Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852."Wie -- ich meine, wie kommen Sie zu uns?" "Weil Sie auf der Wache sind. -- Meine Herren, Die Officiere sahen sich wieder, halb befremdet, "In solchen Dingen kommt doch Alles auf die "Gewiß, entgegnete Bovillard, und ich habe Der Wachthabende blickte sich nach seinen Ca¬ "Was kaum noth thäte. Die Herren wür¬ „Wie — ich meine, wie kommen Sie zu uns?“ „Weil Sie auf der Wache ſind. — Meine Herren, Die Officiere ſahen ſich wieder, halb befremdet, „In ſolchen Dingen kommt doch Alles auf die „Gewiß, entgegnete Bovillard, und ich habe Der Wachthabende blickte ſich nach ſeinen Ca¬ „Was kaum noth thäte. Die Herren wür¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0217" n="207"/> <p>„Wie — ich meine, wie kommen Sie zu uns?“</p><lb/> <p>„Weil Sie auf der Wache ſind. — Meine Herren,<lb/> ich betrachte Sie nicht als Individuen und Perſonen,<lb/> ſondern als Vertreter Ihres Standes, und Ihren<lb/> Stand als den, welcher die Ehre zu vertreten hat.<lb/> In einer Univerſitätsſtadt würde ich mich an die<lb/> Senioren der Landsmannſchaften gewandt haben,<lb/> hier wende ich mich an Sie. — Auf der Wache<lb/> ſtehen Sie wie im Felde. Käme ein feindlicher Of¬<lb/> ficier zu Ihnen, um eine Ehrenangelegenheit ab¬<lb/> zumachen, ſo würden Sie, als Cavaliere und Of¬<lb/> ficiere doch keinen Augenblick anſtehen, die nöthigen<lb/> Arrangements zu treffen.“</p><lb/> <p>Die Officiere ſahen ſich wieder, halb befremdet,<lb/> halb zuſtimmend, an. Der Rittmeiſter ſtrich vergnügt<lb/> ſeinen Bart. Der Wachthabende ſagte nach einer<lb/> Pauſe:</p><lb/> <p>„In ſolchen Dingen kommt doch Alles auf die<lb/> Verhältniſſe und Perſonen an, mit denen man zu<lb/> thun hat.“</p><lb/> <p>„Gewiß, entgegnete Bovillard, und ich habe<lb/> keinen Grund, vor den Herren den Namen meines<lb/> Adverſaire zu verſchweigen, Ihr Wort vorausgeſetzt,<lb/> daß Sie Namen und Sache bis zum Austrag ver¬<lb/> ſchwiegen halten wollen.“</p><lb/> <p>Der Wachthabende blickte ſich nach ſeinen Ca¬<lb/> meraden um: „Ich kann in Ihrem Namen die Ver¬<lb/> ſicherung geben.“</p><lb/> <p>„Was kaum noth thäte. Die Herren wür¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [207/0217]
„Wie — ich meine, wie kommen Sie zu uns?“
„Weil Sie auf der Wache ſind. — Meine Herren,
ich betrachte Sie nicht als Individuen und Perſonen,
ſondern als Vertreter Ihres Standes, und Ihren
Stand als den, welcher die Ehre zu vertreten hat.
In einer Univerſitätsſtadt würde ich mich an die
Senioren der Landsmannſchaften gewandt haben,
hier wende ich mich an Sie. — Auf der Wache
ſtehen Sie wie im Felde. Käme ein feindlicher Of¬
ficier zu Ihnen, um eine Ehrenangelegenheit ab¬
zumachen, ſo würden Sie, als Cavaliere und Of¬
ficiere doch keinen Augenblick anſtehen, die nöthigen
Arrangements zu treffen.“
Die Officiere ſahen ſich wieder, halb befremdet,
halb zuſtimmend, an. Der Rittmeiſter ſtrich vergnügt
ſeinen Bart. Der Wachthabende ſagte nach einer
Pauſe:
„In ſolchen Dingen kommt doch Alles auf die
Verhältniſſe und Perſonen an, mit denen man zu
thun hat.“
„Gewiß, entgegnete Bovillard, und ich habe
keinen Grund, vor den Herren den Namen meines
Adverſaire zu verſchweigen, Ihr Wort vorausgeſetzt,
daß Sie Namen und Sache bis zum Austrag ver¬
ſchwiegen halten wollen.“
Der Wachthabende blickte ſich nach ſeinen Ca¬
meraden um: „Ich kann in Ihrem Namen die Ver¬
ſicherung geben.“
„Was kaum noth thäte. Die Herren wür¬
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