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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.

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Kriegslustigen, wer avanciren will, die meinenthalben.
Wir andern -- pausiren, wir wissen ja nicht, ob
es das Letzte ist. Der einzige Erfahrungssatz,
den wir nach Hause trugen aus allen Revolutionen,
ist der, daß die Dinge ihren Kreislauf machen, und
die höchste Weisheit für die Individuen wäre die,
auszurechnen, welches Stadium eintreten wird, wenn
es mit uns zu Ende geht. Wer sich darauf
präparirte, stürbe glücklich."

"Um fortgespült zu werden ins Meer der Ewig¬
keit als letzte Schaumflocke, die die Fluth der Zeit
auf ihren Wellen trug."

"Wer wird mit mehr Consistenz hineingespült!"

"Sie belügen sich wieder selbst. Warum hätten
Sie sich in die Kirche gewagt, ausgesetzt der Ent¬
deckung! Wenn einer dieser Franzosenfresser Sie
erkannte!"

"Habe ich etwa spionirt?"

"Nein, Sie wußten es ohnedem. Aber aus
reiner Dienstpflicht hätten Sie das nicht unter¬
nommen. Es war die Abenteuerlust, der ein Motiv
zum Grunde liegt, das Sie sich selbst zu verbergen
suchen. Ein Wagestück für Ihren Kaiser!"

"Sahen Sie nie am Roulettisch Männer, die
selbst nichts mehr zu setzen haben, mit gespannter
Aufmerksamkeit das Spiel verfolgen, das sie nichts
angeht? Sie pointiren im Geist, eifrig, zufrieden
und entsetzt wie die andern. Das Spiel ist ihnen
zur Natur geworden."

III. 11

Kriegsluſtigen, wer avanciren will, die meinenthalben.
Wir andern — pauſiren, wir wiſſen ja nicht, ob
es das Letzte iſt. Der einzige Erfahrungsſatz,
den wir nach Hauſe trugen aus allen Revolutionen,
iſt der, daß die Dinge ihren Kreislauf machen, und
die höchſte Weisheit für die Individuen wäre die,
auszurechnen, welches Stadium eintreten wird, wenn
es mit uns zu Ende geht. Wer ſich darauf
präparirte, ſtürbe glücklich.“

„Um fortgeſpült zu werden ins Meer der Ewig¬
keit als letzte Schaumflocke, die die Fluth der Zeit
auf ihren Wellen trug.“

„Wer wird mit mehr Conſiſtenz hineingeſpült!“

„Sie belügen ſich wieder ſelbſt. Warum hätten
Sie ſich in die Kirche gewagt, ausgeſetzt der Ent¬
deckung! Wenn einer dieſer Franzoſenfreſſer Sie
erkannte!“

„Habe ich etwa ſpionirt?“

„Nein, Sie wußten es ohnedem. Aber aus
reiner Dienſtpflicht hätten Sie das nicht unter¬
nommen. Es war die Abenteuerluſt, der ein Motiv
zum Grunde liegt, das Sie ſich ſelbſt zu verbergen
ſuchen. Ein Wageſtück für Ihren Kaiſer!“

„Sahen Sie nie am Roulettiſch Männer, die
ſelbſt nichts mehr zu ſetzen haben, mit geſpannter
Aufmerkſamkeit das Spiel verfolgen, das ſie nichts
angeht? Sie pointiren im Geiſt, eifrig, zufrieden
und entſetzt wie die andern. Das Spiel iſt ihnen
zur Natur geworden.“

III. 11
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[161/0171] Kriegsluſtigen, wer avanciren will, die meinenthalben. Wir andern — pauſiren, wir wiſſen ja nicht, ob es das Letzte iſt. Der einzige Erfahrungsſatz, den wir nach Hauſe trugen aus allen Revolutionen, iſt der, daß die Dinge ihren Kreislauf machen, und die höchſte Weisheit für die Individuen wäre die, auszurechnen, welches Stadium eintreten wird, wenn es mit uns zu Ende geht. Wer ſich darauf präparirte, ſtürbe glücklich.“ „Um fortgeſpült zu werden ins Meer der Ewig¬ keit als letzte Schaumflocke, die die Fluth der Zeit auf ihren Wellen trug.“ „Wer wird mit mehr Conſiſtenz hineingeſpült!“ „Sie belügen ſich wieder ſelbſt. Warum hätten Sie ſich in die Kirche gewagt, ausgeſetzt der Ent¬ deckung! Wenn einer dieſer Franzoſenfreſſer Sie erkannte!“ „Habe ich etwa ſpionirt?“ „Nein, Sie wußten es ohnedem. Aber aus reiner Dienſtpflicht hätten Sie das nicht unter¬ nommen. Es war die Abenteuerluſt, der ein Motiv zum Grunde liegt, das Sie ſich ſelbſt zu verbergen ſuchen. Ein Wageſtück für Ihren Kaiſer!“ „Sahen Sie nie am Roulettiſch Männer, die ſelbſt nichts mehr zu ſetzen haben, mit geſpannter Aufmerkſamkeit das Spiel verfolgen, das ſie nichts angeht? Sie pointiren im Geiſt, eifrig, zufrieden und entſetzt wie die andern. Das Spiel iſt ihnen zur Natur geworden.“ III. 11

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe03_1852/171>, abgerufen am 21.11.2024.