Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.zu schlagen, wenn das Interesse es fordert. Wir sind "Keine Allianz!" rief sie mit nervöser Heftigkeit. "Mit den Ideologen oder Germanomanen. Ich "Was wollte Laforest eigentlich?" fragte ein "Auf die Frechheit den Hohn setzen!" rief Eisen¬ "Belauscht hat er wenigstens nichts, was er nicht Der Legationsrath erwiederte: "Vielleicht nur "Ueber dem aufgewühlten Chaos hinzutänzeln "Frau Baronin Eitelbach!" meldete der Jäger. Unausstehlich! schien aus den schwellenden Lippen zu ſchlagen, wenn das Intereſſe es fordert. Wir ſind „Keine Allianz!“ rief ſie mit nervöſer Heftigkeit. „Mit den Ideologen oder Germanomanen. Ich „Was wollte Laforeſt eigentlich?“ fragte ein „Auf die Frechheit den Hohn ſetzen!“ rief Eiſen¬ „Belauſcht hat er wenigſtens nichts, was er nicht Der Legationsrath erwiederte: „Vielleicht nur „Ueber dem aufgewühlten Chaos hinzutänzeln „Frau Baronin Eitelbach!“ meldete der Jäger. Unausſtehlich! ſchien aus den ſchwellenden Lippen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="111"/> zu ſchlagen, wenn das Intereſſe es fordert. Wir ſind<lb/> Feinde, in Einem kommen Sie aber doch mit mir<lb/> überein?“</p><lb/> <p>„Keine Allianz!“ rief ſie mit nervöſer Heftigkeit.</p><lb/> <p>„Mit den Ideologen oder Germanomanen. Ich<lb/> bin kein Dichter, aber vielleicht ein Prophet. Ich ſehe<lb/> die Brücke geſpannt, die Rußland und Frankreich einſt<lb/> verbindet.“</p><lb/> <p>„Was wollte Laforeſt eigentlich?“ fragte ein<lb/> Ruſſe, nachdem der Kaiſer vorübergeritten, und die<lb/> Geſellſchaft ſich wieder ſchweigend zuſammen fand.</p><lb/> <p>„Auf die Frechheit den Hohn ſetzen!“ rief Eiſen¬<lb/> hauch.</p><lb/> <p>„Belauſcht hat er wenigſtens nichts, was er nicht<lb/> ſchon weiß,“ verſicherte Bovillard.</p><lb/> <p>Der Legationsrath erwiederte: „Vielleicht nur<lb/> uns beſchäftigt, um unſre Aufmerkſamkeit von dem<lb/> abzuziehen, was wir nicht wiſſen ſollen. Die erlauchte<lb/> Frau ſteht in Gedanken verſunken?“</p><lb/> <p>„Ueber dem aufgewühlten Chaos hinzutänzeln<lb/> wie auf Blumenwieſen iſt die Kunſt dieſes Lebens,<lb/> ſagte die Fürſtin Gargazin. Wer immer die Riſſe<lb/> ſähe und die züngelnden Flammen! — Ich liebe die<lb/> Diplomaten, welche in jeder Situation die Dehors<lb/> beobachten.“</p><lb/> <p>„Frau Baronin Eitelbach!“ meldete der Jäger.</p><lb/> <p>Unausſtehlich! ſchien aus den ſchwellenden Lippen<lb/> der ſanften Frau geſchrieben; aber über die Lippen<lb/> kamen nur die halb verhallenden Worte: „Auch die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [111/0121]
zu ſchlagen, wenn das Intereſſe es fordert. Wir ſind
Feinde, in Einem kommen Sie aber doch mit mir
überein?“
„Keine Allianz!“ rief ſie mit nervöſer Heftigkeit.
„Mit den Ideologen oder Germanomanen. Ich
bin kein Dichter, aber vielleicht ein Prophet. Ich ſehe
die Brücke geſpannt, die Rußland und Frankreich einſt
verbindet.“
„Was wollte Laforeſt eigentlich?“ fragte ein
Ruſſe, nachdem der Kaiſer vorübergeritten, und die
Geſellſchaft ſich wieder ſchweigend zuſammen fand.
„Auf die Frechheit den Hohn ſetzen!“ rief Eiſen¬
hauch.
„Belauſcht hat er wenigſtens nichts, was er nicht
ſchon weiß,“ verſicherte Bovillard.
Der Legationsrath erwiederte: „Vielleicht nur
uns beſchäftigt, um unſre Aufmerkſamkeit von dem
abzuziehen, was wir nicht wiſſen ſollen. Die erlauchte
Frau ſteht in Gedanken verſunken?“
„Ueber dem aufgewühlten Chaos hinzutänzeln
wie auf Blumenwieſen iſt die Kunſt dieſes Lebens,
ſagte die Fürſtin Gargazin. Wer immer die Riſſe
ſähe und die züngelnden Flammen! — Ich liebe die
Diplomaten, welche in jeder Situation die Dehors
beobachten.“
„Frau Baronin Eitelbach!“ meldete der Jäger.
Unausſtehlich! ſchien aus den ſchwellenden Lippen
der ſanften Frau geſchrieben; aber über die Lippen
kamen nur die halb verhallenden Worte: „Auch die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |