Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852."Sein Name?" "Wird ihn hier nicht empfehlen." "Wenn es ein guter ist?" "Der Sohn des Geheimrath von Bovillard." "Der Tolle?" "Louis von Bovillard. Für sein Herz, das für's Walter blickte zweifelnd auf den Minister, der "Euer Excellenz Bedenken sollen mir Befehle sein." "Nein -- der alte Bovillard hat ja seinen pro¬ „Sein Name?“ „Wird ihn hier nicht empfehlen.“ „Wenn es ein guter iſt?“ „Der Sohn des Geheimrath von Bovillard.“ „Der Tolle?“ „Louis von Bovillard. Für ſein Herz, das für's Walter blickte zweifelnd auf den Miniſter, der „Euer Excellenz Bedenken ſollen mir Befehle ſein.“ „Nein — der alte Bovillard hat ja ſeinen pro¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0248" n="238"/> <p>„Sein Name?“</p><lb/> <p>„Wird ihn hier nicht empfehlen.“</p><lb/> <p>„Wenn es ein guter iſt?“</p><lb/> <p>„Der Sohn des Geheimrath von Bovillard.“</p><lb/> <p>„Der Tolle?“</p><lb/> <p>„Louis von Bovillard. Für ſein Herz, das für's<lb/> Vaterland ſchlägt, ſag ich gut. Das erſtickte Feuer<lb/> kann aus der Aſche zu einer Flamme aufglühen,<lb/> wenn er an eine edle Schmiede kommt.“</p><lb/> <p>Walter blickte zweifelnd auf den Miniſter, der<lb/> nachdenkend ſtand: „Senden Sie ihn zu mir, ich<lb/> glaube, Sie haben gut getroffen. Er hat ſeine Wiener<lb/> Miſſion mit mehr Eifer ausgeführt, als Haugwitz<lb/> wünſchte. Aber —“</p><lb/> <p>„Euer Excellenz Bedenken ſollen mir Befehle ſein.“</p><lb/> <p>„Nein — der alte Bovillard hat ja ſeinen pro¬<lb/> vencaliſchen Adel renoviren laſſen. Es ſind die<lb/> Bovillard Maitres de Ceriſ<hi rendition="#aq">é</hi>. Ich danke Ihnen,<lb/> Herr van Aſten, daß Sie mich an ihn erinnert<lb/> haben. Ueber wen dieſe Menſchen hier entrüſtet ſind,<lb/> muß kein gewöhnlicher Menſch ſein. — Bringen Sie<lb/> ihn mir. — Iſt er noch mit ſeinem Vater über¬<lb/> worfen? Gleichviel. Die Bovillard de Ceriſ<hi rendition="#aq">é</hi> waren<lb/> ſchon in den Kreuzzügen genannt, und was mehr<lb/> iſt, wahrſcheinlich von reiner celtiſcher Abkunft. Faſt<lb/> unbegreiflich, wie ein ſolches Mondkalb von Vater<lb/> da hinein kam. Schicken, bringen Sie ihn bald. —<lb/> Da erinnere ich mich, dem jungen Mann wird eine<lb/> fixe Anſtellung jetzt ſehr gelegen kommen.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [238/0248]
„Sein Name?“
„Wird ihn hier nicht empfehlen.“
„Wenn es ein guter iſt?“
„Der Sohn des Geheimrath von Bovillard.“
„Der Tolle?“
„Louis von Bovillard. Für ſein Herz, das für's
Vaterland ſchlägt, ſag ich gut. Das erſtickte Feuer
kann aus der Aſche zu einer Flamme aufglühen,
wenn er an eine edle Schmiede kommt.“
Walter blickte zweifelnd auf den Miniſter, der
nachdenkend ſtand: „Senden Sie ihn zu mir, ich
glaube, Sie haben gut getroffen. Er hat ſeine Wiener
Miſſion mit mehr Eifer ausgeführt, als Haugwitz
wünſchte. Aber —“
„Euer Excellenz Bedenken ſollen mir Befehle ſein.“
„Nein — der alte Bovillard hat ja ſeinen pro¬
vencaliſchen Adel renoviren laſſen. Es ſind die
Bovillard Maitres de Ceriſé. Ich danke Ihnen,
Herr van Aſten, daß Sie mich an ihn erinnert
haben. Ueber wen dieſe Menſchen hier entrüſtet ſind,
muß kein gewöhnlicher Menſch ſein. — Bringen Sie
ihn mir. — Iſt er noch mit ſeinem Vater über¬
worfen? Gleichviel. Die Bovillard de Ceriſé waren
ſchon in den Kreuzzügen genannt, und was mehr
iſt, wahrſcheinlich von reiner celtiſcher Abkunft. Faſt
unbegreiflich, wie ein ſolches Mondkalb von Vater
da hinein kam. Schicken, bringen Sie ihn bald. —
Da erinnere ich mich, dem jungen Mann wird eine
fixe Anſtellung jetzt ſehr gelegen kommen.“
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