ihres Mannes verdankt, fiel die erste ein. So lange sie neu ist, wird ihre Neuheit frappiren; ich fürchte aber, daß es mit dem Glanze gehen wird, wie mit dem Tuche ihres Gemahls: nach den ersten Regen¬ güssen wird es fadenscheinig."
Die Urtheile der Männer lauteten günstiger. Einige gingen so weit, zu behaupten, sie hätte ihren Verstand nur cachirt oder ihr Mann ihn nicht auf¬ kommen lassen, wogegen Andere wollten, er sei viel¬ leicht grade durch die Reibung mit ihm ins Leben gerufen. Die Feineren lächelten: es war ja die Wirkung der Liebe. Die Flammen hatten eine Eis¬ kruste oder Bleirinde gesprengt.
"Schade, daß sie nicht mehr jung genug ist, um eine Gurly zu spielen," schloß Einer. "Also doch auch sie eine Rolle," entgegnete ein Anderer. "Sie hörten ja, daß sie keine Ausnahmen statuirt." Den eigentlichen Vortheil zog Comteß Laura von dem Disput, wenn es ein Vortheil war, daß sie über dem neuen Gegenstand der Unterhaltung dem scharfen Scrutinium entschlüpfte.
ihres Mannes verdankt, fiel die erſte ein. So lange ſie neu iſt, wird ihre Neuheit frappiren; ich fürchte aber, daß es mit dem Glanze gehen wird, wie mit dem Tuche ihres Gemahls: nach den erſten Regen¬ güſſen wird es fadenſcheinig.“
Die Urtheile der Männer lauteten günſtiger. Einige gingen ſo weit, zu behaupten, ſie hätte ihren Verſtand nur cachirt oder ihr Mann ihn nicht auf¬ kommen laſſen, wogegen Andere wollten, er ſei viel¬ leicht grade durch die Reibung mit ihm ins Leben gerufen. Die Feineren lächelten: es war ja die Wirkung der Liebe. Die Flammen hatten eine Eis¬ kruſte oder Bleirinde geſprengt.
„Schade, daß ſie nicht mehr jung genug iſt, um eine Gurly zu ſpielen,“ ſchloß Einer. „Alſo doch auch ſie eine Rolle,“ entgegnete ein Anderer. „Sie hörten ja, daß ſie keine Ausnahmen ſtatuirt.“ Den eigentlichen Vortheil zog Comteß Laura von dem Disput, wenn es ein Vortheil war, daß ſie über dem neuen Gegenſtand der Unterhaltung dem ſcharfen Scrutinium entſchlüpfte.
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ihres Mannes verdankt, fiel die erſte ein. So lange
ſie neu iſt, wird ihre Neuheit frappiren; ich fürchte
aber, daß es mit dem Glanze gehen wird, wie mit
dem Tuche ihres Gemahls: nach den erſten Regen¬
güſſen wird es fadenſcheinig.“
Die Urtheile der Männer lauteten günſtiger.
Einige gingen ſo weit, zu behaupten, ſie hätte ihren
Verſtand nur cachirt oder ihr Mann ihn nicht auf¬
kommen laſſen, wogegen Andere wollten, er ſei viel¬
leicht grade durch die Reibung mit ihm ins Leben
gerufen. Die Feineren lächelten: es war ja die
Wirkung der Liebe. Die Flammen hatten eine Eis¬
kruſte oder Bleirinde geſprengt.
„Schade, daß ſie nicht mehr jung genug iſt,
um eine Gurly zu ſpielen,“ ſchloß Einer. „Alſo
doch auch ſie eine Rolle,“ entgegnete ein Anderer.
„Sie hörten ja, daß ſie keine Ausnahmen ſtatuirt.“
Den eigentlichen Vortheil zog Comteß Laura von
dem Disput, wenn es ein Vortheil war, daß ſie
über dem neuen Gegenſtand der Unterhaltung dem
ſcharfen Scrutinium entſchlüpfte.
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe04_1852/127>, abgerufen am 21.11.2024.
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