daß Herr v. St. Real in seiner Jugend aus Loyalität einen Sprung gethan, woran er sein Leben lang denkt, indessen, dieser Abgrund ist keine Treppe und ob die Loyalität Sie jetzt tragen wird, das überlaß ich Ihrem Ermessen."
"Bovillard bringen Sie mich nicht außer mir."
"Wenn ich Sie außer sich setzte, was könnte ich Ihnen jetzt besseres anthun?"
"Schaffen Sie Rath. Ihr Genie hat etwas in petto."
"Vermuthlich haben Sie schon untersucht, daß es durch den Schornstein nicht geht. Indessen kommt Zeit, kommt Rath, nämlich Dunkelheit, und im Dunkeln findet sich Manches besser, das werden Sie aus eigner Erfahrung wissen. Aber Sie sind müde, setzen Sie sich."
Bovillards prüfender Blick hatte schon vorher auf einem Wandbrett etwas gesehen, was die Tu¬ multuanten übersehen haben mußten, sonst würde man es wahrscheinlich jetzt nicht mehr gesehen haben, ein Fläschchen süßen Weins mit Spitzgläsern, dahin¬ gestellt, um nach der Chocolate die Collation zu würzen.
ein. Mit ſchwerem Herzen, aber — ich ſehe es ein. Nu ſuchen Sie mir aber meinen Kutſcher auf.“
„Ich ſagte Ihnen ja, wir ſind eingeſperrt.“
„Va-t-en! Was ſoll draus werden! Wir müſſen doch raus!“
„Belieben Herr Kammerherr hier die Fenſterhöhe zu betrachten. Man erzählt ſich zwar, daß Herr v. St. Real in ſeiner Jugend aus Loyalität einen Sprung gethan, woran er ſein Leben lang denkt, indeſſen, dieſer Abgrund iſt keine Treppe und ob die Loyalität Sie jetzt tragen wird, das überlaß ich Ihrem Ermeſſen.“
„Bovillard bringen Sie mich nicht außer mir.“
„Wenn ich Sie außer ſich ſetzte, was könnte ich Ihnen jetzt beſſeres anthun?“
„Schaffen Sie Rath. Ihr Genie hat etwas in petto.“
„Vermuthlich haben Sie ſchon unterſucht, daß es durch den Schornſtein nicht geht. Indeſſen kommt Zeit, kommt Rath, nämlich Dunkelheit, und im Dunkeln findet ſich Manches beſſer, das werden Sie aus eigner Erfahrung wiſſen. Aber Sie ſind müde, ſetzen Sie ſich.“
Bovillards prüfender Blick hatte ſchon vorher auf einem Wandbrett etwas geſehen, was die Tu¬ multuanten überſehen haben mußten, ſonſt würde man es wahrſcheinlich jetzt nicht mehr geſehen haben, ein Fläſchchen ſüßen Weins mit Spitzgläſern, dahin¬ geſtellt, um nach der Chocolate die Collation zu würzen.
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ein. Mit ſchwerem Herzen, aber — ich ſehe es ein.
Nu ſuchen Sie mir aber meinen Kutſcher auf.“
„Ich ſagte Ihnen ja, wir ſind eingeſperrt.“
„Va-t-en! Was ſoll draus werden! Wir müſſen
doch raus!“
„Belieben Herr Kammerherr hier die Fenſterhöhe
zu betrachten. Man erzählt ſich zwar, daß Herr
v. St. Real in ſeiner Jugend aus Loyalität einen
Sprung gethan, woran er ſein Leben lang denkt,
indeſſen, dieſer Abgrund iſt keine Treppe und ob die
Loyalität Sie jetzt tragen wird, das überlaß ich Ihrem
Ermeſſen.“
„Bovillard bringen Sie mich nicht außer mir.“
„Wenn ich Sie außer ſich ſetzte, was könnte ich
Ihnen jetzt beſſeres anthun?“
„Schaffen Sie Rath. Ihr Genie hat etwas
in petto.“
„Vermuthlich haben Sie ſchon unterſucht, daß
es durch den Schornſtein nicht geht. Indeſſen
kommt Zeit, kommt Rath, nämlich Dunkelheit, und
im Dunkeln findet ſich Manches beſſer, das werden
Sie aus eigner Erfahrung wiſſen. Aber Sie ſind
müde, ſetzen Sie ſich.“
Bovillards prüfender Blick hatte ſchon vorher
auf einem Wandbrett etwas geſehen, was die Tu¬
multuanten überſehen haben mußten, ſonſt würde
man es wahrſcheinlich jetzt nicht mehr geſehen haben,
ein Fläſchchen ſüßen Weins mit Spitzgläſern, dahin¬
geſtellt, um nach der Chocolate die Collation zu würzen.
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe01_1852/342>, abgerufen am 20.06.2024.
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