Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852.
viendra. Aber das Leben entflieht, die Jugend ver¬ "Ich will Prinz Louis noch einmal aufmerksam "Was, Prinzen! Den ersten besten, es gilt ja Als sie sich der Thür näherten, schwenkte indeß "Ein Andermal! sagte Bovillard leis zu seinem "Die Lupinus! -- Sind Sie Feinde, oder -- "Bewahre mich der Gottseibeiuns. Ich weiß "Sie ist eine gescheidte Frau." "Gewiß, aber heut muß ich doppelt ihre Distance
viendra. Aber das Leben entflieht, die Jugend ver¬ „Ich will Prinz Louis noch einmal aufmerkſam „Was, Prinzen! Den erſten beſten, es gilt ja Als ſie ſich der Thür näherten, ſchwenkte indeß „Ein Andermal! ſagte Bovillard leis zu ſeinem „Die Lupinus! — Sind Sie Feinde, oder — „Bewahre mich der Gottſeibeiuns. Ich weiß „Sie iſt eine geſcheidte Frau.“ „Gewiß, aber heut muß ich doppelt ihre Diſtance <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0077" n="63"/> viendra</hi>. Aber das Leben entflieht, die Jugend ver¬<lb/> blüht, es wäre wirklich ein mildthätiges Werk die<lb/> ſchöne Frau verliebt zu machen. Schaffen Sie mir<lb/> einen Gegenſtand, ich unternehme es.“</p><lb/> <p>„Ich will Prinz Louis noch einmal aufmerkſam<lb/> machen; er ſcheint aber nicht darauf zu reflectiren.“</p><lb/> <p>„Was, Prinzen! Den erſten beſten, es gilt ja<lb/> nur die Gaben der ſchönen Frau an den Mann<lb/> bringen. Wir wollen ſie etwas ins Gebet nehmen,<lb/> und ſehen, wo in der Converſation der Stahl den<lb/> Feuerſtein berührt.“</p><lb/> <p>Als ſie ſich der Thür näherten, ſchwenkte indeß<lb/> der Geheimrath, den Kammerherrn unterfaſſend, ſchnell<lb/> wieder zurück. Die Dame in Rede ſtand hinter dem<lb/> Stuhle ihres Gatten, und dieſem gegenüber ſaß unſre<lb/> Bekannte, welche uns in dieſe Geſellſchaft geführt.</p><lb/> <p>„Ein Andermal! ſagte Bovillard leis zu ſeinem<lb/> Begleiter. Da ſitzt die Geheimräthin.“</p><lb/> <p>„Die Lupinus! — Sind Sie Feinde, oder —<lb/> es iſt doch keine alte Liaiſon?“</p><lb/> <p>„Bewahre mich der Gottſeibeiuns. Ich weiß<lb/> nicht, die Frau hat für mich etwas — <hi rendition="#aq">je ne sais<lb/> quoi</hi>. Lombard lacht mich immer aus. Aber wer<lb/> kann für Sympathieen und Antipathieen.“</p><lb/> <p>„Sie iſt eine geſcheidte Frau.“</p><lb/> <p>„Gewiß, aber heut muß ich doppelt ihre Diſtance<lb/> wünſchen. Habe mich zwei Mal vor ihrem Schwager<lb/> verleugnen laſſen. Was dieſe verdammten Kindes¬<lb/> mörderinnen für Anhängſel haben!“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [63/0077]
viendra. Aber das Leben entflieht, die Jugend ver¬
blüht, es wäre wirklich ein mildthätiges Werk die
ſchöne Frau verliebt zu machen. Schaffen Sie mir
einen Gegenſtand, ich unternehme es.“
„Ich will Prinz Louis noch einmal aufmerkſam
machen; er ſcheint aber nicht darauf zu reflectiren.“
„Was, Prinzen! Den erſten beſten, es gilt ja
nur die Gaben der ſchönen Frau an den Mann
bringen. Wir wollen ſie etwas ins Gebet nehmen,
und ſehen, wo in der Converſation der Stahl den
Feuerſtein berührt.“
Als ſie ſich der Thür näherten, ſchwenkte indeß
der Geheimrath, den Kammerherrn unterfaſſend, ſchnell
wieder zurück. Die Dame in Rede ſtand hinter dem
Stuhle ihres Gatten, und dieſem gegenüber ſaß unſre
Bekannte, welche uns in dieſe Geſellſchaft geführt.
„Ein Andermal! ſagte Bovillard leis zu ſeinem
Begleiter. Da ſitzt die Geheimräthin.“
„Die Lupinus! — Sind Sie Feinde, oder —
es iſt doch keine alte Liaiſon?“
„Bewahre mich der Gottſeibeiuns. Ich weiß
nicht, die Frau hat für mich etwas — je ne sais
quoi. Lombard lacht mich immer aus. Aber wer
kann für Sympathieen und Antipathieen.“
„Sie iſt eine geſcheidte Frau.“
„Gewiß, aber heut muß ich doppelt ihre Diſtance
wünſchen. Habe mich zwei Mal vor ihrem Schwager
verleugnen laſſen. Was dieſe verdammten Kindes¬
mörderinnen für Anhängſel haben!“
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