Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.Schmilinsky, ein Soldat von rohem Schrot und Korn, "Das hast Du gethan." "Ich, und mit freiem Willen --" "Louis -- Deinen Vater in eine Lage zu bringen, "Ihm Gelegenheit verschafft, den Makel abzu¬ "Und nach alledem, was ich Dir -- nur Dir -- "Will ich meinen Vater rein sehen, von der Schmilinsky, ein Soldat von rohem Schrot und Korn, „Das haſt Du gethan.“ „Ich, und mit freiem Willen —“ „Louis — Deinen Vater in eine Lage zu bringen, „Ihm Gelegenheit verſchafft, den Makel abzu¬ „Und nach alledem, was ich Dir — nur Dir — „Will ich meinen Vater rein ſehen, von der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0345" n="335"/> Schmilinsky, ein Soldat von rohem Schrot und Korn,<lb/> nimmt kein Blatt vor den Mund, ja er ſpeit ſchon<lb/> Feuer und Flamme. Er weiß jetzt, daß ſeine De¬<lb/> peſchen in Ihren Händen ruhen, daß es an Ihnen<lb/> wäre, die Miniſter zuſammen zu rufen. Geſchieht<lb/> es nicht, ſo fallen, mein Vater, die Verwünſchungen,<lb/> die jene treffen, auf Ihr Haupt zuerſt.“</p><lb/> <p>„Das haſt Du gethan.“</p><lb/> <p>„Ich, und mit freiem Willen —“</p><lb/> <p>„Louis — Deinen Vater in eine Lage zu bringen,<lb/> die —“</p><lb/> <p>„Ihm Gelegenheit verſchafft, den Makel abzu¬<lb/> waſchen. Ich freue mich, ich bin ſtolz darauf. —<lb/> Zum Miniſter — befehlen Sie, daß der Kutſcher<lb/> anſpannt — befehlen Sie, ich begleite Sie, be¬<lb/> befehlen Sie, was Sie wollen, ich bin zu Allem<lb/> bereit. Nur keinen Augenblick gezaudert —“</p><lb/> <p>„Und nach alledem, was ich Dir — nur Dir —<lb/> vertraute —“</p><lb/> <p>„Will ich meinen Vater rein ſehen, von der<lb/> Anklage, wie von der Schuld.“ — Er griff nach des<lb/> Vaters Hand. — „Enterben Sie mich, aber das<lb/> thun Sie mir zu Liebe. Beim allmächtigen Gott,<lb/> ich glaube nicht, was der Argwohn ſpricht, nicht von<lb/> Ihnen, auch nicht von den Andern — aber ich lechze,<lb/> ich ſehne mich nach Beweiſen, nach einer ſchlagenden<lb/> That, damit, was ich wünſche und glaube, zur Ueber¬<lb/> zeugung wird, damit ich ſtolz jedem die Stirn<lb/> weiſen, damit ich ihm ins Geſicht ſchauen, und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [335/0345]
Schmilinsky, ein Soldat von rohem Schrot und Korn,
nimmt kein Blatt vor den Mund, ja er ſpeit ſchon
Feuer und Flamme. Er weiß jetzt, daß ſeine De¬
peſchen in Ihren Händen ruhen, daß es an Ihnen
wäre, die Miniſter zuſammen zu rufen. Geſchieht
es nicht, ſo fallen, mein Vater, die Verwünſchungen,
die jene treffen, auf Ihr Haupt zuerſt.“
„Das haſt Du gethan.“
„Ich, und mit freiem Willen —“
„Louis — Deinen Vater in eine Lage zu bringen,
die —“
„Ihm Gelegenheit verſchafft, den Makel abzu¬
waſchen. Ich freue mich, ich bin ſtolz darauf. —
Zum Miniſter — befehlen Sie, daß der Kutſcher
anſpannt — befehlen Sie, ich begleite Sie, be¬
befehlen Sie, was Sie wollen, ich bin zu Allem
bereit. Nur keinen Augenblick gezaudert —“
„Und nach alledem, was ich Dir — nur Dir —
vertraute —“
„Will ich meinen Vater rein ſehen, von der
Anklage, wie von der Schuld.“ — Er griff nach des
Vaters Hand. — „Enterben Sie mich, aber das
thun Sie mir zu Liebe. Beim allmächtigen Gott,
ich glaube nicht, was der Argwohn ſpricht, nicht von
Ihnen, auch nicht von den Andern — aber ich lechze,
ich ſehne mich nach Beweiſen, nach einer ſchlagenden
That, damit, was ich wünſche und glaube, zur Ueber¬
zeugung wird, damit ich ſtolz jedem die Stirn
weiſen, damit ich ihm ins Geſicht ſchauen, und
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