Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.den Alopeus, sondern um den Pfaffen bin ich der Der Cornet strich seinen Milchbart, als wäre es "Kostet mich baare hundert Friedrichsd'or, die "Ich glaubs dem Jungen, sagte der Rittmeister, "Die Prediger-Mädels sahen wir noch. Na die "Glaubs auch, sagte der Onkel, und wirbelte "Davon redet man nicht!" erwiederte der Cornet, "Verfluchter Junge der! sagte der Onkel. Dem "Fortuna ist ein Weibsbild!" seufzte der Ge¬ den Alopeus, ſondern um den Pfaffen bin ich der Der Cornet ſtrich ſeinen Milchbart, als wäre es „Koſtet mich baare hundert Friedrichsd'or, die „Ich glaubs dem Jungen, ſagte der Rittmeiſter, „Die Prediger-Mädels ſahen wir noch. Na die „Glaubs auch, ſagte der Onkel, und wirbelte „Davon redet man nicht!“ erwiederte der Cornet, „Verfluchter Junge der! ſagte der Onkel. Dem „Fortuna iſt ein Weibsbild!“ ſeufzte der Ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0198" n="188"/> den Alopeus, ſondern um den Pfaffen bin ich der<lb/> Sündenbock.“</p><lb/> <p>Der Cornet ſtrich ſeinen Milchbart, als wäre es<lb/> wirklich ſchon ein Knebelbart, ſein Oheim, der Ritt¬<lb/> meiſter, lächelte und drehte ſeinen vollen roth ſchim¬<lb/> mernden mit ſtillem Vergnügen in die Höhe: „Nicht<lb/> wahr, Fritz, das war auch ein capitales Vergnügen?“</p><lb/> <p>„Koſtet mich baare hundert Friedrichsd'or, die<lb/> ich dem Onkel pumpen mußte nachher in der Wein¬<lb/> ſtube. Aber, Onkel, weißt Du, ich hätte Dir noch hundert<lb/> zugepumpt, wenn Du hätteſt: Abſitzen! blaſen laſſen.“</p><lb/> <p>„Ich glaubs dem Jungen, ſagte der Rittmeiſter,<lb/> der hätte gern oben Ordnung gemacht.“</p><lb/> <p>„Die Prediger-Mädels ſahen wir noch. Na die<lb/> paſſirten; aber die Beſcheerung nachher hätte ich ſehn<lb/> mögen.“</p><lb/> <p>„Glaubs auch, ſagte der Onkel, und wirbelte<lb/> noch immer am Bart. Na, davon muß man jetzt<lb/> nicht reden. Du vor allem nicht. Wie ſtehſt Du<lb/> denn mit der Comteß Laura?“</p><lb/> <p>„Davon redet man nicht!“ erwiederte der Cornet,<lb/> ſich gemächlich, ein Bein übers andre, im Schemel<lb/> wiegend, und aus den übermüthigen Lippen den Rauch<lb/> blaſend.</p><lb/> <p>„Verfluchter Junge der! ſagte der Onkel. Dem<lb/> iſts Glück mit der Muttermilch angeblaſen. Solchem<lb/> Milchbart, der kaum flügge iſt, muß ſie winken.“</p><lb/> <p>„Fortuna iſt ein Weibsbild!“ ſeufzte der Ge¬<lb/> fangene.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [188/0198]
den Alopeus, ſondern um den Pfaffen bin ich der
Sündenbock.“
Der Cornet ſtrich ſeinen Milchbart, als wäre es
wirklich ſchon ein Knebelbart, ſein Oheim, der Ritt¬
meiſter, lächelte und drehte ſeinen vollen roth ſchim¬
mernden mit ſtillem Vergnügen in die Höhe: „Nicht
wahr, Fritz, das war auch ein capitales Vergnügen?“
„Koſtet mich baare hundert Friedrichsd'or, die
ich dem Onkel pumpen mußte nachher in der Wein¬
ſtube. Aber, Onkel, weißt Du, ich hätte Dir noch hundert
zugepumpt, wenn Du hätteſt: Abſitzen! blaſen laſſen.“
„Ich glaubs dem Jungen, ſagte der Rittmeiſter,
der hätte gern oben Ordnung gemacht.“
„Die Prediger-Mädels ſahen wir noch. Na die
paſſirten; aber die Beſcheerung nachher hätte ich ſehn
mögen.“
„Glaubs auch, ſagte der Onkel, und wirbelte
noch immer am Bart. Na, davon muß man jetzt
nicht reden. Du vor allem nicht. Wie ſtehſt Du
denn mit der Comteß Laura?“
„Davon redet man nicht!“ erwiederte der Cornet,
ſich gemächlich, ein Bein übers andre, im Schemel
wiegend, und aus den übermüthigen Lippen den Rauch
blaſend.
„Verfluchter Junge der! ſagte der Onkel. Dem
iſts Glück mit der Muttermilch angeblaſen. Solchem
Milchbart, der kaum flügge iſt, muß ſie winken.“
„Fortuna iſt ein Weibsbild!“ ſeufzte der Ge¬
fangene.
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