Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.tung einigen um ihn Stehenden einen Artikel vor: "Ja es werden drei Heere gebildet, wie ich aus "Und es bleibt nicht bei der Rückberufung unsrer "Ach Gott, ach Gott! so haben wir also Krieg!" tung einigen um ihn Stehenden einen Artikel vor: „Ja es werden drei Heere gebildet, wie ich aus „Und es bleibt nicht bei der Rückberufung unſrer „Ach Gott, ach Gott! ſo haben wir alſo Krieg!“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="7"/> tung einigen um ihn Stehenden einen Artikel vor:<lb/> „„Dem Vernehmen nach hat der Herr Staatsminiſter<lb/> von Hardenberg dem franzöſiſchen Geſandten, Herrn<lb/> Laforeſt, die Antwort ertheilt: Sein König wiſſe nicht,<lb/> worüber er ſich mehr zu verwundern habe, über die<lb/> Gewaltthat des franzöſiſchen Heeres, oder über die<lb/> unbegreiflichen Entſchuldigungsgründe dafür. Wie<lb/> habe man Preußens aufopfernde Redlichkeit vergolten,<lb/> das Opfer gebracht, die ſeinen theuerſten Pflichten<lb/> nachtheilig werden könnten. So könne man denn<lb/> doch keine andern Abſichten des Kaiſers Napoleon<lb/> annehmen, als daß derſelbe Urſachen gehabt, die<lb/> zwiſchen ihm und der Krone Preußen beſtehenden<lb/> Verpflichtungen für werthlos zu halten, und achte<lb/> darum Seine Majeſtät der König ſich ſelbſt aller<lb/> früheren Obliegenheiten entbunden. Friede wolle<lb/> Preußen auch noch jetzt, halte ſich aber nun ver¬<lb/> pflichtet, ſeinem Heere die Stellung zu geben, welche<lb/> zur Vertheidigung des Staates unerläßlich ſei.““</p><lb/> <p>„Ja es werden drei Heere gebildet, wie ich aus<lb/> ſicherer Quelle weiß,“ bemerkte Jemand. Ein andrer<lb/> ſetzte hinzu:</p><lb/> <p>„Und es bleibt nicht bei der Rückberufung unſrer<lb/> Weichſelarmee, ſondern wir haben auch den Ruſſen<lb/> den Durchzug durch Schleſien geöffnet.“ Der Kriegs¬<lb/> rath Alltag flüſterte ſeinem Nachbar ins Ohr: „Die<lb/> Donſchen Koſacken ſind ſchon in Breslau angemeldet.“</p><lb/> <p>„Ach Gott, ach Gott! ſo haben wir alſo Krieg!“<lb/> rief die Kriegsräthin.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [7/0017]
tung einigen um ihn Stehenden einen Artikel vor:
„„Dem Vernehmen nach hat der Herr Staatsminiſter
von Hardenberg dem franzöſiſchen Geſandten, Herrn
Laforeſt, die Antwort ertheilt: Sein König wiſſe nicht,
worüber er ſich mehr zu verwundern habe, über die
Gewaltthat des franzöſiſchen Heeres, oder über die
unbegreiflichen Entſchuldigungsgründe dafür. Wie
habe man Preußens aufopfernde Redlichkeit vergolten,
das Opfer gebracht, die ſeinen theuerſten Pflichten
nachtheilig werden könnten. So könne man denn
doch keine andern Abſichten des Kaiſers Napoleon
annehmen, als daß derſelbe Urſachen gehabt, die
zwiſchen ihm und der Krone Preußen beſtehenden
Verpflichtungen für werthlos zu halten, und achte
darum Seine Majeſtät der König ſich ſelbſt aller
früheren Obliegenheiten entbunden. Friede wolle
Preußen auch noch jetzt, halte ſich aber nun ver¬
pflichtet, ſeinem Heere die Stellung zu geben, welche
zur Vertheidigung des Staates unerläßlich ſei.““
„Ja es werden drei Heere gebildet, wie ich aus
ſicherer Quelle weiß,“ bemerkte Jemand. Ein andrer
ſetzte hinzu:
„Und es bleibt nicht bei der Rückberufung unſrer
Weichſelarmee, ſondern wir haben auch den Ruſſen
den Durchzug durch Schleſien geöffnet.“ Der Kriegs¬
rath Alltag flüſterte ſeinem Nachbar ins Ohr: „Die
Donſchen Koſacken ſind ſchon in Breslau angemeldet.“
„Ach Gott, ach Gott! ſo haben wir alſo Krieg!“
rief die Kriegsräthin.
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